Empfehlung für ein Oszi

  • Potentialunterschiede bei zwischen PE von Oszi und Prüfling? Da ist doch irgendwas ziemlich faul. Das würde ich auf jeden Fall erst mal abklären.

    Ich hatte sowas schon mit Steckdosen an verschiedenen Stromkreisen im gleichen Zimmer (Altbau).


    Und bei dieser Brennenstuhl-Steckdosenleiste müssen alle PE-Anschlüsse durchverbunden sein. Wenn da keiner dran rumgebastelt hat, dann gibt es da keine Potentialunterschiede. Das klingt alles ziemlich mysteriös.


    Was für ein Oszi verwendest du denn?

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Was für ein Oszi verwendest du denn?

    Owon XDS3204AE und OWON SDS1102

    Ich hatte sowas schon mit Steckdosen an verschiedenen Stromkreisen im gleichen Zimmer (Altbau).

    Das Brennstuhl Teil hängt an einer Zimmer-Steckdose. Alleine schon wenn ich mein Labornetzteil im Brennstuhl "Duo-Protect Premium" einstecke, fliegen die Sicherungen raus. Sicher keine Überlast-Situation, sondern der FI-Schutzschalter. Bei einer einfachen Mehrfachsteckdosenleiste (eingesteckt an der selben Zimmer-Steckdose) funktioniert das Labornetzteil problemlos. Alleine schon wenn ich einen neuen Verbraucher (z.B. 5V, 1A über die integrierten USB Buchse des Brennstuhl) einstecke, reagieren die auch am Brennstuhl angeschlossenen 4K-Monitore mit einem kurzen Blackout/Aussetzer. Eine große Stromspitze, die alle angeschlossenen Geräte beeinträchtigt, sollte dadurch nun wirklich nicht auftreten.

    Und bei dieser Brennenstuhl-Steckdosenleiste müssen alle PE-Anschlüsse durchverbunden sein. Wenn da keiner dran rumgebastelt hat, dann gibt es da keine Potentialunterschiede. Das klingt alles ziemlich mysteriös.

    Da hat "keiner rumbebastelt". Ich bastele nur im Bereich bis 24V (max. 60V im Telefonbereich). Steckdosen, Netzteile & Co (bzw.- alles über 60V) fasse ich aus Sicherheitsgründen nur im Notfall (also nicht als Hobby) an. Und ich messe auch keine 230V Wechselspannung mit einem ungeerdeten Oszi!


  • Diesen speziellen Modus habe ich bei meinen beiden Oszis nicht gefunden. Siehe "Cats Eye" Alignement Check TM-848-02. Es gibt bei Owon unter "Math" Optionen wie Waveform CH1-CH2, die aber auch nicht zum Ziel führten.

    das ist genau die Funktion, mit der du Spannungen zwischen CH1 und CH2 messen kannst, ohne dass einer der Messpunkte auf Masse liegt. Das setzt aber voraus, dass du Oszimasse und Prüflingmasse verbunden hast. Aus deinem Beitrag mit deiner Steckdosenleiste wird aber klar, dass du kein neues Oszi brauchst, sondern eine ordentliche Steckdosenleiste ;)

    Oder irgend ein Gerät an der Leiste hat einen zu hohen Ableitstrom über den Schutzleiter, der den FI-Schalter kurz vor die Auslösung bringt und ein weiteres Gerät besorgt dann den "Rest". Bei der Situation ist "Masse" auch nicht mehr 0V, sondern je nach Hausverkabelung irgend etwas...


    Roland

  • Diese Steckdosenleiste gehört entweder sofort verschrottet, oder erstmal seziert, und je nach Ergebnis repariert oder verschrottet.

    Aber in dem Zustand weiterbenutzen ist keine Option.

    Also ich gehe erst einmal davon aus, daß der Fehler eventuell bei mir liegt. Die "Premium-Protect-Line Gaming-Steckdosenleiste" ist ja ein "Made in Germany" Produkt, welches auch nicht ganz billig (über 100 Euronen) ist. Mir wurde schon gesagt, das sich Mehrfachsteckdosen mit Zusatzfunktionen wie (in meinem Fall) Überspannungsschutz, "Schutz vor HF Störungen mit integriertem Filter", "erhöhtem Berührungsschutz" , "integrierte thermische Überwachung mit Abschaltung der Steckdosen" und "Sicherungsautomat 16A" sich mit einem Labornetzteile nicht vertragen. "Normale" Stromverbraucher machen da vermutlich weniger Ärger. Daher will ich zukünftig den Retro-Bereich und besonders Messungen mit Oszis mit einer einfachen Mehrfachsteckdose ohne Schnickschnack durchführen.

  • Diesen speziellen Modus habe ich bei meinen beiden Oszis nicht gefunden. Siehe "Cats Eye" Alignement Check TM-848-02. Es gibt bei Owon unter "Math" Optionen wie Waveform CH1-CH2, die aber auch nicht zum Ziel führten.

    das ist genau die Funktion, mit der du Spannungen zwischen CH1 und CH2 messen kannst, ohne dass einer der Messpunkte auf Masse liegt. Das setzt aber voraus, dass du Oszimasse und Prüflingmasse verbunden hast.

    Also das mit dem "Math" Optionen des Owon Oszi ist soweit ich weis so, das die (in meinem Fall) beiden Kanäle ganz normal weiter auf dem Oszi Display angezeigt werden, dafür aber ein drittes (virtuelles) Signal zusätzlich angezeigt wird, das aus mathematischen Operationen wie + - * / gebildet wird, oder ein FFT. Hinsichtlich der Masse and den Probes ändert sich dabei nichts. Was ich nur kurz angetestet hatte waren die "User defines function", die Integral, Differential und SQRT bieten. Eventuell hätte ich die "Digitalen Filter" im "Math" Menü mal testen sollen, aber dazu bin ich damals nicht gekommen. Eine alternative Lösung habe ich ja gefunden.

  • Also ich gehe erst einmal davon aus, daß der Fehler eventuell bei mir liegt. Die "Premium-Protect-Line Gaming-Steckdosenleiste" ist ja ein "Made in Germany" Produkt, welches auch nicht ganz billig (über 100 Euronen) ist. Mir wurde schon gesagt, das sich Mehrfachsteckdosen mit Zusatzfunktionen wie (in meinem Fall) Überspannungsschutz, "Schutz vor HF Störungen mit integriertem Filter", "erhöhtem Berührungsschutz" , "integrierte thermische Überwachung mit Abschaltung der Steckdosen" und "Sicherungsautomat 16A" sich mit einem Labornetzteile nicht vertragen. "Normale" Stromverbraucher machen da vermutlich weniger Ärger. Daher will ich zukünftig den Retro-Bereich und besonders Messungen mit Oszis mit einer einfachen Mehrfachsteckdose ohne Schnickschnack durchführen.

    Naja, Brennenstuhl ist jetzt nicht gerade für hochwertige Produkte bekannt. Ich frage mich gerade, wofür mal noch eine 16A Sicherung in der Steckdosenleiste benötigt. Bei 16A fliegt doch sowieso die Haussicherung. Und bei zwei gleichen Sicherungen ist es dann vermutlich mehr oder weniger Zufall, welche Sicherung zuerst auslöst. :grübel:


    Aber auf jeden Fall diese Steckdosenleiste raus und auch mal testweise alle anderen Geräte abstecken, falls, wie Roland, ein anderes Gerät den FI auslöst.

    Wenn's dann immer noch komisch ist, dann hätte ich das Netzteil des Prüflings in Verdacht. Was anderes kann es ja dann eigentlich nicht mehr sein.

    Ist das Problem auch schon bei anderen zu prüfenden Geräten aufgetreten?


    Das Problem würde ich auf jeden Fall einkreisen und beheben. Sonst würde ich mich an diesem Arbeitsplatz nicht sicher fühlen. Und irgendwelche Work-arounds machen es eher schlimmer.

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Also das mit dem "Math" Optionen des Owon Oszi ist soweit ich weis so, das die (in meinem Fall) beiden Kanäle ganz normal weiter auf dem Oszi Display angezeigt werden, dafür aber ein drittes (virtuelles) Signal zusätzlich angezeigt wird, das aus mathematischen Operationen wie + - * / gebildet wird, oder ein FFT. Hinsichtlich der Masse and den Probes ändert sich dabei nichts. Was ich nur kurz angetestet hatte waren die "User defines function", die Integral, Differential und SQRT bieten. Eventuell hätte ich die "Digitalen Filter" im "Math" Menü mal testen sollen, aber dazu bin ich damals nicht gekommen. Eine alternative Lösung habe ich ja gefunden.

    Hallo frank128 ,


    wie gesagt, höchstwahrscheinlich hast du ein Problem mit der Steckdosenleiste und/oder einem Gerät an der Leiste. Das musst du lösen, bevor es ans Messen geht.


    Genau so wie du es oben beschreibst funktioniert der CH1 - CH2 - Modus. Hier mal ein Beispiel aus der Praxis:


    Du willst den Schreibstrom in dem Kernspeicher einer Tischrechenmaschine von Olympia (RAE 4/15) messen. Aus einem Taktsignal(+3V / -3V) wird dort mit einer Stromregelstufe ein Rechteckstrom geformt:



    Den Strom kann man als Spannungsabfall über dem 5,1 Ω Widerstand messen. Da aber keines der Enden des 5,1 Ω Widerstandes auf Masse liegt, darf man ein Oszi mit Masse an der BNC-Buchse nicht einfach an den Widerstand anschließen, das würde den Taktgenerator kurzschließen und zerstören.


    Die Olympia und dein Oszi haben beide Masse auf dem Schutzleiter, die vebindest du (blau). Dann gehst du mit CH1 an das eine Ende von dem Widerstand, mit CH2 an das andere Ende. Das Ergebnis sieht so aus:



    rot ist CH1, gelb ist CH2. Die Signale sehen "wirr" aus, weil sie auf dem Taktsignal schweben und auch noch andere Störungen drauf sind. Aber die Differenz (grün) ist genau das Stromsignal durch den Widerstand !


    Gruß

    Roland

  • noch eine Anmerkung dazu:


    wenn man statt mit dem CH1-CH2-Modus auf die Idee kommt, den Oszi per Batterie zu betreiben (oder über einen Trenntrafo), dann kann man zwar einen Kanal ganz normal an den 5,1 Ω Widerstand klemmen ohne was kaputt zu machen und sieht auch das Rechtecksignal. Das klappt aber nur bei geringen Frequenzen (hier einige kHz), weil der Taktgenerator dann das Potential des gesamten Oszis laufend im Takt hoch- und runterzieht. Das Oszi stellt aber eine ordentliche Kapazität gegenüber dem Tischrechner dar, bei höheren Taktfrequenzen misst man dann "Mist"...


    Roland

  • Genau so wie du es oben beschreibst funktioniert der CH1 - CH2 - Modus. Hier mal ein Beispiel aus der Praxis:

    ...

    Die Olympia und dein Oszi haben beide Masse auf dem Schutzleiter, die vebindest du (blau). Dann gehst du mit CH1 an das eine Ende von dem Widerstand, mit CH2 an das andere Ende.

    Vielleicht habe ich mich unverständlich ausgedrückt. Ich gehe in der (bei mir nicht sinnvoll nutzbaren) Mess-Konfiguration mit CH1 auf TP2, mit CH2 auf TP3 (was in etwa Deinen zwei Messpunken am 5,1 Ohm Widerstand entspricht) und verbinde dann die Masseklemmen beider Probes an TP1, der vom Service Manual offiziell deklarierten Masse für diese Messung. Damit wird TP1 automatisch mit der Masse des Oszis und damit auch über den Schutzleiter der Oszi Stromversorgung geerdet. Die Messungen werden aber auch nicht besser, wenn man den Oszi im Batteriebetrieb laufen lässt. Eine (indirekte) Erdung findet dann über die PSU des FDD statt. Ein CH1-CH2 macht die Sache nicht besser - es werden nur Störsignale angezeigt.

    Bei Oszi Messungen am 50/34 FDD-„Bus“ habe ich gelernt, dass die 25 bzw. 17 Masseleitungen ihren Zweck haben und dass jedes Signal (IDX,RD,etc) mit seiner eigenen Masse gemessen werden sollte, um Beeinflussungen zwischen den zu messenden Signalen zu vermeiden. D.h jede Probe bekommt ihren eigenen Masse-Anschluss. Bei der Zuordnung im offiziellen Servicehandbuch spielt das plötzlich keine Rolle mehr, was mich etwas verwundert.

  • Die Differenz (CH1-CH2) zeigt bei mir nur Störsignale. Ich vermute, dass die Nutzsignale aufgrund der sehr schwachen Induktionsspannung vom Schreib-Lese-Kopf von durch die Messung eingestreuten Störsignalen überlagert werden. Beim Messen am FDD-Bus mit TTL und Pullups habe ich diese Probleme definitiv nicht.

    Wenn ich die Test Points direkt mit nur einer Probe messe, d.h einen Testpoint als "Ground" (mit der Krokodilklemme) und den anderen als normalen Messpunkt, dann werden durchaus brauchbare Signale (zumindest für ein Alignment) auf dem Oszi angezeigt. Natürlich muss ich bei diesem Workaround den Oszi im Batteriebetrieb betreiben (keine Erdung) und auch keinen anderen Kanal für parallele Messungen nutzen.

  • Die Differenz (CH1-CH2) zeigt bei mir nur Störsignale. Ich vermute, dass die Nutzsignale aufgrund der sehr schwachen Induktionsspannung vom Schreib-Lese-Kopf von durch die Messung eingestreuten Störsignalen überlagert werden. Beim Messen am FDD-Bus mit TTL und Pullups habe ich diese Probleme definitiv nicht.

    Wenn ich die Test Points direkt mit nur einer Probe messe, d.h einen Testpoint als "Ground" (mit der Krokodilklemme) und den anderen als normalen Messpunkt, dann werden durchaus brauchbare Signale (zumindest für ein Alignment) auf dem Oszi angezeigt. Natürlich muss ich bei diesem Workaround den Oszi im Batteriebetrieb betreiben (keine Erdung) und auch keinen anderen Kanal für parallele Messungen nutzen.

    das cat's eye (CE) - Signal im CH1-CH2 Modus siehst du nur mit einer Alignment-Diskette, wie schon in einem anderen Thread beschrieben. Eine solche Diskette hat neben anderen *eine* spezielle "Spur", die in Wirklichkeit aus 2 versetzten, nicht-zentrischen Spuren besteht und die mit einem besonderen Signal beschrieben sind. Deren Inhalt erzeugt dann das cat's eye Signal. Es ist nur symmetrisch (2 gleich große "Augen" = "Beulen"), wenn der Lesekopf genau zwischen den beiden Magnetspuren steht, das definiert die exakte Position.


    Wegen der Nichtzentrizität der CE-Spur ist eine solche Diskette auch nicht kopierbar


    Welche Spur die alignment-Spur ist, steht auf dem Diskettenlabel. Und klar, nur wenn die Spur auch angefahren ist und der Kopf halbwegs auf ihr steht (und die richtige Seite ausgewählt ist) sieht man was:




    Ich muss mal schauen, wir müssten im technikum29 eine 8" Alignment Disk haben. Die würde ich allerdings nicht aus der Hand geben, aber zu einer Justagesitzung kannst du gerne mal vorbeikommen.


    Gruß

    Roland

  • das cat's eye (CE) - Signal im CH1-CH2 Modus siehst du nur mit einer Alignment-Diskette, wie schon in einem anderen Thread beschrieben

    Es wird auch ein Alignment ohne Alignment-Diskette praktiziert, da es diese Alignment-Disketten für 8" FDDs praktisch nicht mehr gibt. D.h nicht die "Cats Eye" Muster werden zur Kalibrierung herangezogen, sondern die Amplitude eines Lese-Signals.


    Nur einen Kanal, entweder an TP3 oder TP4, wo die Unterschiede am besten messbar sind.
    AC Kopplung um das Signal nicht zu doll zu belasten. Dann einen Track lesen und während des Lesens die Spurlage einstellen, Ziel dabei einfach das gemessene Signal zu maximieren, dann ist die Lage auch korrekt eingestellt.

    https://youtu.be/nrbCImKLj18?t=639

    Hier kann man die Vorgehensweise auch sehen.

    In dem Youtube-Video von CuriousMarc wurde ein Keysight DSOX3104T verwendet, welches preislich jenseits von Gut und Böse ist. Es sollte auch mit einem profanen Owon gehen. Und Analog Oszis.

    Eine solche Diskette hat neben anderen *eine* spezielle "Spur", die in Wirklichkeit aus 2 versetzten, nicht-zentrischen Spuren besteht und die mit einem besonderen Signal beschrieben sind. Deren Inhalt erzeugt dann das cat's eye Signal. Es ist nur symmetrisch (2 gleich große "Augen" = "Beulen"), wenn der Lesekopf genau zwischen den beiden Magnetspuren steht, das definiert die exakte Position.


    Wegen der Nichtzentrizität der CE-Spur ist eine solche Diskette auch nicht kopierbar


    Welche Spur die alignment-Spur ist, steht auf dem Diskettenlabel. Und klar, nur wenn die Spur auch angefahren ist und der Kopf halbwegs auf ihr steht (und die richtige Seite ausgewählt ist) sieht man was:

    Danke für diese Erklärung. Man findet sonst im Internet kaum Informationen zu diesen Alignment Disketten.

    Ich muss mal schauen, wir müssten im technikum29 eine 8" Alignment Disk haben. Die würde ich allerdings nicht aus der Hand geben, aber zu einer Justagesitzung kannst du gerne mal vorbeikommen.

    Danke für das Angebot. Ich werde eventuell darauf zurückkommen.

  • das cat's eye (CE) - Signal im CH1-CH2 Modus siehst du nur mit einer Alignment-Diskette, wie schon in einem anderen Thread beschrieben. Eine solche Diskette hat neben anderen *eine* spezielle "Spur", die in Wirklichkeit aus 2 versetzten, nicht-zentrischen Spuren besteht und die mit einem besonderen Signal beschrieben sind. Deren Inhalt erzeugt dann das cat's eye Signal. Es ist nur symmetrisch (2 gleich große "Augen" = "Beulen"), wenn der Lesekopf genau zwischen den beiden Magnetspuren steht, das definiert die exakte Position.

    Vielen Dank für diese erhellende Erklärung! :thumbup:

    So verständlich erklärt habe ich das bisher noch nirgends gesehen - ich hatte immer nur von einem Analogsignal gelesen.

    +++ ATH

  • Hatte mir schon mal überlegt, mit Mikrostepping eine Alignment Diskatte zu machen. Braucht aber trotzdem ein erwiesenermaßen richtig justiertes Laufwerk. Aber vielleicht können wir ja mal eines im Technikum justieren...

  • Die beiden Signale exakt phasenversetzt draufzubekommen halte ich nur mit einem speziellen doppelten Kopf, der beide Spuren gleichzeitig schreibt, für möglich. Einen so perfekten Gleichlauf, daß das getrennt geht, bekommt man sicher nicht hin.

    +++ ATH

  • es reicht doch völlig aus, wenn der eine Schreibkopf während einer Umdrehung regelmäßig beide Seiten einnimmt. Bei der Wiedergabe muss dann ein gleichförmig hohes Signal herauskommen, wenn der Lesekopf genau in der Mitte liest. Ich *glaube* auch das wurde genau so gemacht.

  • Ich *glaube* auch das wurde genau so gemacht.

    nee, siehe oben ! Auf der Alignment-Diskette sind die Spuren nicht zentrisch. Sie "eiern" um den Mittelpunkt beim Lesen und erzeugen so ein an- und abschwellendes Signal (2 Minima, 2 Maxima pro Umdrehung). Mit dem Trigger auf das Indexsignal sieht man dan cat's eye. Und nur wenn der Kopf genau zwischen den "eiernden" Spuren liegt, sind beide Anteile gleich hoch.


    So eine Diskette kann man (ohne immensen mechanischen Aufwand) nicht selbst schreiben.


    Roland

  • Gut. Für unsere Zwecke würde aber auch meine Methode reichen. Vorausgesetzt, das Mikrostepping klappt. Ist dann vielleicht nicht ganz so sensitiv, ginge aber mit einem normalen Laufwerk.

  • Auf der Alignment-Diskette sind die Spuren nicht zentrisch. Sie "eiern" um den Mittelpunkt beim Lesen und erzeugen so ein an- und abschwellendes Signal (2 Minima, 2 Maxima pro Umdrehung)

    Ist das nicht dasselbe, nur in anderen Worten wie "wenn der eine Schreibkopf während einer Umdrehung regelmäßig beide Seiten einnimmt" Das erzeugt ja genau so eine Ellipse deren Mittelwert die korrekte Spur ist.

  • Nach meinem Verständnis sieht das so aus:



    rot ist die Soll-Spur, die beiden grauen Spuren sind die Alignment-Tracks, blau der (richtig zentrierte) Lesekopf, der gleiche Anteile der beiden Spuren links und rechts liest. Wenn er in Pfeilrichtung rechts oder links bewegt wird, liest er von einer Spur mehr als von der anderen.

    Durch die Konzentrizität entstehen pro Umdrehung 2 Minima und 2 Maxima, was das CE-Signal unabhängig von der Amplitude der geschriebenen Spuren macht und leichter auszuwerten ist.


    Roland

  • Hatte mir schon mal überlegt, mit Mikrostepping eine Alignment Diskatte zu machen. Braucht aber trotzdem ein erwiesenermaßen richtig justiertes Laufwerk. Aber vielleicht können wir ja mal eines im Technikum justieren...


    Hallo Reinhard,


    ich lese gerade Mikrostepping. Gibt es schon ein Diskettenlaufwerk mit Mikrostepping? Würde mich sehr interessieren. Ich denke dabei an die 96- zu 100-tpi-Problematik.


    Grüße


    PAW

  • Der einzige mir bekannte Standard-Anschluss (mit Standard-Laufwerken), mit dem man Mikrostepping implementieren könnte, ist der Disk-2 der Apple II -Welt. Dort werden alle 4 Phasen des Steppers direkt herausgeführt und sind zugänglich - Also mit dem Apple ][ würde es wohl gehen.


    Ein Shugart-Laufwerk bietet nur STEP und DIR an - damit kann man kein Mikrostepping machen.

  • Zu der Zeit haben auch andere solche Sparlösungen gebaut.

    Commodore war auch so ein Pappenheimer.


    Die Formulierung 'mit dem Apple ][ würde es gehen' ist allerdings ebenso falsch, wie die Behauptung, daß es mit Shugart (Bus) Laufwerken nicht geht.

    Man muß nämlich in jedem Fall für Microstepping eine eigene Schaltung/Treiber für den Stepper bauen. Sämtliche real existierenden Serienlaufwerke haben dafür keine geeignete Stepper-Ansteuerung.

    +++ ATH

  • 100 TPI auf Panasonic JU-457-4 5.25" Floppy - Forum64
    Ich starte jetzt mal einen eigenen Thread, statt den Greasewazle Thread weiter zu kapern.Wie da schon bsprochen, ist das Ziel, mit Standard-PC-Floppyhardware…
    www.forum64.de


    Ein Lesetipp hierzu :)

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Man muß nämlich in jedem Fall für Microstepping eine eigene Schaltung/Treiber für den Stepper bauen. Sämtliche real existierenden Serienlaufwerke haben dafür keine geeignete Stepper-Ansteuerung.

    Das stimmt so nicht ganz. Der Apple II Disk-Controller kann alle 4 Phasen des Steppers einzeln und in beliebiger Kombination per Software ansteuern (Oder andersrum, muß das tun, weil die Laufwerkselektronik so dezimiert wurde). Damit kann man sehr wohl nur durch eine Software-Änderung Microstepping machen. Kopierschutzmechanismen haben das auch "damals" durchaus gemacht (Allerdings soweit ich weiß nur in Halbschritten, aber Viertel- und noch kleinere Schritte müssten genauso gehen). Die Elektronik dafür ist da.

  • Nein.

    Microstepping ist etwas ganz anderes.


    Commodore hat die Stepper auch direkt angesteuert, und bei der 8050 mit Micropolis Laufwerken bei Lesefehler in 1/4 Spurabstand neben der Spur versucht zu lesen.

    Aber das ist kein Microstepping.

    +++ ATH

  • Nein.

    Microstepping ist etwas ganz anderes.


    Commodore hat die Stepper auch direkt angesteuert, und bei der 8050 mit Micropolis Laufwerken bei Lesefehler in 1/4 Spurabstand neben der Spur versucht zu lesen.

    Aber das ist kein Microstepping.

    Was ist denn dann deiner Meinung nach Microstepping? Aus einem Stepper kommen 4 Kabel raus. Steuert man sie geeignet an, gibt's Mikroschritte. Eigentlich ziemlich einfach.

  • Was ist denn dann deiner Meinung nach Microstepping? Aus einem Stepper kommen 4 Kabel raus. Steuert man sie geeignet an, gibt's Mikroschritte. Eigentlich ziemlich einfach.

    Für Mikrostepping braucht man analoge Ströme bzw. PWM.

    Sonst ergeben sich maximal 8 Schritte:

    A - AB - B - BC - C - CD - D - DA ...

    Mikrostepping ist wenn man den Strom vom 100% A und 0% B in vielen Schritten auf 0% A und 100% B verlagern kann - usw.

    (A B C D wären die "normalen" Schritte)


    Anekdote: im IBM129 Stanzer werden die 4 Schritte mit AB BC CD DA angesteuert, also immer 2 Spulen. Bringt wohl mehr Drehmoment.


    [PS: und natürlich hat meine Idee implizit eine entsprechende Stepperansteuerung nötig, da Stepper bei den Laufwerken ja angesteckt sind, kann man zum Erzeugen einer Justierdiskette diesen reversibel mit einer externen Elektronik ansteuern]