Einsatzfälle von Atari und Amiga (OT aus:Bastelprojekte)

  • Ich kenne zwar die Amiga 2000/2500/3000/4000, aber dass die professionell eingesetzt wurden habe ich noch nie gehört.

    Auch das dürfte erklären, warum mehr Ataris überlebt haben: die waren länger in Nutzung und wurden nicht wie Spielemaschinen schnell ersetzt.


    Zum Spielen würde ich übrigens den Amiga aus diversen Gründen vorziehen (einfacheres Handling, bessere Monitorbuchse usw.)

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Ich kenne zwar die Amiga 2000/2500/3000/4000, aber dass die professionell eingesetzt wurden habe ich noch nie gehört.

    Dann kennst du Amiga wohl nicht wirklich.

    Grade im AV Sektor waren die durch ihne Genlockfähigkeiten weit verbreitet. Wurde dann oft ein System zur Generierung von Bildschirmeinblendungen.


    Und dann gab es noch sowas wie den VideoToaster, der breit eingesetzt wurde. Wo zum Beispiel? Kennst du Babylon5?

    How 24 Commodore Amiga 2000s created Babylon 5
    Babylon 5 is an American space opera television series first released in 1993. Babylon 5, set primarily between the years 2257 and 2262, dep
    www.generationamiga.com

    A history of the Amiga, part 9: The Video Toaster
    Jeremy Reimer's long-running History of the Amiga series is back to tackle the killer app.
    arstechnica.com


    Und dann war da noch diese kleine Klitsche namens NASA... ist das professionell genug? :)

    Retrotechtacular: Amiga Pips The PC For Mission-Critical Computing At NASA
    In 1986, a group of NASA engineers faced a difficult choice in solving their data processing woes: continue tolerating the poor performance of PC architecture,…
    hackaday.com

  • Hab ich ja auch geschrieben, Nischen... Videotoaster von Newtek war tatsächlich ne Wucht. Die Anwendungen auf dem TT im Bereich Office, CAD, DTP, Musik, usw. trafen halt doch eher ein anspruchsvolles Massenpublikum (das sich keinen Apple leisten wollte.

    1ST1

  • Achja, Genlock im privaten und semiprofessionellen Bereich, stimmt hatte ich vergessen...

    Ja ich kenne Babylon 5 und finde die Animationen plötzlich nicht mehr ganz so beschissen, wenn man bedenkt, dass es eine Amiga-Serverfarm gerendert hat...


    Hab ich ja auch geschrieben, Nischen... Videotoaster von Newtek war tatsächlich ne Wucht. Die Anwendungen auf dem TT im Bereich Office, CAD, DTP, Musik, usw. trafen halt doch eher ein anspruchsvolles Massenpublikum (das sich keinen Apple leisten wollte.

    Konnte Apple mit dem Atari in den Bereichen überhaupt mithalten?

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Die Anwendungen auf dem TT im Bereich Office, CAD, DTP, Musik, usw. trafen halt doch eher ein anspruchsvolles Massenpublikum (das sich keinen Apple leisten wollte.

    Na, da verklärt ja wohl die gnädige vergangene Zeit ein wenig den Blick, oder Du hast das ein wenig zu optimistisch formuliert, gell?


    Ein "Massenpublikum" (das Wort "anspruchsvoll" lassen wir mal gaaaanz weit außen vor) ließ sich mit Anwendungen wie DTP und insbesondere CAD nie erreichen. Für einzelne Privatleute mag sowas interessant und auch in "produktiver" Nutzung gewesen sein, aber den Massenmarkt hat das nie erschlossen. Nischenprodukte, oder wieviele Bekannte hattest Du damals, die wirklich regelmäßig DTP oder CAD privat auf dem Atari eingesetzt hatten? Und bei den meisten Firmen standen für sowas eher Apple-Rechner - da war nämlich der Preis eher sekundär. Was nicht heißen soll, dass nicht auch die eine oder andere Firma mal einen Atari aus Kostengründen eingesetzt hat...


    Im MIDI-Bereich (was eine schon größere Nische war / ist) hatte Atari dagegen wirklich sehr lange eine Domäne. Kaum ein Studio ohne Cubase / Creator / Notator, meist auf nem billigen 1040ST mit dem kleinen SM124. Da konnte man endlich auch im Heimstudio günstig professionell klingende Musik erzeugen, solange man externe Klangerzeuger (Synthesizer, Drumcomputer, etc.) per MIDi anschloss.. wann gab es eigentlich das erste sauber gecrac... ääääh, sicherheitskopierte Creator / Notator? :capone:


    Und Office abseits von DTP? Da behaupte ich mal aus damaliger (nicht-repräsentativer) Erfahrung in meinem Umfeld, dass viele Firmen bereits damals mit PCs und Word &Co. für DOS gearbeitet haben, auch wenn das natürlich wenig komfortabel erschien. Privat hat man sich dann wohl meist eher das benötigte Programm zum bereits vorhandenen Rechner "besorgt" - Calamus (?) auf dem Atari, Beckertext auf dem Amiga, wasauchimmer auf Apple..


    Das alles wird sicherlich je nach persönlichem Umfeld von anderen auch anders erlebt worden sein. Letztlich haben PC und Apples im Zeitablauf alles an den Rand und in letzte Nischen gedrängt - da freut man sich über jedes noch produktiv irgendwo laufende Retro-System. Und wir alle hätten (zumindest theoretisch) die luxuriöse Option, uns endlich zu erträglichen Preisen *gleichzeitig* nebeneinander einen Atari für MIDI, einen Amiga für Spiele und Videokram, einen Apple für DTP und CAD und einen PC für Officeanwendungen auf den Tisch zu stellen. Solange die Tischplatte das aushält... :ätsch:

  • Ein "Massenpublikum" (das Wort "anspruchsvoll" lassen wir mal gaaaanz weit außen vor) ließ sich mit Anwendungen wie DTP und insbesondere CAD nie erreichen. Für einzelne Privatleute mag sowas interessant und auch in "produktiver" Nutzung gewesen sein, aber den Massenmarkt hat das nie erschlossen. Nischenprodukte, oder wieviele Bekannte hattest Du damals, die wirklich regelmäßig DTP oder CAD privat auf dem Atari eingesetzt hatten?

    oder wieviele Bekannte - viele...


    Calamus DTP war in dem Bereich durchaus eine Hausnummer und technisch den Adobe-Pagemaker, QuarkXpress u.ä. auf dem Mac ebenbürtig oder gar überlegen. 2015 haben wir vom DRP diese ATARI-Austellung gehabt und da kamen zwei ehamlige Camamus-Entwickler vorbei und plauderten aus dem Nähkästchen, kurz zusammengefasst, die Leute von Apple waren in den späten 1980ern in Walluf bei DMC und wollten, dass Calamus auf den Mac portiert wird. Das nicht zu machen war der größte Fehler, den DMC je gemacht hat. Der zweite war, die echte Windows-Version in den 1990ern dann wieder einzustampfen zugunsten einer Atari-Emulation. Unter anderem wurden bis etwa zum Jahr 2000 alle Zeitschriften des Burda-Verlags mit Calamus auf TTs gelayoutet.

    1ST1

  • Ich kenne zwar die Amiga 2000/2500/3000/4000, aber dass die professionell eingesetzt wurden habe ich noch nie gehört.


    Gab es hier auch schonmal als Thread im Forum. War ganz interessant, was da so zusammenkam.


    Der Feind des Amiga im Anwendungsbereich war wahrscheinlich einfach mal der PC - und das v.a. firmenintern ! Die haben bei Commodore die eigene Plattform sehr schleifen lassen, als sie sich für eine PC Sparte entschieden hatten. Auch wenn die Rechner bestimmt nicht schlecht waren (PC-10, PC-40 etc), gegen Vobis und Co hatten sie GAR KEINE Chance.



    TT als Massenphänomen zu beschreiben, ist mindestens mal schwierig. :) Daß die Programme wirklich gut waren, ist was anderes.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Schön wie es ausartet, mach ich glatt mit... angst :wegmuss:

    TT im Nischenbereich? Klar, wie meiner...

    Kam aus einer Uni in Hamburg und wurde als Prüfstand für Bremsensysteme genutzt.(Letzte Info vom Verkäufer..)

    DTP in einem Verlag mit Calamus war mir auch bekannt.

    Dieser "Laden":

    hat mir diversen Programmen auf dem u.a. TT gearbeitet.(Platine, Plakate...? Lange ist's her..)

    Womit hatte der Falke Verlag in Heikendorf gearbeitet?


    RAM Probleme kenne ich nur von den Beschleunigten.., alles unter 100ns lief immer.

    Die Videofreaks setzten auf Amiga.

    Da die meisten in meinem Umfeld Semi-professionell unterwegs waren, gab es auch kaum "Grabenkämpfe". Geräte mussten bezahlbar sein und ihren Job machen. Das Ergebnis zählte...

    So gesehen hat eigentlich jeder dieser "Alten" seine Nische gehabt.

    Es war immer die Softe Ware die es ausmachte, Leistung war immer genug vorhanden (bildlich gesprochen)

    In meinen Fall behalte ich nur noch das, was mir Spaß macht damit zu werkeln, inklusive der eingeschränkten Möglichkeiten.

    Für alles andere gibt es modernste Technik...

  • Meine Ataris sind von einem höheren Luftwaffeangestellten (hochinteressante Geschichte dahinter, in Fachkreisen bekannter Mann mit beachtlichem Werdegang, aber Datenschutz) wo man sagen kann, dass ohne ihn viele Flugzeuge und Lenkwaffen es heute so nicht geben würde.

    Bis zu seinem Tode wurden die wohl auch für so einige Dokumente/Präsentationen für die Bundesregierung benutzt. Dafür waren die mit dem neuesten Calamus, 128MB RAM, USB und 32GB CF-Karte ausgerüstet.

    Kann man machen, nachvollziehen kann ich es nur bedingt.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Danke für das Auslagern...

    Zitat

    Kann man machen, nachvollziehen kann ich es nur bedingt.

    Bei langsamen beginn von Altersdemenz ist das der richtige Schritt.

    Anweisung von meinem Sohn: Never Change a running System...

    bekam ich als die zittrigen Finger wieder mal fummelten und nichts mehr ging 😁

  • Der TT war im Vergleich zum A3000/4000 recht erfolgreich, sieht man auch daran, wieviele heute noch in der Bucht auftauchen, und wie wenige von den großen Amigas.

    Ich würde dem entgegnen das die reinen Verkaufszahlen bei ebay nicht als Kriterium gelten. Vielmehr wie aktiv die Geräte von der Community noch supportet werden. Zugegeben als Amigauser bin ich da nicht objektiv. Aber in meiner Wahrnehmung wird mehr Hard- und Software für den Amiga entwickelt als für Atari. Grafikkarten, 68060 Turbokarten, Soundkarte. Ja selbst das OS wird aktiv weiter entwickelt.


    zwar die Amiga 2000/2500/3000/4000, aber dass die professionell eingesetzt wurden habe ich noch nie gehört

    Neben TV und Videoproduktionen gab es auch Wissenschaftliche Anwendungen. Selbst NASA und Co. setzten diese Geräte ein. Von Atari "kenne" ich nur den Midiport. Wie gesagt ist mein Wissen über Atari eher begrenzt.


    Spielautomaten auf Amigabasis (Laserdisk + Amigagenlock) oder Militär- und Fahrsimulatoren. Frühes VR-System auf Amigabasis. Ach da gab es so viele Einsatzgebiete.

  • Aber in meiner Wahrnehmung wird mehr Hard- und Software für den Amiga entwickelt als für Atari. Grafikkarten, 68060 Turbokarten, Soundkarte. Ja selbst das OS wird aktiv weiter entwickelt.

    Und ich behaupte einfach mal, dass du nicht tief genug in der Materie drin bist, um zu wissen, was es in der Szene an Neuentwicklungen gibt. Ja, eine Turbokarte für den TT gibt es nicht, das liegt aber nicht daran, dass das keiner machen will, sondern daran, dass es nicht geht. Bei den andere Modellen geht das aber, und da wird das auch gemacht.

    1ST1

  • Vielmehr wie aktiv die Geräte von der Community noch supportet werden. Zugegeben als Amigauser bin ich da nicht objektiv. Aber in meiner Wahrnehmung wird mehr Hard- und Software für den Amiga entwickelt als für Atari. Grafikkarten, 68060 Turbokarten, Soundkarte. Ja selbst das OS wird aktiv weiter entwickelt.

    "Mehr" kann man wohl so stehenlassen, aber auch bei Atari tut sich einiges. USB-, RAM-, IDE- Erweiterungen gibt es, mit der TwiSTEr Karte auch einen Beschleuniger für den 1040 STE usw. Amiga hat es da nur leichter mit dem herausgeführten Bus, da sind die Atari-Modelle geschlossener. Für Beschleuniger muss man da immer auf die CPU bzw. auf den CPU Sockel. Betriebssystem-seitig ist bei größeren Ataris eher MiNT angesagt, aber auch EmuTOS wird weiterentwickelt. Die Plattform ist also durchaus noch am Leben, wenn auch nicht alles so üppig ausfällt wie bei AMIGA.

    Denn Feindschaft wird durch Feindschaft nimmermehr gestillt; Versöhnlichkeit schafft Ruh’ – ein Satz, der immer gilt. Man denkt oft nicht daran, sich selbst zurückzuhalten; Wer aber daran denkt, der lässt den Zorn erkalten. Sprüche von Buddha, aus dem ‹Dhammapada›.


    Mein Netz: Acorn | Atari | Milan | Amiga | Apple //e und IIGS | Macintosh | SUN Sparc | NeXT |SGI | IBM RS/6000 | DEC Vaxstation und Decstation| Raspberry Pi | PCs mit OS/2, BeOS, Linux, AROS, Windows, BSD | Stand-alone: Apple //c und III | Commodore 128D | Sinclair QL | Amstrad | PDAs