Onkel Ba's CBM-Druckerparade

  • Danke euch! :)


    Die Achsen sind zwar optisch noch fleckig, fassen sich aber super glatt an. Die Traktorverstellung geht sogar leichter, als bei meinem MPP1361. Wahnsinn, eigentlich.


    Hier noch ein Kurzvideo vom Druckkopf-Reinigen.

    Man sieht schön das mittlere von insgesamt drei Führungsplättchen. Die Keramikplatte ist dann ganz vorne. Die Nadeln waren aus diesen beiden Plättchen gerutscht… mach ich nicht nochmal. :D


    https://youtube.com/shorts/8wj88c2d_w8?feature=share

    Einmal editiert, zuletzt von CBM_Ba ()

  • Eigentlich wärst du prädestiniert hier im i-Telex-Netz ab und zu mal einen Fernschreiber zu restaurieren. :D

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Weiter gehts (immer mal wieder nebenbei) mit dem 8026-B. Eiiigentlich ist es eine Olympia Schreibmaschine, welche von Commodore gelabelt worden ist (Commodore hat meines Wissens eh keinen Drucker selbst gefertigt?).

    Das "-B" steht für breite Version, was man dem Koloss auch ansieht, wenn er vor einem steht:



    Ja, man kann das Gerät auch als Schreibmaschine verwenden. Es gab ihn wohl auch als 8027 ohne Tastatur.

    Ist aber GOLDSTAUB- leider.


    Bei Ankunft dieses elektromechanischen WAHNSINNS fielen mir erstmal mehrere Brocken Zahnkranz entgegen. :)



    Nicht gut. Also erstmal alles recappen (Netzteil hatte zwei defekte Sicherungen und zwei von vier Elkos waren glatt kurzgeschlossen).

    Hier die Elektronik mit ihren neuen Tantalkondensatoren:


    Nach dem ersten Funktionstest fielen folgende Defekte ins Auge:

    - defekter Wagenvorschub (Zahnrad)

    - Farbband wird nicht angehoben (den Fehler hab ich aufgegeben und werde es mittels 3D-Druck lösen)

    - sämtliche Gummiteile auf dem Wagen sind steinhart und bröselig, weshalb das Farbband nicht korrekt transportiert wird

    - ein weiteres Zahnrad gebrochen (auf dem Druckwagen ist ein WAHNSINN an Zahnrädern, Schubstangen und anderem mechanischen Gewirr, welches viele Funktionen ausführen soll... im Vergleich zu einem Epson/Brother Druckwerk ist das Ding in meinen Augen kompletter Schrott. Viel zu viele mechanische Teile, welche ausfallen können)

    - Akku ausgelaufen, zum Glück ein externer an einem Kabel


    Ansonsten funktionierte das Trum suspekterweise! FREUDE!!!


    Hier gehört das Zahnrad für den Wagenvorschub hin. Zu sehen ist nur noch der Metallkranz ohne Plastikzahnradring:


    Dank 1ST1 und seinen Kontakten konnte ich ein Ersatzteil ergattern:


    ...und gleich verbauen:


    Wagenvorschub war wieder gegeben, und wenn man das Farbband händisch angehoben hat, hat der Drucker auch sofort losgelegt.

    Allerdings musste das zweite Zahnrad noch repariert werden. Hier sieht man die Bruchstelle (transparentes Zahnrad mittig):


    Also flugs eine Hülse konstruiert und ausgedruckt:


    Mit viel Sekundenkleber wieder zusammengesetzt, Vortrieb wieder gegeben:


    Fehlt noch das zerbröselte Antriebsrad für's Farbband. Auch hier schnell konstruiert und aus TPU gedruckt (rot):


    Leider funktioniert der Wählschalter des Farbbandes (Sorten) ebensowenig, wie das Anheben des Bandes vor das Typenrad.

    Selbst nach stundenlangem (!) Suchen kann ich nicht erkennen, weshalb diese Funktion nicht geht.

    Sie wird auch von diesem einen kleinen Motor angetrieben, welcher die Stützhülse von mir bekommen hat, soweit bin ich mir sicher.

    Aber die Auslösung selbst erfolgt wohl nicht.

    Macht nix: Mehrfarbige Bänder (rot/schwarz) werde ich niemals einsetzen, weshalb man das Band auch dauerhaft anheben kann.

    Hierzu benötige ich noch irgendein 3D-gedrucktes Teilchen, welches die Gabel auf einer gewissen Höhe festhalten wird.

    Kommt noch.


    Was steht noch an?

    - Akku besorgen (4x Mignon NiCd-Zellen mit Lötfahnen)

    - alles penibel Reinigen

    - Gabel für Farbband fixen

    - Zusammenbauen und sich erquicken!


    Beim nächsten Mal mach ich auch wieder mehr Bilder... vom Endergebnis ebenso.
    Und falls doch einer von euch Ahnung von der Feinmechanik des Druckwagens (anheben/auswählen Farbband) hat, meldet euch gerne!


    Viele Grüsse,

    Matthias

  • Aua, da schüttelt es den Büroinformationselektroniker...


    Druckwagen --> Druckkopf

    Wagenvorschub --> Tabulation, Tabulationsmotor

    Anheben des Bandes --> Farbbandhub

    Vortrieb --> Farbbandtransport


    Dann noch wichtig:

    - "Zeilenvorschub"

    - "Typenradselektion"

    - "Korrekturbandhub"


    "im Vergleich zu einem Epson/Brother Druckwerk ist das Ding in meinen Augen kompletter Schrott. Viel zu viele mechanische Teile, welche ausfallen können)"


    Das war halt damals so, auch bei Triumph Adler und bei Olivetti hat man diese Bewegungen im Druckkopf um 1980 noch mechanisch kompliziert gelöst. Die Leute, die das konstruiert haben, haben vorher elektromechanische Schreibmaschinen entwickelt, da ist noch kein vollständiges Umdenken auf elegante elektronische Möglichkeiten erfolgt. Musst aber auch bedenken, das ist eine Schreibmaschine, da musste es möglich gewesen sein, den auf dem Papier gedruckten Buchstaben unmittelbar nach dem Abdruck sehen zu können, um Tippfehler erkennen zu können, bevor es zu spät ist, neue Zeile und so. Deswegen wurde das Farbband zum Andruck bei Schreibmaschinen hochgehoben. Bei Druckern ist das nicht nötig. Bei späteren Modellen hat man das radikal vereinfacht.


    Wenn du den Farbbandhub oben verklemmst, kannst du die Schreibmaschine nicht gescheit als Schreibmaschine verwenden, der Korrekturbandhub und Transport wird auch nicht funktionieren, da solltest du nochmal schauen, ob du den Mechanismus verstehst und dann das Problem beheben kannst. Bei den älteren Olivett-Maschinen ist es meistens so, dass man die bweglichen Teile im Druckkopf einfach nur mal von verklebten Öl und Fett reinigen muss. Dann gehts wieder.

    1ST1

  • 1ST1

    Danke für deinen Input- ich bin da ja nicht vom Fach. ;)


    Der Drucker wird nie als Schreibmaschine verwendet werden- und falls doch: Die Korrekturfunktion klappt sogar mit hochgehobenem Farbband.

    Das Problem: Entweder hat die Mechanik eine Macke, oder aber die Ansteuerung der Elektromagneten spinnt. Das kann ich unmöglich ohne Schaltplan erkennen. Die Impulse sind sehr kurz, so dass auch mit dem Auge nichts auszumachen ist.

    Sämtliche Mechanik da oben ist freigängig, gereinigt und mit Ballistol, bzw. Feinmechanikeröl geschmiert. Die Gabel geht relativ leicht nach oben/unten.

    Mich ärgert nur, dass man nicht erkennen kann, woran es im Endeffekt liegt. Nochmal zerlege ich diesen filigranen Klumpen da oben nicht mehr- sonst geht was drauf. :(

    War eh schon absolut verrückt, dass ich die gebrochene Welle wieder instandsetzen konnte.

    Zig kleine Federchen mit Zahnrädern (unrund), Hebelchen, Wellen, etc... nene, lieber nicht. Dagegen war das Einfädeln der Nadeln beim 8032P zurück in den Kopf der reinste Spaziergang.

    Erschwerend kommt hinzu, dass alles total spröde und bröselig geworden ist. Das konnten die Japaner deutlich besser.

    Aber klar: Du erklärst auch, weshalb das alles so war.

    An meiner echten Olympia ESW-100 ist das Netzeil leider auch fritte, sonst hätte ich da mal getestet, ob die Funktion geht.

    Da der Kopf jedoch in einigen Details anders ist, kann ich ihn nicht 1:1 tauschen.


    Begeisternswert hingegen finde ich, dass man mit 3D-Druck so viel retten kann! Früher wäre der Drucker wohl gleich für den Schrott gewesen. Jetzt druckt man sich die Ersatzteile eben einfach aus. :)


    Vielleicht weiß dein Bekannter ja, woran es liegen könnte- so weit wären wir ja nicht auseinander. ;)


    Ich lese jetzt noch schnell die EPROMs aus, damit die Daten gesichert sind.

    Dann langsam mal die restlichen Teile kaufen und alles wieder zusammenbauen.


    Viele Grüsse,
    Matthias

  • Update:


    Der Drucker ist nun tot. :(

    Ohne Schaltplan keine Chance. Er fährt den Druckkopf noch nach links, erkennt die Position auch korrekt, piept 2x und dann war es das.


    Schaltplan leider im Netz nicht zu fnden- auch nicht zur Olympia ESW-103.

  • Der Drucker wird nie als Schreibmaschine verwendet werden- und falls doch: Die Korrekturfunktion klappt sogar mit hochgehobenem Farbband.

    Verbraucht aber unnötig Farbband, bzw. wenn es nach der Korrektur nicht weiter transportiert wird, zumindestens bei Carbonfarrband wird dann das neue Zeichen nicht vollständig gedruckt, weil ein Teil der Farbe durch die Korrektur schon weg ist.



    Das Problem: Entweder hat die Mechanik eine Macke, oder aber die Ansteuerung der Elektromagneten spinnt.

    Du könntest aber messen, ob die Elektromagneten überhaupt angesteuert werden.



    Vielleicht weiß dein Bekannter ja, woran es liegen könnte- so weit wären wir ja nicht auseinander.

    Ich kann ihn ja mal fragen, ob du ihn mit der Maschine mal besuchen kannst. Der findet dann wahrscheinlich auch das mit dem Farbbandhub. Als langjähriger Olympia-Händler (seit der Nachkriegszeit) kennt der sich aus, er ist der Sohn des Gründers. Aus der Oberpfalz hast du es ja tatsächlich nicht weit.

    Der Drucker ist nun tot. :(

    Ohne Schaltplan keine Chance. Er fährt den Druckkopf noch nach links, erkennt die Position auch korrekt, piept 2x und dann war es das.

    Die Schreibmaschine (!!!) mit Interface. Ein "Drucker" hat vornedran keine Tastatur.


    Solche Schreibmaschinen machen beim Einschalten einen Systemtest, die probieren nacheinander alle möglichen Funktionen und wenn da etwas nicht reagiert, wie es erwartet wird, gibts Fehler. Ich weiß nicht, wie das bei Olympia ist, meine Olivettis geben einen Fehlercode aus, entweder über das Display, oder über LEDs, die normalerweise den Maschinenstatus (Schriftart, Unterstrichen, Zeilenabstand, etc.) anzeigen. Ich schätze mal, dass mein Bekannter für die Olympia-Version das Technikerhandbuch hat, mit dem das zu entschlüsseln ist.

  • Da die Prio jetzt erstmal darauf liegt, die Maschine wieder ans Laufen zu bekommen, wäre ein eventueller Besuch bei deinem Bekannten der Hammer!


    Weitere Tests ergaben, dass sogar das Typenrad korrekt positioniert wird ("Nullstellung"?), wenn man es vorher vorsichtig verdreht.

    Also funktioniert ziemlich viel, aber eben nicht alles. :)


    - keinerlei Fehlermeldungen über die LEDs (bleiben alle aus)

    - Tastatur reagiert nicht mehr

    - Papier wird nicht mehr eingezogen, wenn man den entsprechenden Hebel zieht

    - Der Commodore hängt, falls man versucht, damit zu drucken

    - Aus der Elektronik des Druckkopfes kommt ein rhythmisches Klicken (gaaanz leise), so ca. 1x alle 2 Sekunden


    Ich hatte erst die 5V Versorgung in Verdacht, weil nur noch 4,68V am letzten Prozessor ankamen.

    Deshalb mal ein Labornetzteil anstelle des Originalnetzteils angeklemmt... Fehlerbild bleibt auch mit 5V identisch.

    Die beiden RAM-Bausteine (6116er) sind laut Chiptester in Ordnung.


    Also in meinen Augen funktioniert ein Großteil... sonst würde er keine "Referenzfahrt" von Typenrad und Druckkopf machen.

    Auch das Piepen... aber was hilft es, wenn sonst nix mehr passiert- und man absolut nicht weiß, weshalb? :(


    Viele Grüsse,
    Matthias

  • Ich hatte erst die 5V Versorgung in Verdacht, weil nur noch 4,68V am letzten Prozessor ankamen.

    Deshalb mal ein Labornetzteil anstelle des Originalnetzteils angeklemmt... Fehlerbild bleibt auch mit 5V identisch.

    Also, wenn der Druckkopf zum linken Rand fährt und sich das Typenrad die Grundstellung sucht und findet, kannst du davon ausgehen, dass die CPU wie erwartet arbeitet. Die Autodiagnose findet halt nur eine Funktion, die scheinbar nicht so funktioniert, wie sie soll. Ein Sensor meldet an die Elektronik etwas unerwartetes oder was falsches. Das kann was ganz banales sein, zum Beispiel auch, dass das Farbband die ganze Zeit angehoben ist, weil du da was drunter geklemmt hast.


    Ich frage ihn mal, ob du ihn besuchen kannst.

  • Also, wenn der Druckkopf zum linken Rand fährt und sich das Typenrad die Grundstellung sucht und findet, kannst du davon ausgehen, dass die CPU wie erwartet arbeitet. Die Autodiagnose findet halt nur eine Funktion, die scheinbar nicht so funktioniert, wie sie soll. Ein Sensor meldet an die Elektronik etwas unerwartetes oder was falsches. Das kann was ganz banales sein, zum Beispiel auch, dass das Farbband die ganze Zeit angehoben ist, weil du da was drunter geklemmt hast.


    Ich frage ihn mal, ob du ihn besuchen kannst.

    Das Problem:

    Hier sind ja noch weitere CPUen am werkeln... nicht, dass da was mit reinspielt?

    Das Anheben des Farbbandes habe ich unverändert gelassen. Auch hab ich die Eproms noch nicht gezogen,um sie auszulesen.



    Aber vielleicht sagt deinem Bekannten das Modell von Commodore (ok, FÜR Commodore) auch was?

    Gut wäre, wenn man quertauschen könnte. Geht aber in meinem Fall nicht, weil die hier stehende Olympia eine gänzlich andere Elektronik hat. :(


    Wenn der Besuch klappt... ich sag's euch! Das wäre doch genial, wenn der Herr die Maschine wieder ans Laufen bekäme! Soll sein Schaden nicht sein, soviel ist sicher. Der/die 8026-B ist SELTEN. Sowas bekomme ich so schnell nimmer, da lohnt ein wenig Aufwand!


    Viele Grüsse,
    Matthias

  • Interessant, drei Platinen nebeneinander.


    Obere Platine, da ist einiges an Leistungselektronik drauf, die steuert wohl das Druckwerk.


    Mittlere Platine, da hängt wohl die Tastatur dran, von da wird die obere Platine angesteuert.


    Solche CPUs mit aufgestecktem Eprom kenne ich bisher nicht aus eigener Anschauung.


    Untere Platine, ich vermute mal Schnittstelle. Die kannst du wahrscheinlich testweise mal abklemmen, die Schreibmaschinenfunktion dürfte dadurch nicht beeinträchtigt sein.


    Was du mal kontrollieren kannst: Alle Steckberbindungen lösen und wieder aufstecken, vielleicht löst das schon ein potentielles Kontaktproblem.

    1ST1

  • Ja, die obere Platine funktioniert ziemlich sicher auch vollständig, da die Motoren eben laufen.

    Mittlere Platine könnte das Problem sein, die unter Platine ist in der Tat nur das IEEE-Interface. Wenn ich diese abstecke, bleibt der Fehler bestehen.

    Die Steckverbindungen wurden bereits alle gezogen (mehrfach), mit Teslanol behandelt und wieder aufgesteckt. Keine Änderung. :(


    Ich könnte ja mal die EPROMs auslesen... aber: Wie erkenne ich dann, ob deren Inhalt "defekt" ist? Und: Es gibt eh keine BIN-Files dazu im Netz. :(

  • Interessierte,


    zum 8026-B wird’s bald weitergehen, da sich ein eventuell passender Spenderdrucker gefunden hat.


    Zwischenzeitlich erquicke ich euch (ok, primär wohl mich, weil kaum einer den Druckern frönt) mit der quasi blauen Mauritius der CBM-Drucker: Einem 8027!



    Leider aktuell keine Zeit für unser herrliches Hobby. Nachdem diese Geräte jedoch nicht weglaufen können, wird es irgendwann weitergehen.


    Zum 8027 sei gesagt, dass es wohl nur eine homöopathische Anzahl in die Gegenwart geschafft hat. Freut mich riesig, jetzt einen davon hier haben zu dürfen. :)

  • Jetzt fehlt nur noch eine CBM-Tastatur und man könnte ihn mit einer elektronischen Schreibmaschine verwechseln... ;)

    So ist es (also fast). Es ist- ganz wie 1ST1 korrekt bemerkt hat- eine Olympia Schreibmaschine mit fehlender Tastatur.

    Verrückt, was sich die damals alles einfallen ließen. :D

    Im Prinzip also eine 8026 ohne Tastatur. Deshalb wohl auch so selten, vermutlich war der Aufpreis auf das Tastaturmodell relativ gering?


    Ich fände es toll, wenn du mit solchen Sachen auf die CC kommen würdest!

    Genau so ist es geplant. 8032 mit D9060 und 8027, sowie petSD+.

    Vielleicht ist bis dahin auch der Fake-MMF9000 soweit bereit. Mal kucken.

  • Ich konnte es ja doch nicht lassen und hab heute mal zwei schnelle Stunden in den 8027 gekuckt.

    War klar: Er geht natürlich NICHT. :(

    Diese Olympia-Teile sind wirklich absoluter Schund (sorry, muss man gerade im Vergleich zu den Japanern ganz klar so sagen).

    Aber der Reihe nach:

    Erst lief der Drucker (habe das überholte Netzteil des 8026-B verwendet)- mir fiel aber auf, dass er immer nur auf einer Zeile druckt.

    Also wurde die Walze nicht bewegt. Eine Prüfung ergab, dass er Motor einfach keinen "Drehbefehl" bekommt. Hab mit Logikstift und Oszi wie ein Wahnsinniger drin rumgemessen- alle Transistoren und Dioden sind soweit ok.

    Somit bliebe die Ansteuerung dieser... und das besorgt wohl der Microprozessor (ein Mostek in Goldstaubausführung) und ein Intel P8212, bzw. dein Derivat dessen.

    Aber immerhin druckte er ansonsten einwandfrei... bis- ja bis das gleiche doofe Zahnrad zerbrochen ist, welches schon am 8026-B aufgegeben hat. Hier ein Bild vom 8026-B Zahnrad:


    Somit funktioniert auch hier der Farbband-Vortrieb nicht mehr. :( Unfassbar, wie robust dagegen die guten Japan-Drucker sind! Die können im Wasser gelegen haben und lassen sich dennoch locker reaktivieren.


    Hier noch ein Bild von der Analyse:


    Und hier Detailaufnahmen der Elektronik. Eigentlich unfassbar übersichtlich. Vielleicht bestell ich mal so einen 8212, der Mostek ist aktuell für >100$ in eBay zu haben. Das spar ich mir lieber. :D



    Das Zahnrad lässt sich sicher wieder flicken. Bleiben trotzdem noch haufenweise andere, spröde und filigrane Kunststoffteile übrig.

    Die Dinger lassen sich wohl nicht auf Dauer am Leben halten, soviel ist (leider) sicher.

    Da ist selbst der 8028 eine Ausgeburt der Robustheit- und hierbei handelt es sich ebenfalls um ein Typenradmodell.


    Es wirft sich mir bezüglich der Elektronik jetzt die Frage auf, ob der leere IC-Sockel wirklich leer war? Was meint ihr?

    Wo würdet ihr suchen? Wie gesagt, die Leistungselektronik ist in Ordnung, die Signale fehlen schon RICHTUNG Basis der Transistoren.


    Das EPROM hab ich gesichert und zum Test gleich ein neues gebrannt. Läuft einwandfrei, das werd ich bei zimmers.net einstellen.


    Viele Grüsse und bis BA-ld,

    Matthias

  • Update:


    Der Drucker funktioniert zumindest elektronisch einwandfrei. Das gehört so, ob ihr's glaubt, oder nicht! :D

    Für einen Zeilenumbruch benötigt dieser 8027 immer ein CHR$(10).


    Gefunden habe ich es im Forum64, wo for(;;) vor über 10 Jahren mit genau so einem 8027 das gleiche Problem hatte. :)


    Update: nachdem ich ein paar Stunden in das Verstehen der Treiberstufe investiert habe, und alles zum Messen mit dem Oszi vorbereitet hatte, kam mir die Idee, dem Drucker doch einfach mal ein paar LF zu schicken - und siehe da: mit dem Papiervorschub ist alles prima, der will eben nur CR UND LF haben! Ein paar Stunden umsonst Gedanken gemacht... aber hauptsache, das Ding läuft! Das Schriftbild muss sich übrigens auch nach 30 Jahren überhaupt gar nicht verstecken, sehr sauber, sehr schön!


    Mittlerweile habe ich auch ein ROM-Dump des Controllers MK3874... ich fürchte, wenn ich wirklich wissen will, was der Drucker kann, werde ich das disassemblieren müssen?!


    Ich frag mich zwar, welches Programm damit dann nutzbar ist- aber so war es eben damals.

    Vielleicht kann axorp mir da was im Eprom umprogrammieren? ;)


    Also muss ich irgendwann "nur" dieses doofe Zahnrad reparieren, sowie alles reinigen und schmieren.

  • Unsinn gelöscht

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Getrenntes CR und LF ist bei vielen Druckern üblich und manchmal sogar einstellbar.

    Das kommt alles von den ollen Fernschreibern mit ihrem Baudot-Code. Die sind daran schuld. :D

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Getrenntes CR und LF ist bei vielen Druckern üblich und manchmal sogar einstellbar.

    Das Interface des 8026 (ohne B!) war diesbezüglich laut Service Manual in der Tat einstellbar. Beim 8027 natürlich wieder nicht. :(

    Ich hab jetzt VIER dieser Olympia Dinger hier- und nicht eine gleiche Elektronik drin. :D

    - 8026-B

    - Olympia ESW105 mit Interface

    - 8027

    - Nixdorf (sieht exakt aus, wie die 8026-B, Bilder folgen)

  • Bald gehts los- der Druckerkäpt‘n rüstet sich, um den Endgegner zu bezwingen.


    8024. 32kg.





    Oberteil und Deckel sind sauber:


    Es wartet dennoch VIEL Arbeit:


    Wir werden sehen. Erstmal stehen hier andere Dinge an. Dr_Diesel, Harvey und ein paar weitere Mitforisten müssen erst noch versorgt werden. :)


    Bleibt dran- und bestellt mir schon mal nen Satz Ersatzbandscheiben.

  • Schnuckeliger handlicher Drucker! Die rostige Kopfführung scheint mir eine Herausforderung. Bin auf deinen Ansatz gespannt. Wiegt der echt 32kg?

  • Die rostige Kopfführung scheint mir eine Herausforderung. Bin auf deinen Ansatz gespannt. Wiegt der echt 32kg?

    Die Welle müsste man wahrscheinlich komplett ersetzen. Z.B. mit sowas --> https://www.maedler.de/product…und-geschliffen-verchromt

    Super Link, habe auch so einen Drucker

  • Super Link, habe auch so einen Drucker

    Genau den?

    Dann könnten wir uns helfen, falls elektronisch was im Argen sein sollte!

    Die 32kg hab ich aus der Bedienungsanleitung. ;)


    https://oldcrap.org/wp-content/uploads/2023/04/commodore-pet-8024-printer-bedienungshandbuch.pdf


    Zur Welle: Ich mach mir da erstmal keinen Kopf. Ausbauen, schleifen, polieren. Dann mal sehen… vielleicht ist auch die vordere Welle identisch, die wird nur an der Oberseite mit einem Kugellager, welches oben läuft, benutzt.

    Also könnte man vielleicht beide Wellen untereinander tauschen.

    Wir werden sehen- viel läuft doch so ein Klumpen eh nimmer.