HP 9825A - Scientific Desktop Computer

  • Meine Vintage Computersammlung enthält einen wunderschönen HP9825A. Leider ist er defekt und ich versuche ihn zu restaurieren. Zu dem 9825A habe ich noch die Original OS ROM Karte und 3 weitere ROM Karten. Ein kurzer Test zeigt nichts, Lüfter geht an, Display zuckt ganz kurz und mehr passiert nicht.

    Das verbaute Netzteil ein ein Designfehler und bevor man hier weiter macht, muss das unbedingt gelöst werden, sonst kann es zu einem sehr großen Schaden kommen. Marc hat das Problem schon wie folgt gelöst.


    curiousmarc.com - HP 9825 Scientific Computer
    Despite its unassuming calculator looks, the HP 9825 is a powerful 16 bit, all-in-one desktop scientific computer and instrument controller. Well, powerful for…
    www.curiousmarc.com


    https://www.pcbway.com/project/shareproject/HP_09825_66552_Crowbar_Protecton_Circuit_for_the_HP_9825_Vintage_Calculator_a244bde6.html


    Hat einer hier im Forum schon diese Lösung bestellt? Wenn nicht, würde ich das machen und die ich zu viel habe weiter geben an andere 9825 Besitzer.


    Kann ich meine OS ROM Karte irgendwie testen? Vielleicht ist mein HP9825A garnicht defekt sondern nur die OS ROM Karte?


    Von den kleinen ROM Karten habe ich folgende:


    98224A - SYSTEMS PROGRAMMING

    98216A - 9872A PLOTTER - GEN. I/O EXTENDED I/O

    98210A - STRING - ADV. PROGRAMMING


    Hat jemand ROM Karten mal nachgebaut?

    Dann suche ich passende Erweiterungsmodule, z.B. ein HP-IB Adapter. Natürlich auch ein paar Tapes für das Laufwerk. (Ist in gutem Zustand)


    Das wird ein schönes Projekt. :)



  • Hi !


    Ich habe auch einen HP 9825, leider auch defekt ... Ggf. sogar durch den Netzteilfehler ausgelöst ? Ich hätte auf alle Fälle Interesse an so einer Platine ...

    Ich hab vier oder fünf ROM-Module, muss die Tage mal schauen, welche ...


    tardis : Hast du nicht auch einen solchen Rechner ?


    MfG


    Cartouce

  • Ich hätte auch Bedarf an Marcs Crowbar, ich war schon kurz davor eine Platine zu bestellen, bin dann aber nicht zu einer Entscheidung gekommen, ob Gold oder Zinn Oberfläche…


    BoscoLab: Würdest du auch die Teile bestellen?


    Wegen den Roms schau ich mal, kann aber etwas dauern, da die Teile an verschiedenen Stellen eingelagert sind.

    Ich hab auf jeden Fall das HPIB Modul, falls es jemand nachbauen möchte.

  • BoscoLab: Würdest du auch die Teile bestellen?


    Wegen den Roms schau ich mal, kann aber etwas dauern, da die Teile an verschiedenen Stellen eingelagert sind.

    Ich hab auf jeden Fall das HPIB Modul, falls es jemand nachbauen möchte.

    Ich würde auch die Teile bestellen, habe aber vermutlich alles vorrätig.


    Ein HP-IB Modul nachbauen wäre interessant, freue mich über hochauflösende Fotos. :)

  • Vor ein paar Jahren hatte ich mal einige dieser Crowbars mit einem Platinenlayout von Rik Bos gebaut und an Interessenten verteilt.

    Damit kann man verhindern, dass bei einem Netzteilfehler (Schaden an einem der Transistoren) Überspannung in das Gerät gelangt.

    Wenn das Gerät schon defekt ist, nützt das erstmal nichts mehr, ist also nur eine Sicherheitsmaßnahme.


    Ich hatte nur festgestellt, dass die Zenerdioden, die man so bekommt, trotz vermeintlich genauer Angaben aufs x-Komma-Volt, doch recht variabel sind und dann die passende Dioden für die zwei Spannungen durch Messungen der Platine am Netzteil mit variabler Spannung ausprobiert. Das würde ich auch empfehlen. Der Thyristor dagegen ist recht unproblematisch.


    Ein Disk ROM Modul für 9885M und 9895A hat Paul Berger mal nachgebaut - dazu hatte ich ihm das Gehäuse für 3D-Druck konstruiert. Weitere Infos dazu gibt es z.B. auf der HP-Museum Web Site https://www.hpmuseum.net/display_item.php?hw=559. Man kann dann z.B. die HPDRIVE Software über HP-IB verwenden.

  • Hi !

    [...]

    tardis : Hast du nicht auch einen solchen Rechner ?

    Nein, meiner ist ein HP 9810A (aka 9800 series model 10). Das ist der erste Rechner der "zweiten Generation" aber entwicklungsgeschichtlich deutlich älter als der 9825. Gegenüber dem 9825 hat er aber einen Vorteil. Es war der erste tragbare HP-Rechner (meines Wissens), da man für $25 einen Handgriff nachrüsten konnte (siehe Bild von HP). :)


    Das Netzteil am 9810A ist auch deutlich anders. In den Haupt-Spannungsschienen sind schon Crowbars eingebaut. Der Rechner ist leider komplett tot. Mit *riesig* viel Glück ist es ein Netzteilfehler und die Crowbars haben "gezogen".


    Tolles Gerät, BoscoLab ! Viel Freude u Erfolg bei der Instandsetzung!

  • Hi !

    [...]

    tardis : Hast du nicht auch einen solchen Rechner ?


    Das Netzteil am 9810A ist auch deutlich anders. In den Haupt-Spannungsschienen sind schon Crowbars eingebaut. Der Rechner ist leider komplett tot. Mit *riesig* viel Glück ist es ein Netzteilfehler und die Crowbars haben "gezogen".

    Ich habe hier 2 Stück HP 9810A zur Reparatur :)

  • PS: Den HP 9825 Drucker muss man meist auch überholen. Dort ist ein "Gummi"-Dämpfer eingebaut, der sich wie üblich in Teer verwandelt und dann klebt. Den kann man gut durch selbstklebenden Schaumstoff, möglichst Zellkautschuk/Neoprene-artigen ersetzen.

    Die Dicke (so 2-3 mm) muss man ausprobieren, damit der Zeilenabstand korrekt stimmt.

  • Little bit off topic,

    warum nennt man diese Platinen "Brechstange"? :grübel:

    Die sind doch eigentlich eine Sicherung.

    Brechstange sollen doch was kaputtmachen. :grübel:

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • Little bit off topic,

    warum nennt man diese Platinen "Brechstange"? :grübel:

    Die sind doch eigentlich eine Sicherung.

    Brechstange sollen doch was kaputtmachen. :grübel:

    Die Crowbar schliesst effektiv die Eingangsspannung kurz.

    D.h. sie verschiebt das Problem auf die Primärseite, wo dann die Sicherung auslöst.


    Als ich das erste Mal so eine Schaltung bei der Analyse eines defekten Netzteils gefunden habe, war ich auch total irritiert, da sie ja im Normalfall überhaupt nicht wirksam ist. In meinem Fall war es eine zusätzliche Spannung, die per Linearregler aus der sekundären Spannung des Schaltnetzteils erzeugt wurde. Der Transistor in der 9825 ist ja auch nichts anderes als eine Verstärkung des Ausgangsstroms eines Linearreglers.

    Bei meinem Schaltnetzteil wurde einfach die Ausgangsspannung des Linearreglers kurzgeschlossen und damit das Problem auf die Überwachungsschaltung des Schaltnetzteils verschoben. Die schaltet bei einem Kurzschluß einfach die Wandlung ab und läuft danach nicht mehr an.


    Stell dir einfach eine Maschine vor, in deren Zahnräder du eine Brechstange steckst…

  • Maschine vor, in deren Zahnräder du eine Brechstange steckst…

    Danke, Also tatsächlich eine Brachiallösung, dann paßt der Name :idea: . Allerdings frage ich mich, ob da nicht eine simple Sicherung gereicht hätte. Aber wahrscheinlich wollte man sichergehen und gleich von der Primärseite lahmlegen.

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • Es geht um Überspannung, nicht um Überstrom.


    Wenn z.B. ein Transistor im Regler spinnt, kann eine zu hohe Spannung herauskommen. Das reicht schon, um nachfolgende Bauelemente zu zerstören, wobei der Strom dabei nicht unbedingt groß sein muss.

    Der Crowbar schliesst bei Überspannung den Eingang mit einem Leistungsthyristor kurz und dann brennt die Sicherung im Eingang des Netzteils durch. Damit ist dann das empfindliche Gerät vor Überspannung gerettet.

    Das ist eine gängige Schaltung in vielen besseren Netzteilen.


    Man erzeugt also möglichst schnell einen Kurzschluss und damit viel Stromfluß um die Sicherung auszulösen.

  • Ich habe die Crowbar in meinem 9825A eingebaut. So weit so gut. Das Netzteil arbeitet normal und die Spannungen sehen gut aus. Kein Ripple mit dem Oszilloskop zu sehen.


    Mein 9825A bleibt aber stumm. Kein T auf dem Display. Habe alle Kontakte geprüft und gereinigt. Ich muss erst mal überlegen wie ich jetzt weiter mache.


  • Nachdem ja mein Netzteil, bzw. der berüchtigte Transistor, schon vor über 10 Jahren darauf verzichtet hatte abzuschalten (fail closed), hab ich nach dem Genuß von Marcs Reparaturvideos gleich mal die etwas selteneren ICs gekauft, z.B. den Speichercontroller und die Displays.

    Sobald der Crowbar da ist, werde ich mit den Tests beginnen. Es dürfte etwas schwieriger werden, da Marc ja funktionierende Teile von seinen anderen 9825 für Vergleiche hatte.

  • Nachdem ja mein Netzteil, bzw. der berüchtigte Transistor, schon vor über 10 Jahren darauf verzichtet hatte abzuschalten (fail closed), hab ich nach dem Genuß von Marcs Reparaturvideos gleich mal die etwas selteneren ICs gekauft, z.B. den Speichercontroller und die Displays.

    Sobald der Crowbar da ist, werde ich mit den Tests beginnen. Es dürfte etwas schwieriger werden, da Marc ja funktionierende Teile von seinen anderen 9825 für Vergleiche hatte.

    Welche ICs hat du wo bestellt? Vielleicht sollte ich das vorsorglich auch machen.

  • Ich bin endlich dazu gekommen am 9825A weiter zu arbeiten.

    Habe die 12 MHz Clock und die 6 MHz VCO Phase Clocks geprüft. Alles soweit ok, auch STM Start Memory ist ok. Ich frage mich ob der System ROM ein Problem hat. Leider habe ich nichts zum testen. Hat jemand hier im Forum einen funktionierenden 9825A um meinem Rom zu testen? Oder gibt es einen nachgebautes ROM PCB?

    Würde gerne Sicherheit beim ROM haben bevor ich jetzt den Logic Analyzer an den BUS hänge. :S




  • Wenn sich in Deiner Nähe niemand findet, könnten wir mal schauen.


    Ich habe 3 verschiedenen 9825 (Chicklet Keyboard Model A, Enhanced Keyboard Model B und T), die System-ROM Schubladen habe ich aber bislang drin gelassen, weil ich die Rechner nicht unnötig auseinanderreißen wollte und die Schubladen sehr schwergängig zu sein scheinen (habe aber auch nicht im Service Manual nachgeschaut wie man sie entfernen soll).


    Zwei von den 3-en funktionieren, der dritte läuft interaktiv, speichert aber keine Programme. Da ist die oberste Speicherplatine defekt, das wollte ich auch schon lange mal angehen, weil es ein Model T ist. Könnte an den Buspuffern oder R/W Ansteuerung liegen (hoffe ich).


    Das Risiko ist natürlich, das die Schublade bei einem Versand verloren geht oder sonstwie beschädigt wird.


    Eventuell könnte ich da auch einen Kontakt nach PLZ 09577 herstellen (falls das näher liegt), müsste aber erst mal bei dem Sammlerkollegen nachfragen, ob er da helfen kann.


    Viele Grüße,

    Martin

  • Hallo, ich habe die DVD vom MoHPC da sollte ein Service-Manual für den 9825B (laut Fileliste) drauf sein. Ich komme aber erst nächste Woche in mein Lager, werde aber mal schauen was da drauf ist.
    VG Darkscreen