Die Wasserdichtigkeit von Festplatten: Untersuchung und Fotobericht

  • Letztes FrühjJahr hatte ich aus reiner Neugier vier defekte Festplatten in einen Keramiktopf gestellt und den Topf dann abwechselnd mit Säuren- und Basenresten aufgefüllt, je nachdem was so anfiel.

    Ich wollte wissen, ob Einlegen zum Datenlöschen taugt.


    Vor ein paar Wochen habe ich dann in einem Reinigungsbad die eingetrockneten Reste vom Äusseren der Festplatten entfernt und trockengestellt zur Auswertung.



    Seagate Barracuda 7200 120 GB


     


     


     



    Bemerkenswert finde ich den hohen Pegelstand und die Massen an auskristallisiertem Material.

    Ebenfalls bemerkenswert finde ich, dass das die einzige Platte im Test war, bei der keine Schraube beim Zerlegen abbrach.



    Maxtor DiamondMax Plus 9 60GB


     



    (fortgesetzt)

  • (fortgesetzt)


    Ausser dem mir sehr wackelig erscheinenden Motoranschluss kommt mir die Maxtor recht unspektakulär vor.

     


     


    Der Wasserstand ist nur halb so hoch gekommen wie bei der Seagate!



    IBM DORS-32160



    Sehr beachtliche Korrosionserscheinungen auf der Elektronikplatte!


       


    Das Gehäuse musste richtig aufgehebelt werden.

    Eben massig wie von IBM gewohnt.


     



    Deutlich ist zu erkennen, dass der Wasserstand etwas niedriger war als in Seagate und Maxtor.


    (fortgesetzt)

  • (fortgesetzt)


    Insgesamt ist das trotzdem eine echt ekle Sauerei im Inneren der Platte...


     




    Fujitsu MBA3073RC


    Dies ist eine Enterprise-grade Festplatte mit 15k rpm.


     


    Nach dem Öffnen war ich überrascht!


     


     


    Wenn da überhaupt Flüssigkeit eingedrungen ist, dann nur ganz minimal.




    Das ist das kleinste Modell der Modellreihe, mit nur einer Scheibe.

    Man sieht deutlich die nur bei den grösseren Modellen bestückten Kopfarme.


    Den Parkmechanismus finde ich besonders interessant...


    (fortgesetzt)

  • (fortgesetzt)


     


    Hier bin ich mir auf die Schnelle nur vom Anschauen nicht schlüssig: ist das Rost oder vielleicht Kleberreste?





    Tendenz scheint: Je besser der Hersteller, desto besser auch die Wasserdichtigkeit der Platten.


    Fazit:

    Das Einlegen der Platten ist ungeeignet, um Daten sicher zu löschen.

    • Offizieller Beitrag

    Tendenz scheint: Je besser der Hersteller, desto besser auch die Wasserdichtigkeit der Platten.

    Festplatten sind nie Wasserdicht, auch wenn die mit Gas gefüllten ein untertauchen lange aushalten dürften.


    Genaugenommen hat die gemeine Festplatte sogar eine Atemöffnung. Aus diesem Grund müssen Festplatten eine gewisse Luftfeuchtigkeit aushalten, angegeben auf den "Beipackzetteln" ;)


    Gruss

    Peter

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein professioneller Datenretter, wie z.B. Ontrack, die Daten auslesen kann.

    Das mit dem wässern ist nur Ferkelei, aber vernichtet die Daten nicht. Besser mechanisch zerstören.

    Hilft am Ende wirklich nur die Zerstörung, um auf Nummer sicher zu gehen?

    Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft!


    Es ist nicht Deine Schuld dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt!

  • Ja, das Problem war halt, die Platten waren kaputt... da liess sich nichts mehr lesen/schreiben.


    Es gibt auch Degausser, die die Platten angeblich löschen.


    Wie gut das in der Realität funktioniert, vermag ich als Laie nicht zu beurteilen.

    Zwar sind die Platten an sich faradaysche Käfige.

    Aber es ist halt Alu und das ist nicht magnetisch.

    Somit kann man auch durch das Alugehäuse die Magnetpole neu ausrichten.

    Das Magnetfeld muss nur stark genug sein, so dass von der ursprünglichen magnetischen Ausrichtung nichts mehr zu finden ist.


    Interessanterweise funktionieren "normale" Platten nach Degaussen nicht mehr, weil die Servospuren, die vom Servokopf zum Positionieren ausgewertet werden, nicht mehr vorhanden sind.

    Aber Platten wie die obige Quantum oder die alten mit Schrittmotoren dürften da noch gehen, sofern nicht durch die beim Degaussing induzierten Spannungen irgendwas beschädigt haben.


    So oder so, joshy 's Vorschlag finde ich exzellent! :thumbup:

    Ich war vorhin im Rewe um die Ecke.

    Leider sind nur ganz teure Markensenfkörner erhältlich... mir reichen Nonames :)

    Werde eine HD einspannen und anbohren :)

    Da kann man gespannt sein :D

    • Offizieller Beitrag

    Mein Stapel defekte Platten, deren Daten im professionellen Umfeld problemlos auslesbar wären, wird auch immer größer.

    Wenn sich hier keine einfachere Lösung auftut, muß ich damit auch mal an die Standbohrmaschine.

    Wie wäre es mit einem "Degausser" Marke Eigenbau : https://www.youtube.com/watch?v=DNCKCdqp13s


    Ich kann mir schon vorstellen, was du von dem "Aufbau" der "Anlage" hälst ... (An alle : Bitte nicht nachbauen ! ) Ganz davon abgesehen - dem klacken der Platte nach ist die Platte danach eher mechanisch zerstört (vermutlich die Schreib/Leseköpfe) ?

    • Offizieller Beitrag

    Wenn sich hier keine einfachere Lösung auftut, muß ich damit auch mal an die Standbohrmaschine.

    Ich habe meine HDs auseinandergebaut und die Platten einzeln entsorgt. Da kann man jetzt noch Löchlein rein bohren oder die Oberfläche verkratzen. Aber - einzelne Magnetplatten im Müll werden nienimmernienicht von irgend jemandem rekonstruiert.

  • Mein Stapel defekte Platten, deren Daten im professionellen Umfeld problemlos auslesbar wären, wird auch immer größer.

    Wenn sich hier keine einfachere Lösung auftut, muß ich damit auch mal an die Standbohrmaschine.

    Wie wäre es mit einem "Degausser" Marke Eigenbau : https://www.youtube.com/watch?v=DNCKCdqp13s


    Ich kann mir schon vorstellen, was du von dem "Aufbau" der "Anlage" hälst ... (An alle : Bitte nicht nachbauen ! ) Ganz davon abgesehen - dem klacken der Platte nach ist die Platte danach eher mechanisch zerstört (vermutlich die Schreib/Leseköpfe) ?

    Abgesehen von dem Aufbau und Cartouce 's m.E. zutreffendender Einschätzung bezüglich der Art der Zerstörung...

    ...das ist kein Degausser! Eher ein "Gausser"...


    Der entscheidende Aspekt, der von Vielen übersehen wird, ist:

    Die zugrundeliegende Absicht beim Degaussen, zu deutsch Entmagnetisieren, ist die magnetische Neutralisierung.

    Diese kann nicht durch eine einseitige Magnetisierung erreicht werden. Stichwort Remanenz.


    Das wird erreicht durch Wechselmagnetisierung abnehmender Stärke, bis nur noch eine ganz geringe Restmagnetisierung verbleibt (siehe auch die Entmagnetisierungsdrossel am CRT in Wechselwirkung mit dem Thermistor - der wird warm und der Strom nimmt ab, jede aufeinanderfolgende Umpolung ist jeweils einen Hauch schwächer )


    Aufgrund des Wechselfeldes gleicht sich dann auch die Kraft mit der Trägheit aus... es vibriert/brummt nur kräftig durch die Frequenz des Wechselstroms ausgelöste mechanische Bewegung.


    Bei vielen Platten reicht es, die im Betrieb um die Längsachse zu beschleunigen. Da setzen sofort die Köpfe auf ...

    Das scheint mir eine klasse Idee... muss ich mal machen mit den nächsten kaputten Platten und dann aufmachen, um zu verifizieren, dass die Köpfe schön kaputt sind...

  • Ich bin grad dabei, eine alte Induktionsherdplatte auszubauen und zu entsorgen. Die böte sich doch auch zum HD löschen an, oder? :evil:

    Das Genie beherrscht das Chaos

  • Zum Waterboarding:


    Ein Freund hat mal vor vielen Jahren aus dem Schrottcontainer vom Hof eine alte Seagate ST-225 oder ST-251 mitgenommen. Die wollte nicht starten. Also Deckel aufgeschraubt: komplett voll Wasser! Nach Ausgiessen und sanftem anschubsen drehte sie los. Wir konnten dann problemlos davon DOS booten und Windows 3.0 starten.

  • Ich finde es generell schade, funktionierende Platten absichtlich zu schrotten. Einmal überschreiben und gut ists. Irgendwann ist man mal froh, noch eine funktionierende Platte für einen bestimmten alten Rechner im Haus zu haben.

  • Ich finde es generell schade, funktionierende Platten absichtlich zu schrotten. Einmal überschreiben und gut ists. Irgendwann ist man mal froh, noch eine funktionierende Platte für einen bestimmten alten Rechner im Haus zu haben.

    Das gilt im Grunde für alles was nicht mehr hergestellt wird und nur noch schwer zu bekommen ist. Möchte gar nicht wissen wieviel Hardware auf den Müllhalden dieser vor sich hinrottet.

    Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft!


    Es ist nicht Deine Schuld dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt!

    • Offizieller Beitrag

    Es geht nicht um die Zerstörung funktionierender Platten.

    Die Frage ist, wie man Platten, die man nicht mehr überschreiben kann, weil sie eben nicht mehr richtig funktionieren, gegen unerwünschtes Auslesen schützen kann.

    Festplatten aus unserer Zielgruppe muss man pflegen, nicht löschen :sense: