AMIGA 500 geht nicht mehr an...

  • Hallo,

    Ich habe heute wieder mal meine Amiga 500 ausgepackt, da ich mir einen neuen Even CIA Chip kaufen wollte, und mich vorher vergewissern wollte, dass sie überhaupt noch funktioniert.


    Also habe ich sie angeschaltet und alles ging tadellos (also es kam das Typische Bild und die Grüne LED leuchtete), nun ging die Amiga aber plötzlich aus und seit dem auch nichts mehr an.


    Meine erste Vermutung fiel auf das Netzteil, also habe ich die 5 Adern des Power Connectors abgelötet und mit meinem alten Be Quiet ATX Netzteil verbunden (gibt ja genug Anleitungen im Internet).

    Das funktioniert soweit auch ganz gut, also der Lüfter vom Netzteil drehten an.


    Als ich aber nun das Netzteil mit der Amiga verbunden habe, schaltete es sich ab und bei der Amiga tat sich auch nichts.


    Also habe ich Herumprobieren, welche Ader das Abschalten verursacht. Und es war die Rote, also 5VDC.

    Diese habe ich dann mal mit einem anderen 5 VDC Anschluss des 24Pin Connectors vom Netzteil verbunden, und das Netzteil blieb an. Jedoch tat sich bei der Amiga wieder nichts, und zu meiner Verängstigung, die Amiga komplett gekillt zu haben, fing der Gelbe „Schutzleiter“ welchen ich an dem Netzteil befestigt habe, an warm zu werden.


    So, danach habe ich dann auch endgültig die Finger von der Amiga gelassen.


    Ich würde euch jetzt hiermit um Hilfe bitten, ob jemand vielleicht eine Idee hat, was ich noch testen könnte.


    PS: da ich mich mit Elektronik nicht so viel am Hut hab, habe ich euch ein paar Bilder von (für mich) verdächtigt aussehenden Stellen des Mainboards gemacht.


    Mit freundlichen Grüßen

    Jannis

  • Hallo und willkommen im Forum...


    Für eine weitere Fehlersuche musst du an einigen Stellen Messungen durchführen. Hierfür ist es aber notwendig, ein funktionsfähiges Netzteil zu haben. Und am besten auch nicht ein umgebautes ATX Netzteil.

    Kannst du den Stecker wieder auf dein Amiga Netzteil löten und schauen, ob das Netzteil doch in Ordnung ist ?


    Sobald du ein funktionsfähiges Netzteil hast, kann man sich schritt für Schritt dem Problem nähern.


    Und warum wolltest du einen neuen CIA bestellen ? Gab es vorher schon Probleme ?


    In welcher Gegend wohnst du ? Vielleicht von ja jemand der sich gut mit Amigas in der Nähe und kann mal drüber schauen.


    --

    Elaay (aka WStyle) - Commodore 4 Ever !


    there are 10 types of people in this world, those who understand binary and those who dont

  • Hallo,

    Vielen Dank erstmal für die nette Antwort.


    mich kann das Netzteil natürlich wieder zusammen löten.

    Bräuchte dann beim Messen vielleicht nochmal ein bisschen Hilfe.


    Zu dem CIA:

    Is ne Lange Geschichte:

    Ich hatte die Amiga schonmal vor ein paar Jahren wieder vom Boden geholt, angeschaltet und alles lief gut.

    Nur konnte ich die Tastatur nicht verwenden (CapsLock) hat geblinkt.

    Die Mäuse haben auch nicht funktioniert, und der Joystick nur teilweise.


    Nun hatte ich gelesen, man können die beiden CIAs miteinander tauschen, als ich das Probiert habe , ist bei dem ODD CIA ein PIN abgebrochen.

    Der vom Even CIA hatte keine Beschädigung davongetragen und war nun im ODD CIA installiert. Also hatte ich keinen Chip mehr für das Even CIA.

    Die Amiga hat trotzdem gestartet, und die Tastatur schien auch zu funktionieren, da die CapsLock Taste nicht mehr blinkte und auch beim Drücken leuchtete.


    Nur konnte ich das nicht genau testen, da ich nicht in Workbench Booten konnte, da der Even CIA Chip für das Floppy Drive zuständig ist.


    Wenn ich jetzt aber genau darüber nach denke, wollte ich damals schon einen neuen Chip kaufen, bis die Amiga auch plötzlich nicht mehr an ging.

    Also habe ich es dann aufgegeben.

    Als ich Sie heute wieder rausgeholt hatte, hab ich daran anscheinend nicht gedacht und war deswegen auch nicht verwundert, das sie wieder an ging.


    ...naja jetzt hab ich ja anscheinend wieder das Problem.


    Mit freundlichen Grüßen

    Jannis

  • Jubb.... Der Kondensator ist auf jeden Fall hinüber.


    Bloß nicht mehr anschließen und auch am besten die Finger von dem Netzteil lassen. Da kann trotzdem noch gut was an Saft drauf sein.

    Denke das bekommt man noch hin, aber für die weiteren Tests wirst du erstmal ein Netzteil benötigen und am besten kein umgemodeltes ATX Netzteil.


    Nochmal zur Frage von eben, wo wohnst du ? Vielleicht gibt es ja jemanden von uns, der in deiner Nähe wohnt und mal ein Netzteil ausleihen kann oder mit drüber schaut.


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  • Ich hab jetzt interessehalber den Plastikdeckel vom Kondensator runtergenommen und er ist zumindest schonmal nicht ausgelaufen.


    Ist gewölbt auch schon gleich Tod?

    (Hab mal versuche das so gut wie möglich abzufotografieren.)

  • Ok, auslöten sollte ich noch hinbekommen, aber (entschuldigt die „leihenhafte“ Frage) wie schon bereits erwähnt kenn ich mich in dem Bereich elektronik kaum aus, also wie genau würde ich den Kondensator dann überprüfen bzw. messen.

    Ein Messgerät habe ich auf jeden Fall.


    Mit freundlichen Grüßen

  • Theoretisch könnte man den auch gleich tauschen, die anderen im Netzteil gleich mit.

    Dann ist es immerhin sicher(er), das Ding im Betrieb zu haben ;) Arbeit macht das ja so gut wie keine, auf dem Foto sieht die Menge der Kondensatoren überschaubar aus.

  • Bevor du da dran gehst, müsste der entladen werden um sicherzustellen dass da nichts mehr drauf ist.


    Wenn du noch eine alte Glühbirne (60 Watt, 80 Watt egal) hast, könntest du den damit entladen. Aber Warnung ! Wenn was schief geht könnte der noch ziemlich Zwiebeln.

    Gewölbt ist nicht unbedingt gleich Tod. Aber leider öfter ein Anzeichen dafür, dass der nicht mehr 100% sauber ist und ausgetauscht werden sollte. Also ich würde kein Netzteil mit so einem Elko weiter betreiben.


    Zum vernünftigen messen eines Elkos wird man mit einem normalen Messgerät nicht weiter kommen. Da bedarf es mehr für. Da muss ich selber passen und den Ball an die Kollegen hier im Forum abgeben.


    --

    Elaay (aka WStyle) - Commodore 4 Ever !


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  • Also, während ich gerade dabei bin den Kondensator zu testen habe ich mich gefragt, was wäre noch eine Lösung zum Testen der Amiga, also wenn das Netzteil z.B defekt ist?


    Mit freundlichen Grüßen

  • Ohne ein Netzteil wird es schwierig. Mit einem definitiv funktionierenden Netzteil gibt es einiges was man durchmessen kann um sich dann langsam aber sicher den Fehler zu nähern.


    --

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  • So, habe denn jetzt mal einer Kapazitätsmessung unterzogen und wie es scheint ist er noch funktionsfähig.

    Würde denn jetzt wieder ins NT einbauen und dann die Kabel fertig verlöten.


    Ich hätte aber noch eine Frage:

    Wie kann ich das Netzteil dann eigentlich insgesamt messen?

    Also ob die Werte zum Beispiel bei Volt stimmen?


    Mit freundlichen Grüßen

    Jannis

  • Also ob die Werte zum Beispiel bei Volt stimmen?

    Dort wo du die Kabel aus dem Netzteil ausgelötet hast, stehen die Spannungswerte dran. ABER:

    wie schon bereits erwähnt kenn ich mich in dem Bereich elektronik kaum aus,

    Arbeiten (und auch Messungen) an Netzteilen sollten nur von Personen durchgeführt werden, die auch wissen was sie dort tun!! ::blitz::::blitz::::blitz::

  • Ok, ich habe jetzt nochmal ein paar andere Elkos herausgelötet und gemessen, zu meine Verwunderung würden diese noch gut aussehenden Elkos als defekt angezeigt.


    Um mich zu vergewissern, habe ich aus einem Elektrokasten ein paar Elkos rausgenommen und nachgemessen .

    Und zwei von fünf wurden wieder als defekt angezeigt, obwohl ich mir sicher bin, dass diese funktionieren.


    Wisst ihr zufällig ob das untypisch ist oder vorkommen kann, dass bei manchen Elkos kein Wert bzw. O.L. gemessen wird.


    Hier nochmal ein Foto von den vermeintlichen defekten Elkos.

  • 2200µF und 4700µF sind deutlich größer als 47µF. Sicher, dass das noch im Messbereich des Messgerätes liegt?

  • Du hast recht, ich bin dumm🤦🏼.


    Jetzt ergibt das natürlich alles auch wieder Sinn.


    Vielen Dank.

    Ich denk mal, dass ich dann morgen weiter mache, und wenn ich sicher bin, dass das Netzteil tadellos funktioniert kann ich dann auch endlich anfangen am Amiga zu testen.


    Euch noch eine schöne Nacht 👍🏻

  • Also ich habe jetzt das Netzteil fertig gemacht, jetzt müsste ich halt wissen was ich bei der Amiga überprüfen könnte.


    Mit freundlichen Grüßen

  • Ich habe jetzt nochmal das Netzteil durchgemessen und konnte auch während es an der Amiga angeschlossen war, keinerlei Spannung feststellen.

    Also kann ich das zum Testen wahrscheinlich nicht mehr verwenden.

    😤

  • Erfreuliche Neuigkeiten!


    Habe jetzt nach langem hin und her die Amiga wieder zum laufen gebracht.


    Und zwar, war das Netzteil die ganze Zeit über defekt, dass Sie vorher mit dem ATX Netzteil nicht funktionierte, lag weniger an einem Defekt, sondern mehr an meiner Inkompetenz.

    Ich habe nämlich die Amiga mit einer falschen PIN Belegung (für den 24Pin Connector) verbunden, da kann ich von Glück reden, dass ich ein gutes Netzteil hatte sonst wäre sie jetzt wahrscheinlich wirklich defekt.


    Bleibt nur noch eine Frage:

    Wo finde ich einen CIA Chip, oder ist EBay bei euch auch die erste Anlaufstelle?


    Mit freundlichen Grüßen

    Jannis

  • Habe zwar noch welche da, aber die sind alle für bestimmte Boards reserviert.


    Wirst leider nicht um eBay herum kommen. Ansonsten, bist du im A1k Forum registriert ? Da treiben sich nur Amigianer rum. Da wirst du bestimmt deutlich günstiger an ein CIA kommen als bei eBay. Gerade mal geschaut, der günstigste 18€.


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    Elaay (aka WStyle) - Commodore 4 Ever !


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  • Ach komm... die 18Euro sind auch nicht die Welt, wenn er danach wieder funktioniert.


    Kannst du mir vielleicht einen Link dazu schicken?


    gruß

  • Ok, hätte dazu aber noch eine Frage:

    Dieser Chip ist ja von MOS, meine hingegen sind alle von CSG, sicher das es dort keine Probleme gibt?

  • JayJay : Hast Du Dir bei Deinem originalen Amiga-Netzteil auch mal den Bereich um den Netzfilter-Kondensator genauer angeschaut? Der sitzt ja fast direkt neben der Sicherung (die Du sicherlich als allererste Komponente geprüft hattest), nur sieht man da leider auf Deinem Übersichtsbild zu wenig von diesem Bereich. Der kleine gelbe Kondensator (mutet aus der Entfernung nach einem Scheiben-Kerko an) sieht so aus, als hätte er etwas Schmauchspuren oben - kann aber auch Schatten oder Dreck sein.


    Jedenfalls würde ich den Fehler des Originalnetzteils erstmal im Primärteil suchen - hier steckt ja auch der gebeulte Kondensator (400V), und irgendwas muss den ja so malträtiert haben. Ich selbst habe eigentlich die Erfahrung gemacht, dass die Elkos im Primärteil der Netzteile weit seltener als die im Sekundärbereich ausfallen. Und meist trocknen die eher aus, als dass sie sich aufbeulen und dann platzen bzw. auslaufen. Und da ich mit den Netzfiltern ja schon mannigfach Spaß hatte und die Teile meist prophylaktisch tausche, ziele ich bei Totalausfall der Funktion auch diesen Kandidaten in Betracht... Kommt denn am Trafo-Eingang überhaupt was an Spannung an? Einfach mal versuchen, den Fehler im Stromlauf rückwärts einzugrenzen?


    Grüße,

    Ralph.

  • Ok, hätte dazu aber noch eine Frage:

    Dieser Chip ist ja von MOS, meine hingegen sind alle von CSG, sicher das es dort keine Probleme gibt?

    Das ist egal. Ist alles vom gleichen Hersteller. MOS Technologies gehörte Commodore. Die haben nachher CSG drauf gedruckt statt MOS.


    --

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