Lastwiderstand an Spannungswandler ?!

  • Hallo.


    Ich bin momentan meinen Atari 800 (nicht XL - der alte) am reparieren. Er hatte ein Brummen im Audio Kanal. Schuld war der HF-Modulator. Also alles palettii. Bei der Gelegenheit habe ich das Netzteil überprüft. Der Rechner läuft einwandfrei, aber auf der 5V Schiene hab ich nur 4,2 Volt. Ein Lastwiderstand im Bereich 7805 Spannungswandler wird sehr heiß. Diesen habe ich ausgelötet und gemessen, der Wert stimmt. Wenn ich den Rechner ohne diesen Widerstand laufen lasse, habe ich auf der 5 Volt-Schiene knapp 5.1 Volt - also perfekt. Dieser Widerstand "verbindet" am 7805 den Eingang mit dem Ausgang. Ich verstehe den Sinn dieses Widerstandes nicht ! Ich hatte ja schon oft mit 7805 Wandlern zu tun, aber da war nie ein Lastwiderstand parallel ! Vielleicht kann mir das jemand erklären ?


    Vielen Dank !


    Gruß Jan



  • Hallo Jan,


    so was habe ich auch gemacht, da ich mehr Strom brauchte, als der Stabi liefern konnte.


    Das ist aber nur möglich, wenn gewährleistet ist, dass immer mindestens soviel Strom verbraucht wird, dass die Spannung nicht über die 5Volt steigen kann. Wird zu wenig Strom verbraucht, dann würde die Spannung zu hoch werden, da der Stabi wohl zumacht, aber über den Widerstand kommt zuviel Strom/Spannung nach.


    Gruß


    PAW

  • Bist Du Dir sicher, daß dieser Stromlaufplan stimmt? Ich sehe z.B. im benachbarten C204 keinen Sinn.


    Was solch einen Widerstand zwischen Ein- und Ausgang eines Längsreglers angeht: der entlastet diesen, d.h. nicht so viel Wärme am 7805. Nur muß der Wert zum Mindestverbrauch im geregelten Bereich passen. Die 4,2V wären mit diesem Stromlaufplan unlogisch.


    Gruß, Ralf

    • Offizieller Beitrag

    Bist Du Dir sicher, daß dieser Stromlaufplan stimmt? Ich sehe z.B. im benachbarten C204 keinen Sinn.

    Seh ich auch so.

    Vor allem werden der 7812 und 7805 aus der gleichen Quelle versorgt. Die sollte mindestens 15V haben, damit müßte der 7805 SEHR viel Waerme umsetzen.


    Ich vermute CR204, CR205 und C204 bilden eine Spannungskaskade. Dann muss CR205 aber an der Wechselspannung angeschlossen werden und die Kondensatoren und Dioden anders verdrahtet werden.

    Ich hatte jetzt gerade auch so eine Schaltung, da wurde eine 12V Hilfsspannung für ein 5V Netzteil aus einer Kaskade erzeugt.

  • Ja, ich bin mir sicher,dass der Schaltplan stimmt. Ich habe nachgemessen und unten ist noch ein Auszug aus dem originalen Servicemanual.


    Die Aussage, dass die Spannung zu hoch werden könnte, wenn die Last zu gering ist, verstehe ich im Bezug auf einen Spannungsregler nicht. Das würde mir nur einleuchten, wenn alles rein mit Widerständen realisiert wäre...


    Gruß Jan


    Edit: Ich hatte ja schon einige Netzteile unter der Fuchtel, aber sowas hab ich noch nicht gesehen...




  • Bist Du Dir sicher, daß dieser Stromlaufplan stimmt? Ich sehe z.B. im benachbarten C204 keinen Sinn.


    Was solch einen Widerstand zwischen Ein- und Ausgang eines Längsreglers angeht: der entlastet diesen, d.h. nicht so viel Wärme am 7805. Nur muß der Wert zum Mindestverbrauch im geregelten Bereich passen. Die 4,2V wären mit diesem Stromlaufplan unlogisch.


    Gruß, Ralf

    Ok, jetzt hab ichs geschnallt. Durch die Parallelschaltung wird der Strom geteilt und der Spannungswandler wird nicht so heiß ! Allerdings wird der Widerstand sehr heiß und die Spannung beträgt nur 4,2 Volt. An dem Spannungswandler ist ein riesen Kühlblech dran..


    Gruß Jan

    • Offizieller Beitrag

    und unten ist noch ein Auszug aus dem originalen Servicemanual.

    Und da gibt es einen C205 !



    verstehe ich im Bezug auf einen Spannungsregler nicht.

    Wenn am Reglerausgang mehr als 5V hast, lässt der Regler keinen Strom durch und du hast ein reines Widerstandnetzwerk.

  • Da ist plötzlich ein C205 "ganz frisch" ergänzt :)


    Gruß, Ralf


    P.S.: Ok. die Antwortzeiten ...

  • Tatsächlich... der C205 fehlt ! :)


    Immer diese Schaltpläne aus dem Internet..... :)


    Also wie gesagt, wenn die Schaltung komplett ist, habe ich nur 4,2 Volt auf der 5V Schiene, was zumindest theoretisch zu wenig ist. Bei 4,2V hat doch der Spannungswandler dann überhaupt gar keine Funktion ?! Oder stehe ich jetzt ganz auf dem Schlauch ?



    Gruß Jan

    • Offizieller Beitrag

    Bei 4,2V hat doch der Spannungswandler dann überhaupt gar keine Funktion ?

    Berechtigte Frage. Vielleicht kaputt?


    Ggf. loet doch mal den Lastwiderstand aus und schau mal 5V an. Wenn's 0V sind ist der 7805 kaputt.

  • Eben, diese 4,2V sind merkwürdig. Wieviel Spannung steht denn am Eingang vom 7805 und am 78M12 an? Wie hoch ist denn die eingespeiste Wechselspannung? Diese unbelastet und unter Last?


    Gruß, Ralf

  • Wär‘s da nicht besser, die Sparschaltung ganz zu deaktivieren und einen modernen, effizienteren (=kühleren) Ersatz einzubauen.

    Bei den C16/116 nimmt ja auch niemand(!) das Originalnetzteil.

    Das Genie beherrscht das Chaos

  • Den 7805 hatte ich ja erneuert. Die Wandler mach ich immer neu. Ohne Widerstand kommen wie gesagt knapp 5,1V. Den Widerstand hab ich jetzt immernoch draußen. Am EIngand des 7805 kommen unter Last nur 11.2 Volt an. Ohne Last sind es 19,4Volt..


    Am 7812 sind es ohne Last 27V am Eingang und 12,1 Volt am Ausgang und mit Last am Eingang 21,5 Volt und 12,1V am Ausgang..


    Gruß Jan

    Einmal editiert, zuletzt von Jan1980 ()

  • Wär‘s da nicht besser, die Sparschaltung ganz zu deaktivieren und einen modernen, effizienteren (=kühleren) Ersatz einzubauen.

    Bei den C16/116 nimmt ja auch niemand(!) das Originalnetzteil.

    Das ist da nicht so einfach. Das externe "Netzteil" ist nur ein Trafo, der 9V AC liefert. Die Gleichrichterschaltung etc sitzt auf dem Board.


    Gruß Jan

  • Unter Last verbrät der R203 rund 1,2W und entlastet damit den 7805. Ich würde drüber nachdenken den 7805 durch einen DC-DC-Wandler zu ersetzen. Ein LM2596 kann das (aus China < 1EUR). Bei der jetzigen Schaltung verbrät der 7805 genausoviel wie die Elektronik dahinter. Doppelplusungut, IMHO. Zumal die eingespeiste Wechselspannung heute höher ist als damals, als das Gerät aktuell war (damals 220V, heute 230V im "großen" Netz).


    Gruß, Ralf

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt 7805 pinkompatible DCDC Wandler, z.B. von Recom.

    Damit könnte es einfacher sein. Kostet zwar ueber 1 EUR, aber noch bezahlbar und du musst nicht alles umbauen.

  • Mein Web-Browser inkl. Pihole stehen mit Amazon auf Kriegsfuß :)


    Bei Ebay gibt's diese Teile:

    https://www.ebay.de/itm/353699903135?hash=item525a28369f

    Vor dem Handelskrieg mit China und dem Käuferkrieg von Ebay gab's die im 10er-Pack für 6EUR inkl. Versand. Bei Alibaba findet man die immer noch zu diesen Preisen, AFAIK.


    Die 12V-Schiene würde ich so lassen, denn dort wird offensichtlich nicht viel Strom benötigt. Dasselbe bei -5V.


    Gruß, Ralf


    P.S.: Bei diesen einstellbaren LM2596-Modulchen tausche ich prinzipiell den Poti gegen einen Festwiderstand, wenn ich an der Spannung nichts ändern möchte. Denn wenn der Poti aufgrund chinesischer Qualität mal Kontaktprobleme haben sollte, dann läßt der DC-DC-Regler die Eingangsspannung durch. Für +5,0V nehme ich 1,0kOhm Metallfilm wg. Genauigkeit.

  • Ok, ich hab mir das angeschaut. Ich muss jetzt nur noch ein Erfahrung bringen, mit wieviel Ampere das Atari 800 Netzteil auf der 5V Schiene belastbar sein muss...


    Gruß Jan

  • Es können eigentlich(!) nicht mehr als 1,2A sein, denn ein 7805 ist für 1,0A ausgelegt, und der Widerstand schafft knapp 0,2A.

  • Ok, das hört sich natürlich plausibel an. Die 12V Schiene würde nur mehr Strom brauchen, wenn eine neuere Datasette ohne externe Spannungsversorgung

    dran hängen würde. Die zum "Ur-800er" passende 410 hat eine externe Spannungsversorgung..


    Gruß Jan

  • An diese +12V würde ich nicht wesentlich mehr dranhängen, als im Original geplant. Der 78M12 kann zwar 0,5A, aber wieviel seine Versorgung kann, bevor sie auf unter +14,5V einbricht, kann ich nicht berechnen. Ich würde das experimentell ermitteln. Und mit Oszi! Häng statische Last dran!


    Als weitergehende Alternative könntest Du die Spannungsversorgung radikal umbauen: nimm eines der vielen übriggebliebenen Fritzbox-Steckernetzteile (Wandwarze). Die liefern +12,0V und davon zwischen 1,0 und 2,0A. Damit hast Du einen gut belastbaren 12V-Zweig auch für zusätzliche Verbraucher. Die +5V kommen aus einem erwähnten LM2596 und die -5V brauchen einen weiteren, aber mechanisch sehr kleinen DC-DC-Wandler. Die gibt's auch für kleine Beträge aus China.


    Gruß, Ralf

  • Also ich habe zwei 800er, die problemlos laufen - im Originalzustand natürlich und mit dem Original-Trafo.

    Wenn dein 7805 und der Parallelwiderstand in Ordnung sind, dann wird wohl irgend etwas anderes defekt sein - da würde ich erst mal suchen, bevor ich den Regler ersetze! Dein 800er hat ja bestimmt auch mal funktioniert...


    Christian

  • Wenn dein 7805 und der Parallelwiderstand in Ordnung sind, dann wird wohl irgend etwas anderes defekt sein - da würde ich erst mal suchen, bevor ich den Regler ersetze! Dein 800er hat ja bestimmt auch mal funktioniert...

    Die Frage wg. der 4,2V statt 5,0V wird durch einen Umbau nicht beantwortet.

  • Guten Morgen

    Jan1980


    Vorschlag : zusätzlichen externer Messaufbau, wenn die Kondensatoren keine sichtbaren oder meßtechnisch Fehler aufweisen, Mainboard selbst auch o. K. scheint


    Messaufbau : Danach würde ich die Original Bauteile Festspannungsregler, Widerstand auslöten, diese auf eine externe Platine, dann einschalten, Eingangs Ausgangsstrom Stromaufnahme, Welligkeit Qualität, Temperatur dokumentieren,

    dann mal einen anderen, neuen Festspannungsregler einsetzen, ob was gravierend sich in DER Stromaufnahme, oder Abgabe ändert,

  • Moin zusammen,


    ich habe bei einem Siemens B2050 (Frequenzzähler) eine vergleichbare Schaltung vorgefunden, wie Jan1980 bei seinem CBM-Rechner. Scheint gar nicht mal so unüblich gewesen zu sein. Um die Last am Gleichrichter zu mindern habe ich ebenfalls mit einem DC-DC-Wandler (7805-Replacement) von MuRata und einer selbst designten Adapter-Platine ein "Drop-In"-Replacement für den 7805-Regler im TO-3-Gehäuse gebaut.


    Die Besonderheit hier: ich habe zwei Step-Down-Wandler "gestacked", damit ich genügend Leistung auf der 5V-Schine habe. Auf einen alleine hätte man Spiegeleier braten können. Links hinter dem schwarzen Blech ist der Gleichrichter, der mit der Alten Lösung mit dem Widerstand die "Bratpfanne" darstellte - jetzt bleibt alles Handwarm.