IBM 8513 CRT Monitor Restaurierung

  • Es ging in der Aussage, warum hinten auf deutsch auf die Röntgenstrahlen hingewiesen wurde, wobei der Monitor wohl nicht in Deutschland produziert wurde

    Weil es nach der Röntgenverordnung Pflicht ist, ganz einfach.

    Um weitere Missverständnisse zu verhindern, poste ich hier nochmal das Bild der Rückseite. Es geht hier nicht um einen einzelnen Hinweis. Dort findet sich einmal der normale Röntgenhinweis und dann zusätzlich nochmal ein Expliziter. Darum geht es. Insgesamt befinden sich dort ganze 3 Etiketten, bei denen auf die Röntgenstrahlung hingewiesen wird. Das ist doch schon ungewöhnlich? Wie sieht es denn bei Deinem 8513 aus?

  • Um weitere Missverständnisse zu verhindern, poste ich hier nochmal das Bild der Rückseite. Es geht hier nicht um einen einzelnen Hinweis. Dort findet sich einmal der normale Röntgenhinweis und dann zusätzlich nochmal ein Expliziter. Darum geht es. Insgesamt befinden sich dort ganze 3 Etiketten, bei denen auf die Röntgenstrahlung hingewiesen wird. Das ist doch schon ungewöhnlich? Wie sieht es denn bei Deinem 8513 aus?

    Da sieht's genauso aus. Da musst du die IBM fragen. Vielleicht waren die Bepperle einfach übrig und mussten weg ;) Oder der Hinweis auf dem Modelletikett fehlte zu Beginn und wurde dann korrigiert. In der Produktion hat man dann vielleicht die zusätzlichen Kleber einfach weiterhin aufgeklebt.

  • 26 vs 28kV. Wahrscheinlich wars einfach (angepasste) Vorschrift. Ich würde dem jetzt genau keine Bewandniss zugestehen, zumal die kleine Röhre sowieso ganz, ganz weit weg von >20kV ist. Wahrscheinlich irgendwo bei 12-15kV

    Da muss ich dir widersprechen Die Beschleunigungs-Spannung bei Schwarz-Weis-Bildröhren - ich zähle Grün und Amber mal mit dazu - beträgt je nach Größe zwischen 12 und 18 KV. Die Farb-Bildröhren haben Beschleunigungs-Spannung zwischen 24 KV und 28 KV. Die auf dem IBM Farb-Monitor genannten Werte haben schon ihre Berechtigung, auch wenn es "nur" die Maximal-Werte sein sollten, die 20 KV werden locker überschritten.

  • Hm, hätte ich jetzt mit weniger gerechnet, muss aber auch sagen ich hab keine Daten außer dass 72 Zoll Farbröhren unter 34kV liegen und die Vectrex mit ihrem 9Zoll Schirm auf 5.7kV justiert wird. Da erschienen (scheinen?) mir 24kV für eine 12Zoll Röhre recht hoch. Für SW-Röhren gibts ja so die 1kV/Zoll Rule of Thumb.

  • Moin Leute,


    kurzes Update.


    Hatte alle Elkos getauscht, dann das erste mal überhaupt angeschaltet. Schätzungsweise wurde der Monitor vor 20 Jahren das letzte Mal aktiviert.

    Nichts. Nichtmal die LED leuchtet! Aber auch keine Explosion! :D


    Bin inzwischen etwas offener für Diskussion, ob ein blinder Recap wirklich gut ist.

    Kommt natürlich wirklich auf das Alter des Gerätes an.. Bei _sehr_ alten Geräten ist es fahrlässig einfach einzuschalten.

    Der Monitor hier ist 30 Jahre halt. Denke das zählt als Übergang zum Nirvana?

    Jetzt ist ne Woche später und ich habe eigentlich _fast_ alles am von der Netzteilseite getestet oder sogar ausgetauscht (auf Verdacht, nicht weil es wirklich schlecht war). Primär und sekundär.


    Immer noch nix.


    Zwischenzeitlich war ich über einen interessanten Kaltleiter-Thermistor von Siemens gestoßen. Da kann man sogar den Deckel abnehmen.

    Den Thermistor-Kern habe ich dann auch gereinigt. War auch nen bisschen Korrosion dran.


    Thermistor mit und ohne Kappe:



    Seit 2 Wochen habe ich auch eine Wärmebildkamera. Die Kosten nicht mehr viel! Mit dem komischen Namen muss man dann halt leben.

    Meine ist von Hikmicro. Zu viel Rotwein und dann Gesangsaufnahme?


    Da offenbart sich auf jeden Fall ein etwas leistungsfähiger (er ist dimensional groß) Widerstand, der über 90 Grad heiß wird!

    Klar, den muss ich erstmal noch testen, aber wahrscheinlich liegt das Problem dahinter. Nur dahinter wird nix mehr heiß..



    Das heiße Bautteil darunter ist auch ein Thermistor. Zuständig für die Degauss-Spule.

    Ich glaube das darf so heiß werden. Macht dann zu! Soll so?


    Dann ist auf der Sekundärseite des Netzteils noch ein senkrechter Chip mit 9 Pins. Habe jetzt leider nicht mehr die Typennummer parat.

    Aber der ist für Schutzschaltungen und Feedback zuständig usw. Habe eigentlich alle Zuleitung geprüft. Ich hoffe nicht das der kaputt ist. Kann ich mir aber nicht vorstellen.

    Mal sehen was es ist letztendlich.


    Hier noch ein generische Foto vom Netzteil, einfach weil es cool aussieht.


    fanhistorie

    Achso, der Monitor scheint wirklich eine Art Prototyp zu sein?

    Die Neckplate liegt, wenn man das Gehäuse nicht drum herum hat, auf den darunter liegenden Konnektoren auf!

    Das kann sehr leicht zum Bruch des Röhrenhalses führen.

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß alle 8513 so gebaut waren. Extrem fehleranfählig!

    Außerdem weist die Platine ca. 15% unbestückte Markierungen auf.

  • Hallo Begeisterte des alten Platinenmuffs.


    Mein 8513 läuft jetzt, nach doch etwas längerer Fehlersuche.


    Hier erst einmal ein Bild des unjustierten Monitorbildes, so sieht es also direkt nach der Wiedergeburt aus:


    Das Hauptproblem war die Wackelmasse in meinem Kopf. Auf der Netzteilprimärseite, hatte ich einen Widerstandswert falsch aufgeschrieben.

    Statt 4,7 _k_Ohm, nur 4,7 Ohm.

    Durch den, dann folgenden zu hohen Strom, schlug der dahinter geschaltete Thermistor an und hat sozusagen die Schutzschaltung ausgelöst.

    Nach 3 Wochen Fehlersuche ist mir das beim Doppelchecken dann aufgefallen! Puh! :D


    Das zweite Problem lies sich dann schnell lösen.

    Das Bild war Lila! Der blaue Kanal war tot!

    Lies sich durch Umwechseln des CA3046-Chips, welchen jeder Kanal hat, schnell feststellen.

    Habe die Chips von G und B getauscht. Danach war das Bild nicht mehr Lila sondern Hellblau.

    "Neue" Chips bei Martins Onlineshop (M-O-S) bestellt und schon war die Sache erledigt!


    Das dritte Problem kommt jetzt und ist zukünftiger Natur.

    Auf der Netzteilprimärseite gibt es 2 Widerstände, die extrem heiß werden.

    Meine Wärmebildkamera ist dort sogar out-of-range. Also > 160 Grad.


    Ich bin mir relativ sicher, daß dies nicht durch den Recap enstanden ist, sonder schon immer so war, denn die Platine darunter ist verkokelt, schon immer.

    Könnt ihr vorne auf dem Bild sehen, am Rand der Platine, vor dem Transformator.


    Dort werden echt einige Watt verbraten und die Widerstände sind laut meinen Messungen unterdimensionert.

    Werde die also noch austauschen, gegen Leistungsfähigere oder hat hier jemand einen Tipp?


    fanhistorie Deine Vorserientheorie erscheint mir immer mehr wahrscheinlich.

  • Das kenne ich von meinen 8513 so, insbesondere nach längerer Standzeit riecht er erstmal ordentlich nach heißgewordenem Staub und Keramik ;) (ein für Elektroniker sehr bekannter "Duft").

    Aber Vorserie bezweifle ich einfach. Mein Monitor (auch ein 8513002) von Mitte 1987 hat übrigens keine weiteren Röntgenaufkleber hinten, nur den mittigen IBM-Aufkleber.


  • Jo, hab die Kiste nun justiert und eingetütet. Sprich den Deckel wieder drauf gemacht.

    Bin sehr zufrieden. Teilweise ist das Bild zwar leicht unscharf, an manchen Stellen, was ich auch nicht durch Drehen an allen Potis behoben konnte, aber das ist Jammern auf hohen Nivea. Für einen "Lowcost"-1987-Monitor, der 20 Jahre in der Scheune lag, inkl. Taubenkaka, ist das Bild absolut top!


    Die _heißen_ Widerstände habe ich mit einer Serienreihung totgeschlagen.

    Die vordere Serie verträgt ganze 12 Watt. :D


    Ausnahmsweise habe ich dort mal bleifreies Lötzinn genommen, hat ein ein höhren Schmelzpunkt.


    Hier noch ein Video dazu in Kombination mit meiner IBM Model 30 286.

    https://youtu.be/jLQPeLgjPZQ


    Und hier noch eins in schlechtem Dänisch ;)

    https://www.youtube.com/watch?v=VQskUVxbJxw


    Reingehaun, Freunde der Schwermetallvergiftung.

  • Guten Morgen!

    Wie bereits oben geschrieben, war es menschliches Versagen.

    Ich habe auf den Teilezettel anstatt 4,7 kOhm, 4,7 Ohm aufgeschrieben.

    Anhand des Teilezettels habe ich dann die Ersatzbauteile bestellt. So, ist dann der falsche Wert auf der Platine gelandet, da ich nur mit meinem eigenen Zettel abgeglichen hatte. Aber da war ja der falsche Wert notiert..

    Wegen so etwas sollen schon Raumfähren verschossen worden sein. :D


    Sollte mir angewohnen mit den Widerstandkürzeln zu arbeiten. 4K7 und 4R7 wäre mir wohl auf dem Zettel aufgefallen.


    Der alte Widerstand selbst misst gute 4,8 kOhm, ist also elektrisch noch intakt. Habe ihn wegen dem Rost ausgetauscht.

    Und da er sehr heiß wird, habe ich gleich mal auf 12 Watt aufgestockt, wie Du im oberen Post sehen kannst. :)

  • Guten Morgen

    aldipower


    Ich würde anhand dem was ich noch identifizieren kann auf 7KOhm tippen,

    aber durch die Reihenschaltung wirst du den Wert auch erreicht haben,



    Muss nun aber raus zum Schneeschieben, der Nachbar hat schon um 06:00 Uhr angefangen, aber solange die Schnerrfräse drin bleibt, passt es


    daher noch einen schönen Nachmittag

  • Es steht 4K7 auf dem Rostteil. Kann ich noch erkennen. :)

    Viel Spaß beim Schneeschieben, hier wird jetzt gerodelt.