CRT / Monitor Discharge Tool...

    • Offizieller Beitrag

    Hi Freunde,


    ich bin auf der Suche nach so einem Discharge-Tool für CRTs - ja man könnte sich sowas selber bauen mit zB Kabel, 1kOhm Resistor und nem Schraubendreher.. habe aber auch schon in Videos so ein "Profiteil" gesehen...wo bekommt man das in DE und wie nennt man das? Google spuckt nichts Brauchbares aus :-/


    Habe hier Geräte, die ich gern entkernen möchte oder auch reparieren - da stört halt die Röhre und ich will ungern in 0,4Sek 4M weiter katapultiert werden xD


    Grüße,
    Marcus

  • Man nehme eine Prüfspitze, Qualitätsmesskabel, Klemme und den passenden Widerstand gegen Masse.



    VORSICHT HOCHSPANNUNG !


    Ein Laie sollte hier auf jeden Fall einen Fachmann zu rate ziehen.




    Mit einem "Schraubendreher" aus Buche und einer Verlängerung für die Ängstlichen :tüdeldü: , ebenfalls aus Buche, wobei das Holz trocken seine sollte, kann die Gummikappe an der Röhre angehoben und die Prüfspitze die Klammer der Hochspannungszufuhr berühren, damit die Ladung gegen Masse abgeleitet wird.


    Als Arbeitsschutzmittel ist eine Schutzbrille und nach VDE geprüfte, 12kV elektrisch isolierende Handschuhe für Elektriker angebracht.

  • Also ich nehm da nen Schraubenzieher mit Kunststoffgriff (möglichst unversifft, wegen Kriechströmen) und ein normales Krokoklemmen-Experimentierkabel. Das eine Ende vom Krokokabel an die Klinge des Schraubenziehers, das andere an das Masseband der Bildröhre.
    Schraubenzieher möglichst weit hinten anpacken und die Klinge vorsichtig unter den Isoliernapf des Anodenkabels an der Röhre zum Kabel schieben. Linke Hand dabei sicherheitshalber am besten in die Gesäßtasche stecken!
    Wenn die Röhre noch Restladung hatte macht es kurz "zick" wenn der Funke überspringt, das war's.


    Dass man das ganze nicht gerade barfuß auf dem feuchten Kellerboden machen sollte ist denke ich klar ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hmm... dann werd ich mir mal nen recht langen Schraubendreher mit gutem Gummigriff besorgen und dann doch so eines selber bauen xD
    Ich muss mal schauen, ob ich noch passende Widerstände da habe.. ich dachte halt um da ganz sicher zu gehen sollte da am/im Kabel ein bissel was wie 1mOhm reichen (kOhm wahr Tippfehler xD)?


    Grüße,
    Marcus

    • Offizieller Beitrag

    Für was denn einen Widerstand?
    Kabel dran, fertig ;)


    Naja, ich meine mal was gelesen zu haben das der Wiederstand die Energie direkter absorbiert - falls man zB bei nem MAC sowas macht und es sein kann dass irgendwo ne Verbindung zum MB besteht vom Metall/Masserahmen und man sich ggfls ohne Widerstand was zerschiessen könnte...und schaden würde so ein Widerstand eh nicht xD


    Gibt solche und solche Eigenbauten ;)


    Grüße,
    Marcus

    • Offizieller Beitrag


    Hmm auch ne feine Lösung :) da fällt mir ein, werde da gleich doch mal meinen DMV nochmal von oben holen und aufmachen - will den Bildschirm doch mal einstellen xD


    Grüße,
    Marcus

    • Offizieller Beitrag

    Wie lange haelt sich den die Ladung in einem "merklichen" Bereich? Stunden, Tage, Wochen?


    Ich frag auch mal meinen Zahnarzt, der ist gelernter Radio-/Fernseh"fachmann".

  • Hängt ganz davon ab. Kann Sekunden bis Wochen dauern. Man sollte da auch nicht zuviel Panik vor haben. Die Kapazität der Bildröhre ist winzig. Vor allem bei den doch relativ kleinen Bildröhren die in unserem Bereich Verwendung finden.


    Ich zitiere jetzt einfach mal den guten Winni, seines Zeichens gelernter Radio/Fernsehtechniker im Ruhestand und feste Größe im Arcadebereich:



    Siehe: arcadezentrum.com

    • Offizieller Beitrag

    Danke dir. Das ist eine aufschlussreiche Erklaerung.
    Das ist durchaus ernst gemeint. In der Uni damals waren die Uebungsaufgaben deutlich schwieriger, aber deutlich weniger praxisbezogen!

  • Danke nicht mir, danke Winni ;)


    WICHTIG:
    Diese Überlegungen treffen natürlich nur zu wenn das Gerät aus ist.


    Dass man bei laufendem Monitor nicht unnötig am Anodenanschluss rumpfoten sollte versteht sich denke ich von selbst ;)
    Ist wie beim Auto. Man sollte nicht bei laufendem Motor den Zündkerzenstecker abziehen.
    Die Spannung ist vergleichbar, der Schmerz auch.

    • Offizieller Beitrag

    WICHTIG:
    Diese Überlegungen treffen natürlich nur zu wenn das Gerät aus ist.


    Danke fuer den Tipp. :roll2::roll2::roll2: Ich musste jetzt soooo lachen.
    Gut das wir drueber gesprochen haben. :)


    Was sagt Atze Schroeder immer: Jaa nee, is kla' !

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt stellt sich die Frage: Wer war zuerst? Der Nickname oder der Funke ?
    :tüdeldü:

    • Offizieller Beitrag

    Nee ^^ der kam auf jeden Fall nach dem Nickname.


    Aber lieber als den Zahnarzt zieh ich mir so ein halbes Dutzend Funken rein. :D


    (Nichts gegen diesen Zahnarzt, im Gegenteil, aber allgemein mach ich bei dieser Berufsgruppe die Tuer lieber von aussen zu!)

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    es wird mir im Inet ein wenig zuviel aufhebens um diese Hochspannungskillermaschine gemacht und da spreche ich aus Erfahrung.
    Es will ja keiner Aufgrund seines Postings eine Klage am Hals haben.


    Also "Nicht nachmachen, niemals nicht, Achtung bei verbautem Herzschrittmacher"!


    Ich warte ca. 5 Minuten, nehme einen Lappen, ungetränkt bitte, hacke an der Röhre den Knubbel aus und halte den an den Metallrahmen und da bleibt der auch während der gesamten Prüfaktion oder Reinigungsaktion.


    Liebe Kinder, nicht nachmachen!


    Gruss,
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Daß da stellenweise wirklich zuviel Aufhebens drum gemacht wird finde ich auch.
    Diese Methode ist mir aber trotzdem zu heikel.
    Bevor ich mit dem Pfoten da rangehe - egal ob mit oder ohne Lappen und/oder Handschuhen - entlade ich die Röhre mit einem Schraubendreher, der elektrisch mit dem Chassis verbunden ist.
    Und wenn ich das richtig verstanden habe, enthält die Methode auch einen bösen Fehler:
    Du verbindest hier das Anodenkabel (vom Diodensplittrafo) mit dem Chassis.
    Träger der gefährlichen Ladung ist allerdings die Bildröhre.
    Bei der Methode wird die aber garnicht entladen.


    Ich habe auch schonmal festgestellt, daß nach dem Entladen trotzdem eine Restladung an der Bildröhre vorhanden war.
    Daher ist es sicher auch kein Fehler, während der Arbeiten den Anodenanschluß der Bildröhre mit dem Chassis verbunden zu lassen.
    Dafür eignet sich am besten ein Anodenkabel mit einer Krokodilklemme am Ende.
    Das kann man am Anodenanschluß der Bildröhre einhaken und die Krokoklemme am Chassis festmachen.

    • Offizieller Beitrag

    Der werde ich mal darüber nachdenken! Ich habe schon sehr viele Röhrenmonitore und Fernseher repariert und das mit der Restladung an der Röhre ist mir nie aufgefallen.


    Gruss,
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Hey :)
    Ich steh grad im Baumarkt xD will mir Kabel holen..reicht mir da ein 1,5 Querschnitt? Oder was ist die Empfehlung der Erfahrenen? Langer Schraubendreher und Klemmen hab ich....


    Grüße,
    Marcus

    • Offizieller Beitrag

    Hey :)
    Ich steh grad im Baumarkt xD will mir Kabel holen..reicht mir da ein 1,5 Querschnitt? Oder was ist die Empfehlung der Erfahrenen? Langer Schraubendreher und Klemmen hab ich....


    Grüße,
    Marcus


    Querschnitt ist egal, viel Isolierung wichtiger ;)


    Gruss,
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Querschnitt ist egal, viel Isolierung wichtiger ;)


    Gruss,
    Peter


    Ah passt :) das mach ich mit Schrumpfschlauch und wenn nötig mit Isoband.
    Kannst die Nummer speichern xD dachte ich ruf direkt durch und frag den Profi ;P


    Grüße,
    Marcus

    • Offizieller Beitrag

    So, erstmal glattfeschliffen bei meiner Autowerkstatt des Vertrauens - flache in der Länge gab's leider nicht...
    Jetzt Zuhause erstmal Kabel dran mit Klemmen - Ergebnis gibts später ;)


    Grüße,
    Marcus

  • Ein bischen technische Dokumentation anbei


    http://www.bastel-radio.de/2012/die-fernseh-bildrohre/


    und unten der Download http://www.bastel-radio.de/files/TLF-Fernsehbildroehre.pdf



    Ich habe gerade mal Franzis RPB 147/152 von 1970 aus dem Archiv geholt- ;), wobei zum Problem des Spannungsfreimachens nur bedingte Hilfen darin enthalten sind.

    • Offizieller Beitrag

    So, hier kann zu gemacht werden ;)


    Tool vor Kurzem gebaut und seitdem erfolgreich in Nutzung :thumbup:


    Grüße,
    Marcus

  • Mich schockiert immer wieder, welch gefaehrliche Ratschlaege gegeben werden hinsichtlich Hochspannung.

    Insbesondere der Vorschlag mit Krokoklemme an Schraubendreher laesst mir die Haare zu Boden stehen.


    Wenn die Klemme vom Schraubendreher abrutscht - was sehr leicht passiert, hat man dann die Hochspannung millimeternah an seinen Fingern. Das schlaegt selbst bei "spannungsfesten" Schraubendrehern durch, und die resultierende Schockbewegung kann toedliche Folgen haben.


    Nein... nicht so!


    Ich habe es immer wie folgt gemacht, wenn ich am Hochspannungsteil gearbeitet habe oder eine BR wechseln wollte, wie ich es von einem Freund (RF-Techniker)gelernt habe .

    Flexibles Kabel, an einem Ende Krokoklemme, am anderen Ende Widerstand 1M, das freie Ende zu einem Haken gebogen. Das Ende mit dem Widerstand mit Tesafilm an Holzstab geklebt, so dass man mit den Fingern nicht zu nahe ranmuss.


    Die Krokoklemme ans Spannband (nicht woanders!) angehaengt.

    Anodenkappe seitlich gebogen, Widerstand eingehaengt und eine Weile (min 10min, laenger ist besser) entladen lassen.

    Danach Anodenkappe abgenommen und fest mit Chassis verbunden.


    Den Widerstand moechte man wirklich (!) nicht weglassen, wenn man sich mal ueberlegt, was mit der duennen Beschichtung passiert, wenn da Entladekurzschlusstrom durchfliesst.


    Und nein, das ist ausdruecklich kein Ratschlag, sondern nur meine persoenliche Dilettanten-Entlademethode!

    Nur ein wenig weniger gefaehrlich als mit Schraubendreher, an dessen Schaft eine lose Krokoklemme oder umgewickelter Draht liegt..


    Richtig wird es gemacht mit einem ans Spannband angeschlossenen Hochspannungstastkopf, die Entladung findet dann ueber den Spannungsteilerwiderstand statt. So wird das auch in der Ausbildung zum RF-Techniker gelehrt.

    Aber wer ausser Profis hat sowas, kosten die Teile doch dreistellige Betraege...

    (Bei ebay ist gerade einer fuer 1 Euro im Angebot, die Bilder zeigen wie so ein Teil aussieht)


    Edit:

    Viel gefaehrlicher ist normalerweise die Ladung in den Ladekondensatoren. Die muss vor Arbeiten an der Elektronik entladen sein.

    Im Regelfall, wenn das Netzteil funktioniert, ist nur kleine Restspannung drauf. Nur im Fehlerfalle sind auch nach Ausschalten noch gefaehrliche Spannungen drauf. Also lieber erst messen, und wenn Spannungen da sind, weiss man schon wo was faul ist. Dann ist Entladen auf Verdacht auch unnoetig.

    Es gibt uebrigens Leute, die entladen die BR vor jeder Arbeit im CRT, und verschwenden damit unnoetig viel Zeit.

    Die Bildroehre zu entladen ist normal nur noetig, wenn man am Hochspannungsteil was loeten oder BR oder das Chassis ausbauen will.

    2 Mal editiert, zuletzt von 6502 ()

  • Ich habe mir letzte Woche für eine andere Reparatur einen 40kV-Tastkopf gekauft:


    https://www.conrad.de/de/p/vol…dc-28000-v-ac-120103.html


    Damit ist auch das Entladen einer Bildröhre kein Problem.


    Gruß Konrad

    Wozu Software, wenn man das Problem mit Hardware lösen kann?

    Einmal editiert, zuletzt von the_mad_recycler ()

  • So wird das auch in der Ausbildung zum RF-Techniker gelehrt.

    Echt? Mir wurde das mit zwei gekreuzten Schraubendrehern gezeigt und so habe ich das dann auch >20 Jahre gemacht. Also einfach einen flachen Schraubendreher unter die Anodenkappe schieben und mit einem zweiten Schraubendreher zum Masseband der Röhre weiterleiten - "Pitsch" - fertig. ::blitz::

    Und ich habe viele Bildröhren gewechselt...

    Inzwischen dürfte es aber auch keine RF-Ausbildung mehr geben...