Mystery Board Headland 286-12

  • Hallo zusammen!


    Folgendes Board entzieht sich leider hartnäckig meiner Versuche, Informationen über die Jumper zu finden. Bzw. überhaupt irgendwelche Informationen zu finden. :)



    Ein VOGONS-User hat BIOS-Images (HI / LO) und ein eindeutiges Foto gepostet. Außerdem finde ich das Board bei Ultimate Hardware. Leider ohne weitergehende Infos und mit dem Foto von VOGONS. Kein gutes Zeichen. ;) Leider hat es auch keine aussagekräftigen BIOS-Aufkleber. Auf der Rückseite könnte so etwas wie eine Produkt-ID stehen (HT = Headland Technology?) aber eine Suche läuft ins Leere.


    Ich habe versucht, die BIOS-Bausteine bei meinem Board auszulesen. Das gelingt mir leider nur beim odd/high Baustein. Beim even bzw. low meldet der Leser einen defekten Pin und wenn ich das Lesen erzwinge, ist es scheinbar vollständig leer. Ich habe mein odd/high-Image angehängt. Der Teil, den ich auslesen kann, unterscheidet sich auf jeden Fall von dem BIOS bei VOGONs. Alleine schon von der Größe her (64k vs. 32k je Baustein).


    Leider kann ich das Board aktuell noch nicht testen, weil ich keinen SIPP-RAM bzw. keine SIMM-Sockel habe. Ist beides unterwegs zu mir bzw. habe ich von jemandem in Aussicht. Aber aktuell halt noch nicht.


    Bzgl. des BIOS habe ich ein paar Verständnisfragen. Das VOGONS-BIOS enthält scheinbar viermal denselben Inhalt hintereinander und ist insgesamt 64k groß. "Meine" Bausteine sind 27C256, also 32k - und scheinbar ist da nichts gedoppelt. Dafür kann man im VOGONS-BIOS den Copyright-Schriftzug und einige andere Bildschirmtexte im Hex-Editor lesen. Bei meinem steht da scheinbar nur kryptisches.


    Frage 1: Warum kann man manchmal in BIOS-Images den Copyright-Schriftzug (etc.) lesen und manchmal scheint es kryptisch bzw. komprimiert zu sein. Gab es damals schon so eine Art "Verschlüsselung" im BIOS oder ist das ein Encodierungsthema? Oder könnte da einfach der Baustein einen "Hau" haben? Mich interessieren einfach die Hintergründe.


    Frage 2: Ich weiß, dass man manchmal BIOS-Inhalte mehrfach hintereinander packt wenn man einen "zu großen" Baustein verwendet. Je nach Adressierung wird dann trotzdem nur einer der Blöcke angesprungen. Aber viermal? Ist das üblich, oder könnte da etwas nicht stimmen mit dem VOGONS-BIOS?


    Frage 3: Gibt es außer leicht erhitzen / etwas abkühlen sonst noch Tricks, wie ich versuchen könnte, den LO-Baustein auszulesen? Ich habe den "XGecu Pro" China-Kracher. Kommt es häufig vor, dass sich EPROMs über die Jahre nicht mehr auslesen lassen? Ich hatte bis jetzt noch keinen Defekt, obwohl ich schon uralte mit offener Linse hatte. Aber ich habe auch noch nicht so viel Erfahrung mit der Thematik. Die Auswahlmenge ist zu klein für einen Statistik. ;)


    Vielen Dank für sachdienliche Hinweise. :)

  • Zur Frage 2,


    habe diesen Trick auch schon einmal verwendet um ein 128K Bios auf einen 256K Rom zu schreiben. Quasi in DOS ein Image 2x in eine Datei Kopiert. Ist scheinbar gängige Praxis um mit Boardmitteln einen x Fach größeren Speicherchip komplett zu füllen wenn man den Rest nicht mit "0" füllen kann. in Theorie dürfte ja nur der 1. Codeblock verwendet werden. Aber vielleicht steckt jemand noch tiefer in der Materie. Verwundern tut mich das ersteinmal nicht

  • Frage 1: Warum kann man manchmal in BIOS-Images den Copyright-Schriftzug (etc.) lesen und manchmal scheint es kryptisch bzw. komprimiert zu sein. Gab es damals schon so eine Art "Verschlüsselung" im BIOS oder ist das ein Encodierungsthema? Oder könnte da einfach der Baustein einen "Hau" haben? Mich interessieren einfach die Hintergründe.

    jewesta


    das liegt wohl daran, daß manche BIOS Firmen z.B. das Copyright in odd und even aufgeteilt haben, manche schreiben das aber leserlich und somit doppelt in odd und even rein, im combined BIOS liest es sich dann aber so: CCooppyyrr... usw.


    Warum das BIOS im vogon 4x enthalten ist, ist mir auch schleierhaft. Zumal die 80286 BIOS im Normalfall 64 k haben. Das vogon BIOS ist für mich zweifelhaft.

    ... der Weg ist das Ziel

  • Jetzt bin ich mal richtig happy: Das Handbuch ist aufgetaucht! Der Verkäufer hatte im Nachgang einige Ordner prall voll mit Anleitungen gefunden -- und sie war dabei. Yes!


    Zurück zum Board: Zwei Schritte vor, zwei Schritte zurück: Leider bekomme ich es trotzdem nicht an's Laufen. Mit einer VGA-Karte (die in einem anderen 286er-Board läuft) und 4 x 1MB-SIP-RAM (der auf einem anderen 286er Board läuft) und einem Netzteil (das, ... ihr wisst schon...) tut sich leider überhaupt nichts. Die CPU wird warm, die Grafikkarte (Feld-Wald-Wiesen TVGA9000) wird warm. Die Tastatur initialisiert sich mit dem üblichen Aufblitzen aller drei LED. Aber ein angeschlossener Monitor zeigt kein Signal und ein angeschlossener PC-Piepser gibt keinen Mucks von sich.


    Das Low-BIOS ist ja hoch verdächtig bzw. vermutlich defekt. (s.o.) Deshalb habe ich es mit zwei alternativen versucht. Dem angeblich passenden Award-Bios von Vogons. Und einem 286er BIOS von einem unterschiedlichen Board mit demselben Chipsatz. Leider nichts zu wollen. Ich habe allerdings nur Winbond W27E512 zur Verfügung. Auf einem anderen 286er Board mit 27C256 liefen die aber (jeweils gedoppelt beschrieben) ohne Probleme.


    Hat jemand noch eine Idee?

  • Ich würde es mal mit einer POST Card versuchen.

    Heute kam die Karte. In keinem meiner ISA-Boards macht sie einen Mucks (286, 386, 486 probiert). In PCI-Slots läuft sie. Wenn ich mir die Platine so anschaue haben sie glaube ich den SMD-Widerstand der Stromversorgung im ISA-Modus vergessen. Der Jumper für den Lautsprecheranschluss (und abgesehen davon auch das nötige Kabel) fehlen ebenfalls. In den Auktionsfotos ist das bestückt. Ich habe reklamiert und darf jetzt bestimmt wieder Fotos und Videos und 3D-animierte Powerpoint-Präsentationen mit Lasershow zum Beweis machen, was in keinem Verhältnis zum Preis steht. Kennt man ja. :wacko:


    Inzwischen habe ich für ein paar Euro mehr eine Alternative bestellt, die angeblich aus Hessen verschickt wird. Betonung auf angeblich. :)

  • Das Ende vom Lied war, dass der Verkäufer mich in fürchterlichem Englisch gebeten hat, ob ich das “nicht selber reparieren kann”. 😖 Wegen 5 Euro lohnt sich weiterer Ärger nicht. Ich habe um den Wert des SMD-Widerstands gebeten und noch keine Antwort erhalten.


    Inzwischen ist aber Ersatz von einem anderen Verkäufer eingetroffen:



    Dieser Kartentyp ist anders aufgebaut. Und der Kamm für den ISA-Slot hat die richtige Länge. Bei der vermurksten Karte war er viel zu kurz, wodurch die Karte immer schief eingesteckt wurde, wenn man nicht aufpasste.


    Leider bekomme ich mit der funktionierenden Karte weder Fehlercode (–––– im Display) noch Piepstöne aus dem Board.


    Hat jemand Interesse, sich an dem Board zu versuchen? Vielleicht mit besserem Equipment? Ich bin mit meinen Mitteln und Latein jetzt am Ende. 🙂

  • Apropos: Die Anleitung für die Karten (beide hatten trotz deutlicher Unterschiede die identische Anleitung beiliegen) ist eine Katastrophe. Das Englisch ist fürchterlich und unklar. Das Display hat vier Hex-Stellen, die Fehlercode-Tabelle in der Anleitung listet aber zweistellige Hex-Codes. Der (bzw. die Taster) auf der Karte werden überhaupt nicht erklärt.


    Gibt es da zufällig irgendwo eine sinnvolle Doku / Erklärung zu der Karte?

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe ein Board mit dem Chipsatz und eine funktionierende Post Karte. Kann mich da gerne daran versuchen wenn es nicht eilt.


    Gruß

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Das Board ist Mausetot, das Dritte mit dem Headland G2 Chipsatz was ich habe. Alle den gleichen Fehler, kein Speicherzugriff. Ob der Chipsatz zu stark altert.

    Speicher, Grafikkarte im anderen Board getestet.


    Drei AMI BIOS versucht, auch das vom früheren G2 Board. Als Speicher 44256x8 = 1MB. Jumper entsprechend gesetzt:


  • Ich habe es schon befürchtet. :( Ich vermute mal da endet dann alle Hoffnung. Da Du ja auch schreibst, dass Du das bei dem Chipsatz schon öfter gesehen hast. Trotzdem super vielen Dank für die Mühe! Du kannst es gerne als Teilespender behalten, wenn Du möchtest. Trauriger Weise habe ich zu dem Board ja ein Original-Handbuch. Das würde ich dann auf jeden Fall aufbewahren. Vielleicht findet sich ja irgendwann mal jemand, der eines sucht.

    • Offizieller Beitrag

    So ganz mausetot ist es nicht, die CPU rennt und greift Daten vom EPROM ab. Kommt aber nicht weit. Keine Ahnung ob man das weiter verfolgen sollte?

    RAMs habe ich mehrere getestete probiert, auch verschieden BIOS Versionen für Boards mit genau diesem Chipsatz.


    Ob man mal versuchen sollte von einem Akkuschaden Board die Chipsatz rüber zulöten?

  • Was sagt die Post Karte ? Wo bleibt der Rechner stecken ? Bevor ich die Chips auslöten würde, würde ich das erst einmal weiterverfolgen.

    ... der Weg ist das Ziel

    • Offizieller Beitrag

    Was sagt die Post Karte ? Wo bleibt der Rechner stecken ? Bevor ich die Chips auslöten würde, würde ich das erst einmal weiterverfolgen.

    Nichts, Null, Nothing. Das Board kommt nicht einmal zum posten und piepen.

    Die Anzeige bleibt beim Reset leer. Nach einen Kaltstart steht machmal 80,88,FF,FC usw. auf dem Display. Meist eine 80. Aber das kommt, wenn es denn kommt, sofort. Also eher Rauschen.


    Ich bin aber doch etwas weiter gekommen. An der Delay Line geht RAS/CAS rein und auch wieder raus. Also scheint es Speicherzugriffe zu geben und die DelayLine scheint auch ok. Mal schauen wann ich etwas mehr Zeit habe.

  • Nichts, Null, Nothing. Das Board kommt nicht einmal zum posten und piepen.

    Die Anzeige bleibt beim Reset leer. Nach einen Kaltstart steht machmal 80,88,FF,FC usw. auf dem Display. Meist eine 80. Aber das kommt, wenn es denn kommt, sofort. Also eher Rauschen.


    Ich bin aber doch etwas weiter gekommen. An der Delay Line geht RAS/CAS rein und auch wieder raus. Also scheint es Speicherzugriffe zu geben und die DelayLine scheint auch ok. Mal schauen wann ich etwas mehr Zeit habe.

    Mit welchen Boardmitteln hast Du Letzteres geprüft bzw. festgestellt? Frage interessehalber, da ich hier auch noch ein, zwei Board liegen habe, die scheintot sind. Wenn ich hier ein wenig mehr Know-How bzw. die richtigen Mittel hätte, dann könnte ich vielleicht die Ursachen finden und ggf. sogar lösen.


    -

    Grüße

    Sven

    Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft!


    Es ist nicht Deine Schuld dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sven!


    Erst einmal nur mit einem Multimeter. Schauen ob ein Signal an den Steuerleitungen vom ROM und RAM anliegen. Misst du da nur 0 oder 5V dann passiert da nichts. Irgendwas zwischen ca. 0,7 und ca. 3,4, je nachdem ob LOW/High aktiv, gibt ein Indiz, dass was auf dem Steuerbus passiert. Gleiches geht auch an den Datenleitungen vom RAM.


    Dann geht es aber nur noch mit einem Oskar oder LA weiter.


    Versorgungsspannungen auch bist in die letzte Ecke vom Board messen ;)


    Gruss

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Sodele, der Board hat unterbrochene Leiterbahnen. Zwei konnte ich bereits fixen, wo die anderen defekt sind finde ich nicht.

    Als erstes sind mir Unregelmäßigkeiten am Lack an der Unterseite aufgefallen. Nachdem ich eine Stelle vorsichtig weggekratzt hatte waren darunter zwei korridierte Leiterbahnen. Leider ist da noch mehr im argen.

    Die beiden Sockel fürs BIOS sind auch durch, die Federkontakte sind völlig ausgeleiert.

    • Offizieller Beitrag

    Hier mal ein Versuch einer Aufnahme. Der schwarze Schatten ist eine extrem dünne Litze die ich bei einer Leiterbahn aufbringen musste.

    Das ist für mich die absolute Grenze des noch machbaren.


    • Offizieller Beitrag

    Notfalls muss man an die VIAs gehen- wenn man die findet, was bei Multilayer-Boards nicht zwingend einfach ist. :(

    Ja, dafür nutze ich Kupferlackdraht. Nur schöner wird es dann auch nicht :cry2:


    Die Frage ist auch, wenn stellt man für sich fest, dass man ein totes Pferd reitet :capone:

  • Sodele, der Board hat unterbrochene Leiterbahnen.

    Oh, wow! Du hast tatsächlich etwas handfestes gefunden. Aber das ist ja schon kurios, weil das Board äußerlich einen relativ guten Eindruck macht! Ich hätte jetzt gedacht, dass Säure-Schäden (o.ä.) äußerlich immer so relativ deutlich zu sehen wären wie das bisher bei anderen Boards auch immer der Fall war.


    Ich hatte eine Aufnahme von der Unterseite gemacht... wärst Du so nett und würdest einen etwas größeren Ausschnitt der reparierten Stelle posten? Ich finde die Stelle auf meinem Foto nicht... 😅

    Die beiden Sockel fürs BIOS sind auch durch, die Federkontakte sind völlig ausgeleiert

    Oh? Die machten auf mich einen ganz guten Eindruck. Ja, die haben schon einige Steckzyklen hinter sich (räusper... 😀) und man musste die Bausteine nicht mehr mit Knacken und Ächzen reindrücken. Aber eigentlich hielten die noch ganz angenehm. Durchgemessen hatte ich sie aber ehrlich gesagt nicht — dazu fühlte sich das noch zu stramm an. 🤔


    Ich drücke die Daumen, dass Du weiter kommst. Natürlich ist das Board Deines, falls Du es wieder angeschmissen bekommst! Vielleicht motiviert das ja. 😜😉

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte eine Aufnahme von der Unterseite gemacht... wärst Du so nett und würdest einen etwas größeren Ausschnitt der reparierten Stelle posten? Ich finde die Stelle auf meinem Foto nicht... 😅

    Die Stellen siehst du nur mit der Lupe oder ohne Brille wenn du extrem kurzsichtig bist.


    Foto kommt!

  • Heute kam die Karte. In keinem meiner ISA-Boards macht sie einen Mucks (286, 386, 486 probiert). In PCI-Slots läuft sie. Wenn ich mir die Platine so anschaue haben sie glaube ich den SMD-Widerstand der Stromversorgung im ISA-Modus vergessen. Der Jumper für den Lautsprecheranschluss (und abgesehen davon auch das nötige Kabel) fehlen ebenfalls.

    Mein neues Hobby: Chinesen, die halbbestückten Schrott verkaufen und einen tagelang per E-Mail zum Narren halten mit ihren eigenen Bullsh**-Nachrichten trollen. 🙂