Amiga 3000D - Kellerfund

  • Hallo in die Runde,


    ich bin eigentlich vermutlich nicht der "klassische" User hier im Forum, denn meine Begeisterung für classic computing ist jetzt nur so mäßig stark ausgeprägt. Allerdings hatte ich seinerzeit trotzdem meinen fast 10 Jahre lang täglich benutzten A3k nicht einfach abgeben mögen, sondern habe ihn erst im Arbeitszimmer und dann im Keller gelagert. Beschäftigt habe ich mich so gar nicht mehr mit der Thematik seit ich ihn vor etwa 8 Jahren das letzte Mal in Betrieb genommen hatte. Da lief er noch, aber die Festplatte fuhr nicht mehr hoch. Von Diskette starten ging da noch, danach kam er in den Keller.


    Jetzt bin ich vor ein paar Tagen zufällig darüber gestolpert, was für die Amigas mittlerweile auf dem Gebrauchtmarkt für Preise aufgerufen werden und das ist dann so die Grenze, wo ich denken würde: jetzt gebe ich ihn ab, denn bis zu meiner Rente (und damit zu der Zeit, wo ich potentiell wieder Zeit und Lust zu solchen Spielerein haben würde) hält die Hardware wohl eher nicht mehr. :)


    Habe nun auch erstmals über das leidige Akkuthema gelesen (wie gesagt, hab mich nicht damit beschäftigt) und natürlich ist in meinem auch der Akku ausgelaufen und den habe ich dann heute direkt entfernt. Bilder der Katastrophe seht Ihr hier:

       



    Was meint Ihr? Soll ich 'mal eine Essigsäurekur versuchen am Wochenende wie hier in diversen Threads beschrieben? Oder reicht das alleine ohnehin nicht und ich müsste noch weitere Aktivitäten entfalten, bevor ich den ruhigen Gewissens einmal starten und dann schlussendlich auch verkaufen könnte? Sollte ich ihn dann doch lieber im Istzustand abgeben? Dann könnte ich natürlich auch die restliche Hardware nicht mehr testen...eigentlich war die Kiste nämlich durchaus ganz gut ausgestattet: Cyberstorm Mk-II 68060/50 (weiß leider spontan nicht mehr, mit wieviel RAM, könnten aber 32 oder 64MB gewesen sein), GVP Spectrum 24/36 Grafikkarte und Maestro Pro Soundkarte mit S/PDIF Schnittstellen. Zumindest die Erweiterungen könnten ja durchaus auch noch für Käufer interessant sein, oder?


    Danke im voraus für Eure Meinungen/Ideen!


    Viele Grüße aus München,


    Sascha

  • Hallo,


    das sieht so echt übel aus, übler als bei meinem a4000 ....

    Wegwerfen sollte man es trotzdem nicht. - allein schon wefen der custom-chips.


    Die zusätzlichen Karten wird man sicheelich gut los - hätte sie auch gern ;)

    • Offizieller Beitrag

    Also ein Bad in Essigsäure - vorher die gesockelten Chips runter - wie in div Threads hier beschrieben ist eine sinnvolle Sofortmaßnahme um den Großteil der Lauge zu neutralisieren.


    Was man dann weitermachen will - z. B. ein Achtel der Platine weiträumig ablöten und wieder neu aufbauen, oder vielleicht besser gleich ein neues Board nehmen und alle noch guten Teile umziehen - müsste man dann weiter entscheiden.


    Die zitierten Karten sind natürlich auch sehr interessant.


    Wegwerfen / Entsorgen würde ich nichts.

  • Wow. Das nenne ich mal einen Schaden.

    Selbst wenn du großflächig alles runter nimmst und da säuberst, könnte die Säure sich schon in die zweite Schicht gefressen haben und eventuell dort kurze verursachen.


    Ohne das Board jetzt genauer zu sehen, würde ich sagen, wird die Reparatur sehr sehr sehr aufwändig. Wenn du erstmal die Akkukotze mit Essig neutralisiert und danach abgewaschen hast, müsstest du die komplette Fläche freilegen um zu schauen wie es unter dem Schaden aussieht.


    Auch wenn das Board nur mit großem Aufwand zu retten ist, könnte man mit den ganzen Custom Chips ein neues reA3000 Board aufbauen. Wäre um einiges einfacher und hält dann die nächsten 30 Jahre :)


    Neuaufbau eines Boards kostet ca. 300€ und eine Woche löten. Habe ich schon hinter mir.


    Wenn du dir all das nicht zutraust, dann lieber in dem Zustand an jemanden verkaufen, der sich einen Neuaufbau zutraut.


    Die Cyberstrom MKII mit einer 68060-50 dürfte deutlich mehr beim Verkauf einbringen, als der A3000 in diesem „Zustand“. Die Cyberstorm würde ich auf 700-1100€ schätzen.


    --

    Elaay (aka WStyle) - Commodore 4 Ever !


    there are 10 types of people in this world, those who understand binary and those who dont

  • Nachtrag: Reinige erstmal die Stelle mit Essig und danach destilliertem Wasser. Vielleicht sieht es dann nicht mehr so übel aus und vielleicht ist eine Reparatur dann doch „einfach“ möglich.


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  • Wow, danke, so viele Antworten in so kurzer Zeit, vielen Dank! Da hätte ich jetzt nicht mit gerechnet. :)


    Elaay:


    Reinige erstmal die Stelle mit Essig und danach destilliertem Wasser


    Meinst Du damit "Essig nur lokal auf die erkennbar betroffenen Bereiche applizieren und dann alles mit aqua dest spülen" oder doch das Board baden schicken?


    Gruß, Sascha

  • Ich würde in einer Wanne das Board komplett baden. Also da wirst du schon einige Flaschen Essigessenz brauchen. Aber vorher müssen die ICs runter. Alle. Auch die PLCCs. Am besten vorher mal ein paar Fotos machen wo welche IC war. Gerade die kleineren DIPs sind „viele“.

    Also alles was gesockelt ist, runter.


    Ich würde so ein Board locker ne halbe Stunde in Essig baden und im Bad schon mit einer sehr sehr weichen Zahnbürste anfangen den Grünspan im Essigbad zu bürsten.


    Danach ruhig unter der Dusche abduschen und dann nochmal mit destilliertem Wasser komplett abwaschen so das dass „normale“ Wasser komplett runter ist (wirklich aus jeder Ritze) und danach sehr gut trocknen.


    --

    Elaay (aka WStyle) - Commodore 4 Ever !


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  • Nachtrag; Nach der Reinigung jemanden der das schon öfter gemacht hat drüber schauen lassen und den Reparatur Aufwand abschätzen :)


    --

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  • Ich würde so ein Board locker ne halbe Stunde in Essig baden und im Bad schon mit einer sehr sehr weichen Zahnbürste anfangen den Grünspan im Essigbad zu bürsten.

    Dem muss ich entschieden widersprechen. Säure hat auf neutralen Flächen nichts zu suchen. Ebenso kann man das nicht einfach ne halbe Stunde "einlegen". Die Stellen sollen neutralisiert werden. Wir kennen weder den Ph-Wert noch sonstiges.

    Ich arbeite immer nur lokal an kleinen Stellen. Und das auch nur kurz. Ggf. mehrere male nacheinander. Wichtig ist das die Säure wieder restlos runter kommt.


    Die CustomChips werden nach einer so langen Zeit sehr fest in den Sockeln sitzen. Diese sollten nur mit speziellen Hebezangen heraus genommen werden. Sonst ist der Sockel ganz schnell zerbrochen. Oder schlimmer und am IC ein Defekt.


    Ich habe schon einige Reparaturen gemacht. Der A3000 ist aufgrund seiner großen Masseflächen sehr schwer zu reparieren. Und die Bilder legen nahe das nicht nur die oberste Kupferschicht betroffen ist.


    Die Rechner sind zu selten um damit die ersten Lötversuche zu unternehmen. Bitte suche dir jemanden der das kann. Die Alternative wäre ein neues Board und die ICs übertragen. Da hast du mit Sicherheit mehr davon. Denn bei jeder Reparatur bleibt ein kleines Restrisiko das es irgendwo doch weiter gammelt.

    Wenn du den Rechner wirklich weiter nutzen möchtest wäre das die stressfreieste Option.


    Bei einem Verkauf kann dir hier sicher auch geholfen werden.

  • Also wenn du:


    a) noch keine Reparaturkenntnisse hast, das also deine erste Bordreparatur wäre

    b) du den Rechner eigentlich eh verkaufen willst


    dann verkauft ihn genau so wie er ist. Für denjenigen, der das kauft ist jeder Schritt, den du jetzt machst auch nur ein Risiko. Siehe die Diskussion "Einlegen oder lokal behandeln" - egal was du machst, die Chance ist groß, dass der Käufer genau die andere Methode präferiert hätte.


    Ich würde den Amiga auch NICHT in dem Zustand oder auch direkt nach einer Säurekur anschalten. Bringt nix außer der Chance noch eine Trace zu verdampfen.


    Davon abgesehen bin ich recht sicher, dass der Schaden geringer ist, als er jetzt aussieht, Viel scheint "nur" externes Material zu sein.


    PS: ich hatte mal einen massiven Stahl-Monitorrahmen eine PET eine halbe Stunde unter stark verdünnter Essenz - das strippte die komplette Eloxschicht. Also "einfach so" eine halbe Stunde und dann in Essenz.. eher nicht.

  • Hm,


    ok, schonmal vielen Dank für die Antworten! Grundsätzlich sagt mein Bauchgefühl, dass es schlicht die "ehrlichere" Variante ist, den 3000er im Istzustand zu verkaufen. Dann weiß der Käufer ganz genau, worauf er sich einlässt und es kommen keine Missverständnisse zustande im Sinne von "aber auf den Fotos sah das gar nicht so schlimm aus".


    Dann würde ich den 3000er und die Erweiterungskarten allerdings separat verkaufen wollen und dafür wäre es natürlich sinnvoll, wenn man die nochmal irgendwo testen könnte. Gibt's hier Forenmitglieder im Münchner Raum, die einen 3000er oder 4000er besitzen und - gegen eine Kiste Bier oder sowas in der Art - 'mal irgendwann Lust und Zeit hätten, die drei Karten sowie Tastatur und Maus mit mir zu testen? (Covid-Info: ab Anfang August bin ich voll geimpft, derzeit halb.)


    Lieben Gruß und einen schönen letzten Tag vor dem Wochenende,

    Sascha

  • Ich denke auch, wenn du nicht exakt weißt was du tust, ist ein Verkauf an jemanden der es weiß am besten wäre. Ein Versuch das Ding selber flott zu bekommen könnte mehr schaden anrichten.


    Nelson : Ich lasse mich immer gerne eines besseren belehren. Aber das sind so die Infos die ich im Netz immer wieder gelesen habe, damit auch stellen die man nicht sieht gereinigt werden. Wenn man nur lokal die Stelle bearbeitet, weiß man nicht ob Akkukotze unter irgendwelchen Sockeln festhängt. Wenn man natürlich alles großflächig freilegt, kann man nur die Stellen mit Essig bearbeiten die man sieht und würde nicht eventuell andere stellen mit dem Essig angreifen. Da hast du natürlich absolut recht.


    Im A1k gibt es sehr erfahrene Profis die auch dieses Board wieder perfekt hinbekommen würden. Wobei ich Nelson recht gebe, ein Neuaufbau wäre am sichersten.


    Ich habe schon öfter komplette Platinen „eingelegt“, wenn man danach wirklich alles perfekt reinigt, sehe ich da eigentlich kein Problem drin.


    Aber der A3000 ist wirklich eine sehr seltene und sehr beliebte Maschine, da sollte man doch sehr vorsichtig rangehen.


    --

    Elaay (aka WStyle) - Commodore 4 Ever !


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  • PS: ich hatte mal einen massiven Stahl-Monitorrahmen eine PET eine halbe Stunde unter stark verdünnter Essenz - das strippte die komplette Eloxschicht. Also "einfach so" eine halbe Stunde und dann in Essenz.. eher nicht.

    Dann habe ich wohl bisher immer Glück gehabt. Wie gesagt, erfinde das ja nicht. Habe mich selber sehr lange damals für einige Dinge erkundigt gehabt. Und das habe ich öfter gelesen das man die auch ruhig ein paar Minuten länger einlegen kann, ohne das was passiert.


    Da gibt es halt viele unterschiedliche Meinungen. Aber wenn bei dir wirklich eine Schicht sich danach verabschiedet hat, werde ich wohl auch versuchen zukünftig eher lokal zu bearbeiten.


    --

    Elaay (aka WStyle) - Commodore 4 Ever !


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  • Stahl-Monitorrahmen eine PET eine halbe Stunde unter stark verdünnter Essenz - das strippte die komplette Eloxschicht

    bist Du da sicher das es eine Eloxschicht war? Meines Wissens kann man nur Aluminium und Titan eloxieren (wikipedia).:grübel:

    :prof:Und Essigsäure ist eher eine schwache Säure (Essigessenz 25%ig).

    Wenn Dir 25%ige Salpetersäure auf die Hand gerät tut das weh, bei Essigessenz bestenfalls ein Kribbeln.:prof:

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • Ich denke durchaus wie du, dass eine "Spülung" sinnvoll ist - man sieht ja schon, wie weit die grüne Pest gewandert ist. Da sollten auch einige der PLCC abgehoben werden, um darunter zu kontrollieren bzw. sehr befallene Chips direkt zumindest ausgelötet, gereinigt und dann wieder verbaut (oder ersetzt) werden .

    Aber ich wollte darauf hinaus, dass ich unerfahrenen Leuten nicht direkt "30 Minuten in Essenz" nahelegen würde. Das sollte man schon aktiv überwachen.

  • Da gibt es halt viele unterschiedliche Meinungen. Aber wenn bei dir wirklich eine Schicht sich danach verabschiedet hat, werde ich wohl auch versuchen zukünftig eher lokal zu bearbeiten.

    Es gibt ja nicht "die" Lösung. Jeder Fall ist für sich zu betrachten. Auch ich habe nur meine Erfahrung. Und die ist natürlich recht subjektiv. Mit lokal meine ich den betroffenen Bereich. Aber auch noch etwas weiter drum herum. Dazu löte ich auch gerne die ICs und Sockel aus und schau drunter.

    EDIT: Wie auch immer. Etwas tun ist immer noch besser als nichts tun.


    sascha_d Wenn du ihn nicht selbst reparieren oder neu aufbauen möchtest ist ein Verkauf wohl angebracht. Fotos vom Akkubereich hast ja schon. :)

  • Stahl-Monitorrahmen eine PET eine halbe Stunde unter stark verdünnter Essenz - das strippte die komplette Eloxschicht

    bist Du da sicher das es eine Eloxschicht war? Meines Wissens kann man nur Aluminium und Titan eloxieren (wikipedia).:grübel:

    :prof:Und Essigsäure ist eher eine schwache Säure (Essigessenz 25%ig).

    Wenn Dir 25%ige Salpetersäure auf die Hand gerät tut das weh, bei Essigessenz bestenfalls ein Kribbeln.:prof:

    Nein, ich bin da kein Spezi. Ich hab keinen Schimmer, was das war. Ich häng mal das Bild an:


    Das Metall war danach blank und rostete instant, ebenso die Schrauben. Ähnliches ist mir mit Essenz auch bei einer Amiga Tastatur passiert, deren Beschichtung es strippte. Ich hab den Rahmen dann nochmal gestrahlt, mit Kovermi behandelt und mit 2K-Lack gespritzt.

  • Da gibt es halt viele unterschiedliche Meinungen. Aber wenn bei dir wirklich eine Schicht sich danach verabschiedet hat, werde ich wohl auch versuchen zukünftig eher lokal zu bearbeiten.

    Es gibt ja nicht "die" Lösung. Jeder Fall ist für sich zu betrachten. Auch ich habe nur meine Erfahrung. Und die ist natürlich recht subjektiv. Mit lokal meine ich den betroffenen Bereich. Aber auch noch etwas weiter drum herum. Dazu löte ich auch gerne die ICs und Sockel aus und schau drunter.

    EDIT: Wie auch immer. Etwas tun ist immer noch besser als nichts tun.


    sascha_d Wenn du ihn nicht selbst reparieren oder neu aufbauen möchtest ist ein Verkauf wohl angebracht. Fotos vom Akkubereich hast ja schon. :)

    Ich hatte mal ein Video gesehen, da hat einer ein wirklich übel mitgenommenes A4000 Board in Essig eingelegt und direkt angefangen mit einer Zahnbürste zu bearbeiten. Danach natürlich mehrfach mit destilliertem Wasser gespült so das auf keinen Fall irgendwo Essig übrig bleibt.


    Das Ergebnis war echt super.


    Aber ja, ich stimme dir absolut zu das man das nicht auf jeden Fall übertragen kann. Eine Musterlösung gibt es natürlich nicht.


    Aber nach dem was ich oben gelesen habe, mit der ganzen Schicht die sich abgelöst hat, ist das „Baden“ doch mit Vorsicht zu genießen.


    Wie auch immer, wenn man über eine Platine redet die man an jeder Ecke findet, ist es ja egal, aber bei einem A3000 sollte man sich wirklich einen Profi suchen. Dafür ist die Maschine zu selten. Und jeder Versuch „kann“ mehr schaden anrichten.


    --

    Elaay (aka WStyle) - Commodore 4 Ever !


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  • Ich häng mal das Bild

    :grübel:Das sieht nach einer galvanischen Beschichtung aus. So im Zeitzusammenhang tät ich da mal auf Chrom tippen.

    Bei der Firma hier kann man sich angucken was es da so alles gibt.

    Viele Grüße,

    Knut

    :cat2:

  • Was meint Ihr? Soll ich 'mal eine Essigsäurekur versuchen am Wochenende wie hier in diversen Threads beschrieben? Oder reicht das alleine ohnehin nicht und ich müsste noch weitere Aktivitäten entfalten, bevor ich den ruhigen Gewissens einmal starten und dann schlussendlich auch verkaufen könnte? Sollte ich ihn dann doch lieber im Istzustand abgeben?


    Also bös' sieht es ja schon aus.

    Aber: es ist auch relaitv begrenzt. Die Frage ist eben, ob das in der Tiefe die Platine beschädigt hat.


    Wenn man das mit dem Essig Spülen noch nie gemacht hat, sollte man (Du) vorher mal bißchen lesen, wie am Besten man das macht - es gibt da sehr verschiedene Ideen, wie man das richtig macht.


    Wichtig bei allen ist aber auf jeden Fall, daß man dabei die Chips nicht elektrisch zerstört - man also den ESD Schutz beachtet. Optimalerweise dafür alle empfindlichen Chips vorher aus den Sockeln nimmt und sich selbst bißchen erdet. Unbedingt auch dazu was lesen VORHER. Das eigentlich wertvolle ist die ansonsten vermutlich intakte Maschine (Spezial ICs) und das vmtl. noch schöne Gehäuse.


    Die Platine wird man bestimmt auch wieder hinbekommen, aber man kann dabei durchaus auch was kaputt machen - sollte sich das also zutrauen. (Ist aber an sich nicht schwierig.)



    Für Dich noch der Link auf die Platine, die Elaay meinte, es gibt nämlich mittlerweile eine A3000 Ersatzplatine - wenn also gar nichts damit geht (egal ob nun Du oder der Käufer das feststellt), gibt es da jetzt die schöne Option die Maschine komplett auf eine neue Basis umzuziehen. Das ist aber dann sehr aufwendig.

    Siehe da, mit schönen Bildern : Mein A3000 Projekt (mal den Zeitraum der Posts beachten)


    Meine Vermutung wäre, daß, wenn das ganze Grüne da mal abgespült ist - nicht(!) runterkratzen, die Sache gar nicht so schlimm aussieht. Der Radius des Grün hält sich nämlich in Grenzen und auch der Sockel von dem großen Chips rechts oben sieht unbetroffen aus. Wahrscheinlich wird man da ein paar Widerstände pro-forma mit Auswechseln und den einen IC links neben dem Batterieplatz. Und dann geht das Teil vermutlich wieder.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    2 Mal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • ok, schonmal vielen Dank für die Antworten! Grundsätzlich sagt mein Bauchgefühl, dass es schlicht die "ehrlichere" Variante ist, den 3000er im Istzustand zu verkaufen. Dann weiß der Käufer ganz genau, worauf er sich einlässt und es kommen keine Missverständnisse zustande im Sinne von "aber auf den Fotos sah das gar nicht so schlimm aus".


    Dann höre auf Dein Bauchgefühl ...

    es wird trotzdem ein schönes Sümmchen werden - evtl. mehr als der Einkaufswert, wenn man alles zusammennimmt.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Zur Diskussion, ob nur komplett oder lokal :


    Ich finde das immer etwas befremdlich, wenn da Ganze Platinen in Säurebad eingelegt werden. Ich würde das eher nur lokal mit einem Pinsel und dafür öfters machen. Sollte das Schonendste sein. Außerdem läßt man so Löt- nud Platinenlacke woanders in Frieden und stört sie nicht.


    Effektiv geht es ja doch um eine Reiniung und Neutralisierng der lokalen Stelle und nicht um das Ganze Board. Aber: die Herangehensweisen sind eben sehr unterschiedlich - und beides geht wohl.


    Es gibt bei amibay auch noch ein schönes Forum, wo man zumindest mal informativ zum Thema A3000 und Akkulauge und Preise reinschauen kann. Das deutsche Forum ist oben erwähnt, und sicher besser geeignet, wenn man Leute auch "treffen" will.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Das eigentlich wertvolle ist die ansonsten vermutlich intakte Maschine (Spezial ICs) und das vmtl. noch schöne Gehäuse.

    Ich bin kein Freund von ebaypreisen. Aber Angebote wie "den defekten Schrott nehme ich dir für 200 € ab" finde ich sehr unseriös. Cyberstorm und Soundkarte machen schon was her. Die GVP in meinen Augen eher weniger.

  • Ich möchte auch nicht unbedingt über ebay verkaufen. Da kommt ja mittlerweile bei höheren Summen ganz ordentlich etwas an Provision zusammen...da verkaufe ich lieber etwas günstiger übers Forum und weiß, dass das Gerät an einen Liebhaber geht und das Geld sich nur zwischen uns beiden neu verteilt.


    Aber klar: 200 EUR wäre mir dann für alles definitiv zu wenig...

    • Offizieller Beitrag

    Der Rahmen ist (war) verzinkt. Zink reagiert ganz anständig mit Essigsäure und ist bei so einer Behandlung recht schnell runter.

    Eisen (Stahl) mag Essigsäure auch ziemllich gerne, und fängt bei Kontakt freudig an zu rosten, und ist dann kaum noch zu bremsen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde so ein Board locker ne halbe Stunde in Essig baden und im Bad schon mit einer sehr sehr weichen Zahnbürste anfangen den Grünspan im Essigbad zu bürsten.

    Dem muss ich entschieden widersprechen. Säure hat auf neutralen Flächen nichts zu suchen. Ebenso kann man das nicht einfach ne halbe Stunde "einlegen".

    Wieso?

    Hab das schon dutzendmal gemacht. Ohne Probleme.


    Meiner Meinung nach kommt man nur mit einem Bad an alle Kavitäten ran.


    Und: was soll schon schief gehen? Wir reden von verdünnter Essigessenz. Und das Board ist nicht aus Zucker.


    Nichts wird kaputt gehen, die Chance für eine dauerhafte und vollständige Neutralisation steigen.


    Klar, vezinkte Stellen mit Säure entzinken ist keine gute Idee, vor allem wenn das Gerät danach nicht trocken gelagert wird.

  • Ja, das ist gelbverzinktes Stahlblech (gewesen). Die gelbe Farbe entsteht durch ein paar chemisch in die Zinkschicht eingebrachte Chromatome. Deswegen heißt das Verfahren auch chromatieren.


    Es ist eher unwahrscheinlich, dass das Zink auch wirklich runter ist, sondern wahrscheinlich nur in seine schwarzgraue "Naturform" zurückgefallen. Nach dem Strahlen war's aber ziemlich sicher weg ;)


    Reines Kupfer einer Leiterplatte (dazu noch unter Lötstopplack) ist aber eine ganz andere Baustelle für eine so schwache Säure. Ich würde mir da mal keine Sorgen machen - Ich hab' bisher noch jedes Salatbesteck heil wieder aus der Salatschüssel gezogen ;)

    Einmal editiert, zuletzt von tofro ()

  • Wenn du für den A3000 (ohne Karten) schon eine Preisvorstellung hast, könnte ich das mal im A1k posten. Da gibt es einige User die gerne einen A3000 hätten.


    --

    Elaay (aka WStyle) - Commodore 4 Ever !


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  • Bin da schon mit einigen in Kontakt, aber so wirklich eine Preisvorstellung habe ich noch nicht. Habe da auch schon einen Post im Preisanfragen Sammelthread abgesetzt, aber ich kann da noch keine Bilder hochladen, deswegen gab es da logischerweise noch kein Feedback.