Microvax/Vaxstation 2000 Inbetriebnahme

  • Hallo!


    Ich habe schon länger eine VS2000 gesucht und nun dankenswerterweise auf der CC von Ralph_Ffm eine VS410-B3 Bj. 1988 übernehmen können. Das System sieht echt gut aus, der Akkuschaden ist wirklich im Rahmen. Gar nichts im Vergleich zu den Systemen, die ich mal von macrobat abgeholt habe. Bilder des Grauens davon sollte es hier im Forum geben....


    Was würdet ihr hier tun? Würdet ihr hier überhaupt was machen bzgl Batterieschaden? Man erkennt erst mal nur ein wenig Grünspan an einer Leiterbahn und am Batterieconnector.

    Ich mag mich dunkel daran erinnern, daß diese Boards besch... zu löten sind. Besser wäre es wahrscheinlich schon, zumindest die beiden Dioden und den Batt-Connector zu tauschen, oder?


    Wie gehe ich weiterhin am besten weiter vor bei der Inbetriebnahme?


    - Netzteil prüfen mit ein wenig Last

    - Platinen reinigen

    - Eproms sichern (braucht man das oder ist das alles schon vorhanden / archiviert)

    - OS Installieren

    - ??


    Das Kabel zwischen Festplatte (RD54 - 170 MB ??) und Vax fehlt leider. Hat jemand so eines übrig oder kennt jemand die Belegung?


    Welches OS ergibt denn Sinn für die Maschine?


    Für was braucht man denn die Batterien? Sind die wichtig, oder gehts nur um die Uhr?


    Gruß und danke

    Stephan

  • Auf Deiner VAX sieht das ein wenig anders aus, als auf meiner.

    Ich sehe da nur 2 EPROMs und ein Flachbandkabel?

    Was macht denn das ? Auf meiner VAX stecken 4 EPROMs.


    Ich glaub Du hast da so eine seltene RAM-Erweiterung auf 16MB?


    Der 50polige Anschluss ist SCSI fürs ext. TK50.

    Der 60 polige für Platte/Floppy. Genau davon hatte ich nun aber kein Foto gemacht,

    das müsste aber irgendwie 1:1 gewesen sein.


    OS: VMS oder BSD.


    EPROM-Inhalte müsste ich rumliegen haben.

  • Moin,


    Deine Maschine hat eine Clearpoint Erweiterung; deshalb auch die anderen Firmware Eproms.

    Leider ist diese nur halb ausgebaut mit 8MB wie man an dem Aufkleber erkennen kann.


    Soweit ich das kenne wird bei den 16MB Erweiterungen dann nur das voll bestückte Erweiterungsboard benutzt, wie das bei der halben Version ist muss man

    dann wohl ausprobieren - hatte ich auch noch nicht.

    Wenn man Glück hat sind es dann 10MB.


    Die Korrosionsthematik besser beseitigen mit dem üblichen Reinigen.

    Keine Bauteile erneuern, evtl. macht es aber Sinn über die korrodierten Leiterbahnen noch Brücken zu löten da diese ja schon etwas mehr Strom vertragen als die anderen schmaleren...

    (Beim Reinigen aber das Plastik vom Batt.-Connector auch abziehen, bei mir ging das mit vorsichtig drunter loshebeln und dann mit Zange langsam ziehen)

    Wenn man wirklich möchte kann man die beiden Dioden abknipsen und an die Restdrähte neue anlöten - sehen nach 4148 aus.


    Meine Meinung zum Einschalten ist: Einfach einschalten

    Ich hatte die letzten Jahre nie eine negative Erfahrung damit gemacht, bei ca. ein dutzend Systemen.

    Das letzte habe ich gerade einmal ungereinigt und ungeöffnet getestet, die RD54 kam klaglos hoch und wollte ein VWS 4.7 booten...


    Wegen OS - VMS ! -- Einfach mal Ulli den Vaxorzisten hier anschreiben...

    Je nachdem wieviel man sich mit dem System beschäftigen möchte die Version wählen, 4.7 ist schlanker und flotter 5.x hat mehr Features.

    Für die Platte macht es evtl. Sinn auf einen Gesswein Emu zu gehen, hatte irgendwo mal gelesen das das auch wer ans Laufen gebracht hat.


    Das fehlende Kabel kann man selber machen:

    Kees's VS2000 hardware info page

    Keine Angst vor grossen Eisen !!!

  • willkommen im Club!

    Siehe RE: An was bastelt ihr gerade (Computer bezogen)?

    Leider wegen Renovierungsmaßnahmen im neuen Gebäude bisher nicht weiter gemacht, wird aber noch...

  • Du kannst die MV2000 als Satellit über Ethernet in ein Cluster booten und dann die lokale Platte formatieren und ein System draufkopieren. Hier ist ein Video, in dem jemand seine VAXstation 4000/60 von einer SIMH-VAX bootet: https://www.youtube.com/watch?v=NJFXLuC5Bf8 - Wenn das System gebooted ist, müsstest Du auf der 2000 die lokale Platte mit "SHOW DEV D" sehen und mit "INIT D<evicename>:" initialisieren können.


    Wenn die Platte kein Lowlevel-Format hat, geht das mit der Firmware in der MV2000 - Ein paar Hints dazu hier: http://zx.net.nz/mirror/vaxine.bitcon.no/section5.html

  • wie bekomme ich denn das VMS auf die Kiste? Ein TK50 habe ich leider nicht.

    Es gibt da für die 2000er und 3100er den legendären "Möller-Patch" für das Firmware Eprom und dann einen angepassten PK2K driver.

    Damit können diese Systeme echtes SCSI booten von Festplatten, und bei den 3100ern fällt wenn ich mir das richtig gemerkt habe die 1GB Plattengrenze für Platten als Boot Medium.


    Eine Alternative ist ein Linux MOP Boot Server und damit ein CD Image booten. Das wird aber nur auf älteren Linux Installationen unterstützt und ist nicht mehr auf neue Systeme portiert worden.

    mopd heisst das Paket welches man dafür unter Linux benötigt...

    Keine Angst vor grossen Eisen !!!

  • willkommen im Club!

    Siehe RE: An was bastelt ihr gerade (Computer bezogen)?

    Leider wegen Renovierungsmaßnahmen im neuen Gebäude bisher nicht weiter gemacht, wird aber noch...

    Das ging ja schnell, quasi just in time:


    bekommt man die MicroVAX 2000 auf den Console-Prompt ‚>>>‘ ?



    Falls, ja, dann mal ein conversational Boot probieren:



    >>> B/1


    Danach sollte der SYSBOOT> Prompt kommen.



    Dann kann man z.B. SET STARTUP_P1 „MIN“ setzen für minimum-Startup.



    Oder > SET UAFALT 1


    Danach > CONT



    Wenn das System mit UAFALT=1 auf den Login-Prompt kommt und KEIN SYSUAFALT.DAT existiert, kann man mit User: SYSTEM und jedem beliebigen Passwort einloggen.



    Es geht auch SYSBOOT> SHOW/STARTUP


    SYSBOOT> SET/STARTUP=OPA0:


    SYSBOOT> CONT



    Dann sollte man bis zu einem DCL-Prompt kommen. Danach SPAWN eingeben, denn sonst wird bei einem Fehler der Prozess gekillt und man muß wieder neu booten.



    Evtl. mal mit einem für eine MicroVAX 2000 ‚realistischen‘ Datum probieren. 28-OCT-1987 ?



    Der Programm Absturz hilft nicht viel weiter. Es ist ein Software-Fehler (Access Violation) beim Schreiben auf die virtuelle Adresse C54C076B, aber das hilft nicht weiter, wenn man nicht weiß, welches Program dort abgestürzt ist




    Der conversational Boot und die beschriebene Prozedur ist die normale Vorgehensweise wenn man kein Passwort kennt und dieses zurücksetzen möchte.

    Keine Angst vor grossen Eisen !!!

  • wie bekomme ich denn das VMS auf die Kiste? Ein TK50 habe ich leider nicht.

    Es gibt da für die 2000er und 3100er den legendären "Möller-Patch" für das Firmware Eprom und dann einen angepassten PK2K driver.

    Damit können diese Systeme echtes SCSI booten von Festplatten, und bei den 3100ern fällt wenn ich mir das richtig gemerkt habe die 1GB Plattengrenze für Platten als Boot Medium.

    Stimmt, gar nicht mehr dran gedacht.

    Heißt das so?

    Ich hatte das auf meiner VS2K vor Jahren mal auf dem VCFE von jemanden machen lassen.

    Diese EPROMS habe ich ja drin, BSD ist auf der SCSI Platte auch drauf, man musste aber irgendwie wie per Newtzwerk booten,

    weil es am Boot-Code auf dem 1.Sektor fehlt.

    Das wird vermutlich aber nicht mit VMS machbar sein, nur mit BSD?

  • Sorry, aber im original Thread hatte ich geschrieben, dass ich einen Boot bekam bis zum Login. Danach hat sich aber die Festplatte zu verabschieden begonnen und das booten war immer weniger erfolgreich. Die Festplatte bekommt irgendwann zunächst neue Tantals und einen MFM-Emulator have ich auch hier. Aber nicht in naher Zeit.

  • Moin,


    was auch gehen sollte, booten von ...


    Infoserver - echt in Hardware als InfoServer 1000 mit Tape oder CD-ROM oder

    Infoserver - echt in Hardware als MicroVax3100 (modifiziert) mit Tape oder CD-ROM oder

    Infoserver - emuliert auf einer Alpha mit Imagen einer CD oder eines Tapes


    Das kommt dem Booten in ein Cluster schon sehr nahe.


    Nur der Vollstaendigkeit halber.


    Am "echtesten" waere natuerlich das TK50.


    Laeuft denn die MicroVax schon stabil in der Diagnostic?

    Wieviel RAM hat sie erkannt und macht sie ihre Dauer-Diagnose-Schleife ohne zu mucken?


    MfG

    Bernhard

  • Das Board der MV liegt auf dem Tisch.

    es ist nur ein VT520 über Seriell am 9-poligen Druckerport angeschlossen.

    Die Speichererweiterung, Festplatte und Netzwerkkarte sind nicht angeschlossen.

    Lüfter des Netzteils dreht Spannungen am Stecker sind von oben gesehen:

    (1)(4)(7)

    (2)(5)(8)

    (3)(6)(9)


    1=2=3=schwarz=GND

    4=Gelb=-12V

    5=Rot=4.6V

    6=Braun=12.9V

    7=Weiß=0V

    8=Grau=8.4V


    Die 7 und 8 kommen mir komisch vor. Sowie die 5.0V, da fehlt ein wenig. Sieht das für Euch noch ok aus?

    Würde die VAX nur mit 5V am Labornetzteil booten?


    Auf dem Terminal sehe ich - nichts.

    Konfiguriert ist 8/N/1 - 9600, habe aber die anderen Baudraten auch durchprobiert.

    Konsolen-Anschlußkabel nach Kees:

    Telex 563140 goap d

  • Toshi Wenn du eine modernere Vax hast dann installiere dann VMS mit Cluster, boote die 2000 da rein und mach ein Imagebackup auf die Platter der 2000er. Schneller geht es fast nicht.


    Also, so wie Hans vorgeschlagen!

    Würde das auch auf diesem Weg gehen, auf der VM2000 ein 5.x VMS zu installieren, wenn auch der moderneren VAX ein 7.x läuft?

    Telex 563140 goap d

  • Die 4.6V sind zu wenig. Aber laut Handbuch braucht das PSU eine Mindestlast. Ich vermute, die erfüllt allein das Board nicht https://gunkies.org/wiki/H7848_Power_Supply


    Wenn ich noch 4A auf der 5V Schiene belaste, habe ich stabile 5.00 Volt und die Kiste startet.


    Jetzt muss ich mich nur noch schlau machen, was die boot Meldungen heißen, da ist mein Wissen ein wenig eingerostet.


    Nach dem FAIL ist leider erstmal Schluß, ich kann nichts eingeben.

  • Würde das auch auf diesem Weg gehen, auf der VM2000 ein 5.x VMS zu installieren, wenn auch der moderneren VAX ein 7.x läuft?

    Ja. Du kannst die 5.x-Savesets mit dem 7.x-VMS auf die MV2000-Platte restoren und davon dann booten. Es dürfte aber bequemer (und schneller) gehen, indem du 5.x in SIMH installierst und dann ein Backup von der virtuellen Systemplatte auf die richtige Platte der MV2000 machst.

  • Moin,


    sieht doch prima aus.


    Einige Fehler, die nicht als schwerwiegend angesehen werden und den Autostart nicht beenden fuehren zu einem Boot vom Netzwerk, der kommt aber zu keinem Ende.

    Nicht schwerwiegende Fehler haben nur ein "?", die schlimmen gleich 2 "??".

    ESA0 ist die Netzwerkschnittstelle.

    Die Fehler E, C, 6 deuten auf die Battery, ein komisches Terminal (das nicht erkannt wird) und noch etwas, das mir nicht einfallen will hin.

    Mal den Boot abbrechen (Break Taste auf dem Board betaetigen) und auf dem prompt

    >>> T 50 eingeben


    Lass uns mal bitte sehen, was dann passiert.


    MfG

    Bernhard

  • Die Speichererweiterung, Festplatte und Netzwerkkarte sind nicht angeschlossen.


    Ist das mit der Netzwerkkarte immernoch der Fall gewesen wo Du den Terminal Screenshot gemacht hattest ???

    Das erklärt dann die Fehlermeldung...

    Die Maschine erwartet zwingend die Netzwerkkarte und das diese bei Power On entweder mit dem DEC eigenen Loop Teststecker versehen ist,

    oder mit einem passenden AUI Kabel oder Adapter an ein Netzwerk angeschlossen bzw. mindestens terminiert ist.

    Ich nutze hier meistens einen originalen DEC AUI/BNC Adapter + Abschlusswiderstand

    Keine Angst vor grossen Eisen !!!

  • Eine 2000er darf nie ohne Platte eingeschaltet werden.

  • Die Maschine erwartet zwingend die Netzwerkkarte und das diese bei Power On entweder mit dem DEC eigenen Loop Teststecker versehen ist,

    oder mit einem passenden AUI Kabel oder Adapter an ein Netzwerk angeschlossen bzw. mindestens terminiert ist.

    Ich nutze hier meistens einen originalen DEC AUI/BNC Adapter + Abschlusswiderstand

    Gibt es da doch mehrere Mainboard-Varianten? Bei meinem ist die Netzwerk BNC Buchse direkt drauf und abziehen kann ich da natürlich nichts:



    Aufgesteckt sind sonst lediglich eine Speichererweiterung 2/4MB (2 MB bestückt) und ein "ASYNC CONTROLLER", welcher recht umfangreich ist.

    Nun wo ist der isolierende DC/DC Wandler für die -9V des Thinwire?

    Die kommen nämlich vom Netzteil, es sind die -9V dort.

    Diese müssen dann aber vom Rest der Spannungen isoliert sein.


    Anmerkung: die VAX hat bei mir bis zum Login gebooted, ONHE dass da ein Terminator drauf steckte. Der ist also definitiv nicht notwendig.

  • Anmerkung: die VAX hat bei mir bis zum Login gebooted, ONHE dass da ein Terminator drauf steckte. Der ist also definitiv nicht notwendig.

    Das stimmt schon, es geht ja auch darum das alle Systemtests nach dem Einschalten keine ? Fehler mehr werfen :)

    Dieser sollte bei Dir noch gekommen sein. Das ist ja kein Fatal Error, dann bootet das System ja durch..

    Keine Angst vor grossen Eisen !!!