Formteile selber gießen

    • Offizieller Beitrag

    Weil ich gerade zwei Rechenmaschinen mit verhunzten Gummifüßen auf den Reparaturtischbekommen hatte, dachte ich mir, jetzt sei es an der Zeit, selber mal was zu gießen.


    Man benötigt PVC-Rohlinge, eine Drehmaschine, Trennmittel (Wachs), 2k-Abformsilikon und 2k-PU-Gussmittel.

    Dazu Geduld, Tigelchen, viel Wischtücher...


    • Offizieller Beitrag

    Weil das ganz ordentlich geklappt hat, habe ich mich dann auch noch an die Füße für die Ohdner Rechenmaschine gewagt, die sind deutlich aufwändiger...



    Das Abformsilikon benötigt 24h zum Abbinden, dafür braucht das flexible PU nur ca. 5-6h... da bekommt man dann schon 2-3 Teile pro Tag raus.


    Das Ergebnis sind Gummi-harte Teile, die sich bei Bedarf auch mit entsprechender Paste einfärben lassen. Das Cremefarbige ist die Originalfarbe.

  • Das wäre ja eine gute Ergänzung zum 3D-Druck. Wie ist denn die rote Form entstanden?

    Durch einen Abdruck der Vorlage... in diesem Fall den beiden grauen Vorlagen.


    siehe diese Bilder:


       fuss2_03.jpg

    Gruß Torsten

    BFZ MFA, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, MSX VG8010, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Amiga 500 & 1200, Atari Portfolio, HP200LX, IBM PC5155, TP755c, TP755cx, T20, T41, T61, PS/2 (Model 40SX), PS/2E, Accura 101, Apple //e, Sharp PC1401 & PC1403H, TI59 m. PC-100c, HP48SX & HP48GX


    An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz:


    ::matrix::

  • Wir haben hier ein ähnliches Problem mit dem Abformen von CBM-Tasten.

    Hierzu müsste man anstelle von Silikon/Gummi als Füllmittel eben Epoxy nehmen- aber wie eine Form erstellen, welche blasenfrei ein 1:1 Abbild der CBM-Taste herauspurzeln lässt?

    • Offizieller Beitrag

    Silikon ist nur die Abform-Hülle. Gefüllt werden kann das auch mit hartem Epoxy. Blasenfrei bekommt man das nur in der Vakuum-Kammer. Sowas hab ich nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Und die Odhner ist fertig:



    Wer für die Füße noch Abgüsse benötigt... einfach mal eine PN schreiben. Die Form ist ja jetzt da.

  • ... wo gibt es denn das elastische PU Harz?


    Ich hatte in der Vergangenheit ein paar Teile mit klarem Epoxy gegossen, aber flexibles Harz hatte ich noch nicht gefunden. Die Materialien dazu hatte ich bei R&G gekauft, die ich aus alten Modellbauzeiten kenne.


    PS: man müsste das Harz eigentlich auch einfärben können - zumindest für Epoxy und Polyester gibt es Einfärbepasten. Dann Könntest Du auch schwarze oder wenigstens graue Füße herstellen.

    • Offizieller Beitrag

    Das gibt's hier:

    https://www.ebay.de/itm/Gie%C3…ksid=p2060353.m2749.l2649


    Ich hatte fälschlicher Weise flüssige Farbe für transparente Harze gekauft... da macht Schwarz einfach nur grau. Die Paste hab ich dazu noch nicht gefunden.

  • Schaut mal hier...


    http://www.jogis-roehrenbude.de/Formteile.htm


    dort wird auch beschrieben wie man mit einfachen Mitteln Unterdruck zum entfernen von Blasen generieren kann.

    Gruß Torsten

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  • Vakuumkammer hätte ich. Ich müsste auch mal Tasten für ein DEC-Keyboard nachmachen. Mal sehen, ob Weihnachten dafür Zeit und Geduld da ist ;)

  • glaube ich nicht. Dieses als Vakuumpumpe zu bezeichen.. Gibt nicht mal eine Angabe des Druckes, welche diese erreichen kann...


    Um die Blasen wirklich rauszubekommen, musste schon nahe ans Vakuum rankommen

  • Hmmm, als Vakuumpumpe könnte doch sowas hier auch schon taugen?


    https://www.pollin.de/p/luftpumpe-onpira-12v-1-2a-330121


    :)Franky


    glaube ich nicht. Dieses als Vakuumpumpe zu bezeichen.. Gibt nicht mal eine Angabe des Druckes, welche diese erreichen kann...


    Um die Blasen wirklich rauszubekommen, musste schon nahe ans Vakuum rankommen

    Laut ONPIRA Webseite:


    Förderleistung: 15l/m (+200KP / -85KP)


    wobei ich keinen Vergleichswert habe... und mit Drücken kenne ich mich nicht aus... daher keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist.

    Gruß Torsten

    BFZ MFA, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, MSX VG8010, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Amiga 500 & 1200, Atari Portfolio, HP200LX, IBM PC5155, TP755c, TP755cx, T20, T41, T61, PS/2 (Model 40SX), PS/2E, Accura 101, Apple //e, Sharp PC1401 & PC1403H, TI59 m. PC-100c, HP48SX & HP48GX


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  • Ja, die Angabe wäre schon hilfreich! Die kleinen Pumpen die die haben sollen ja so 0,8 Bar erreichen - bei dem Teil würde ich mal so von ca. 1-1,4 Bar ausgehen...

    Um die Blasen wirklich rauszubekommen, musste schon nahe ans Vakuum rankommen

    DAS VAKUUM gibt's eigentlich gar nicht. Es ist eigentlich nur durch die restlichen Moleküle und vor allem deren Bewegung definiert. Deswegen hast Du ja im Hochvakuumbereich auch Kryopumpen - das sind nix anderes als extrem runter gekühlte Flächen an denen die Moleküle kleben bleiben und daher die Bewegung in der Kammer abnimmt.

    Wäre schon interessant zu wissen wie niedrig der Druck denn sein muss damit sich die Blasen davon machen...

    Ich war vor ca. 1-2 Jahrzehnten mal auf einer Vakuumschulung - da gings aber um Vakuum für optische Bedampfungsanlagen...


    :)Franky

  • -85KP ?? Falls das Kilopascal sein sollen.. 100kPa ist der normale Luftdruck, also sind -85kPa 15kPa absolut.


    D.h. alle Bläschen erreichen etwa das 6-fache Volumen oder nicht mal den doppelten Durchmesser. Da werden die nicht wirklich aufsteigen.


    Eine zweistufige Drehschieberpumpe kommt auf unter 1 Pa!

  • Dass man sich keine Drehschieberpumpe plus Kammer kauft, um mal eben ein paar Abgüsse zu machen ist klar.


    Ich wollte nur die Illusion rauben, es ginge mit einer 25 Euro Pumpe ;)


    Meiner Erfahrung nach muss man auf wenige zig Pascal runterkommen, damit die Blasen groß genug werden um bis zur Oberfläche zu reichen und dann zu Platzen. Und man muss das langsam machen, sonst schäumt es regelrecht über.

  • In den letzten Jahren habe ich ein paar Gehäuse (ca. 10 x 20 x 3 cm) in Silikon abgeformt und mit Epoxy nachgegossen (inzwischen mache ich das lieber mit dem 3D Drucker - weniger Sauerei und billiger).


    Wenn das Harz dünnflüssig ist, wie viele sogennannte "Giessharze", muss man nicht unbedingt ein Vakuum anlegen. Man muss nur langsam und lange rühren (10 Minuten), nicht gerade mit einem Schneebesen zu Schaum schlagen. Dann zieht man auch kaum oder gar keine Luft in das Gemisch. Das Harzsystem sollte dann eine "Topfzeit" von ca. 30-60 Minuten haben, damit man nicht hetzen muss.


    Wenn die Gußmasse dicker ist (speziell bei Silikon), dann rührt man fast unweigerlich Luftblasen hinein. Dann ist ein Vakuumsystem ideal, sofern man so etwas hat.

    Man kann sich aber auch da halbwegs behelfen wenn man das Gemisch langsam in sehr dünnem, glattem Strahl (ca. 1 mm) in die Gussform laufen lässt. Dann bleiben nur noch sehr kleine Blasen, die meistens auch nicht an der Oberfläche sitzen.


    Und bei komplexeren oder größeren Teilen muss man auch "Steiger" und "Speiser" anbringen, in die man eingießen kann bzw. durch denen dann Luft beim Giessen aus den Hohlräumen entweichen kann. Später zwickt und feilt man diese Äste ab. Sieht dann so ein bisschen wie Spritzgussteile aus.


    Wichtig ist, die Mischungsverhältnisse genau einzuhalten und wirklich gut durchzumischen. Speziell Silikone und Epoxydharze reagieren empfindlich auf Fehlmischungen (bzw. reagieren dann eben nicht).


    Man muss also genau abwiegen und die Beschreibung lesen, sonst wird es unter Umständen überhaupt nicht hart. Bei Silikon gibt es auch zwei verschiedene Systeme, teilweise härten die nicht aus, wenn sie mit bestimmten Substanzen (auch mit anderen Silikonen) in Kontakt kommen.

  • Hat zwar nichts mit Gummifüssen zu tun, aber bei Epoxy verwende ich inzwischen immer die Spritzen mit Mischer. Da muss man dann selber nichts mehr rühren, kommt keine Luft rein, ist immer das richtige Verhältnis usw.


    Gibt es wahrscheinlich für alle 2K Systeme, auch in grösseren Kartuschen. Für industrielle Anwendungen dann auch mit Pumpen.

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

    • Offizieller Beitrag

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    Hmmm, als Vakuumpumpe könnte doch sowas hier auch schon taugen?


    https://www.pollin.de/p/luftpumpe-onpira-12v-1-2a-330121


    :)Franky

    Im Labor (also Chemie/Biologie) haben wir lange Wasserstrahlpumpen benutzt, der angegebene Restdruck bei den Modellen war mit 25 mbar angegeben. Gibts ab ca. 18 Eur bei Amazon. Nachteil sind die Betriebskosten (Wasser) und die Umweltbelastung, weil du die Lösungsmittel so ins Abwasser spülst.

    Denn Feindschaft wird durch Feindschaft nimmermehr gestillt; Versöhnlichkeit schafft Ruh’ – ein Satz, der immer gilt. Man denkt oft nicht daran, sich selbst zurückzuhalten; Wer aber daran denkt, der lässt den Zorn erkalten. Sprüche von Buddha, aus dem ‹Dhammapada›.


    Mein Netz: Acorn | Atari | Milan | Amiga | Apple //e und IIGS | Macintosh | SUN Sparc | NeXT |SGI | IBM RS/6000 | DEC Vaxstation und Decstation| Raspberry Pi | PCs mit OS/2, BeOS, Linux, AROS, Windows, BSD | Stand-alone: Apple //c und III | Commodore 128D | Sinclair QL | Amstrad | PDAs