Win NT für Alpha, MIPS, PowerPC - warum?

  • Diverse MS-Blogger haben immer wieder darauf hingewiesen, dass Windows für nicht mehr unterstützte HW-Platformen teilweise noch beachtliche Zeiten weitergeführt wurde. Somit hätte man einerseits die Möglichkeit gehabt, diese Platformen noch zu reaktivieren. Andererseits war es ein brauchbarer Benchmark für die Platformunabhängigkeit. Wenn man nur noch x86 (und dann x64) unterstützt besteht ja die Gefahr, dass man intel-spezifische Dinge einbringt, so dass man Windows nicht mehr so leicht portiert bekommt.

  • Hier ein paar Links von Raymond Chen, die ich in dem Kontext gefunden habe:


    https://learn.microsoft.com/en…gazine/cc718978(v=msdn.10)


    Hiernach waren die Alpha Systeme hilfreich für die Portierung auf 64 bit, als Itanium-Rechner noch nicht existierten und nur im Simulator hätten laufen können.

  • Eigentlich schon ein krasses Bild !


    V.a. wenn man die Taktrate dazu ansieht. Wäre sicher witzig sowas mal für die gesamten SPEC Tabellen (s.o.) z.B. zwischen 1990 bis 1996 zu haben und auch noch als auf etwa 100MHz "normierte" Werte. Aber man sieht auch hier schon sehr schön, wie weit weg der P6 (der ja ein Pentium III gewesen sein muß, wenn er 1000MHz hat [1]) von der "Mittellinie nach links weg rutscht.


    Was man halt nicht sieht: einen PIII mit einem sehr ordentlichen Mainboard konnte man für einen Bruchteile dessen bekommen, was eine SGI Octane2 kam (der MIPS Chip in der Bildmitte). Und mit ein paar etwas teureren Add-ons (SCSI, viel RAM (wobei es da auch schon wieder schwierig wurde, wegen geringer Zahl Steckplätze)) war ja auch so ein PC in ein halbwegs ordentliches System zu verwandeln.


    Wenn man die Skizze peisbereinigt nochmal macht, sieht auch die fp Leistung wieder GANZ anders aus. Trotzdem hat zu der Zeit vmtl noch niemand große PC Cluster gebaut um damit wirklich fp zu rechnen.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Guten Morgen


    Wobei noch man aber auch hinweisen sollte, daß noch viele der Alpha Systeme, der PDP-11, Vax, MicroVax wohl immer noch produktiv eingesetzt werden und auch supportiert, unterstützt werden von Fremd- Firmen,


    Als Beispiel von solch einem Unternehmen wäre curvature,

    besteht laut der HP > 800 frühere Herstellern- Ingenieure /Mitarbeiter /Entwickler, mit einem eigenem Materiallager

  • Interessant, gerade habe ich auf einer CD Digital Cobol 2.5 und die dazu gehörige RunTime Library für NT Alpha gefunden;

    nebst Pathworks und einem OfficeServer (für Webzugriff auf lokalen All-In-One oder anderen Office Server.

    Keine Angst vor grossen Eisen !!!

  • als Ergänzung




    DEC war also schon direkt auch sehr intensiv selbst beteiligt an der Geschichte mit dem Win NT. Bei denen war das wahrscheinlich sowieso so eine Zeit, wo sie gar nicht mehr wußten, welches System sich nun irgendwie durchsetzen wird. Nur daß sie mit ihren ureigentlichen nicht so recht weiterkommen, war da wohl schon absehbar.

    Vielleicht wäre für NT ja sogar ein Desktop besser gewesen - wie der andere da im Artikel.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries


  • Schöner Link. Lohnt sich schon allein für diese sehr nette Processor Übersicht.


    Bemerkenswert sind ja auch die kleinen Chips, die aber vielleicht nie irgendwo in großen Stückzahlen verbaut worden sind, und die komischerweise größere Nummern tragen als das Original "21064". Gemeint sind "21066" bzw "21068". Das erste ist quasi eine Art "System on the Chip" mit komplettem PCI Conntroller, einer MMU und on-board Grafik, mit dem man extrem günstige kleine Workstations oder eben flotte PCs bauen hätte können. Dann natürlich auch gern mit NT. Das wäre evtl dann was gewesen, was die Leute bei Vobis super gefunden hätten. Und man häte mit 64Bit statt 128Bit (bei den echten DEC Workstations) RAM Anbindung auch genug Abstand zwischen den Baureihen gehabt. Für 3000DM statt 7000DM für die große Alpha Maschine, die ursprünglich eher mal als Server gedacht war und auch so gebaut ist (Jensen, Alpha 150 AXP, s.o.), sicher spannend.

    Der Pentium 60 hat im Herbst 1994 um die 1300DM gekostet, der P90 um die 1500DM. Der Alpha Chip angeblich nur knapp die Hälfte. Und trotdem hat man die nicht gesehen ...


    Es gab wohl auch schon Namen für die Geräte, die da hätten kommen sollen: Avanti, Mustang und Lean.

    Kein Ahnung, ob die jemals erschienen sind.




    (1994) (aus einer DOS Beilage)


    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ich habe hier noch ein paar alte PC-Zeitschriften aus der Zeit und meine gesehen zu haben, dass dort auch Alpha-PCs angeboten worden sind. Leicht über den Preis eines x86, aber mit deutlich höherem Takt...


    Edit: nochmal nachgeschaut: ja es gab einige normale und lowcost Alpha-Desktops. Haben sich wohl wegen der Kompatibilität nicht verkauft. Der Normalnutzer kauft nunmal Windows und will seine x86 Programme haben. Wohl ähnlich wie der Untergang von Atari und Commodore: der IBM-Kompatible siegt (jaja ich weiß und habe auch von Atari/Commodore IBM-Kompatible)

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Deswegen hatte ich das auch gepostet.


    Die 21066 und 68er Systeme waren das Noname AXPpci33 Board und die Multia.

    Im Embedded Bereich sind die aber durchaus verwendet worden, nur hat davon wohl nicht viel überlebt...

    Seit einiger Zeit bin ich auf der Suche dem Langsamsten mit 66MHz, ab 100 aufwärts hat man ja fast alles.


    Zum Thema der Nicknames, ich dachte die Listen sind hinreichend bekannt ??: :D


    Debian -- Alpha Port -- System Types


    Hardware Documentation - Machines DEC - VAX hardware reference


    Oder als Plain Text:

    http://www.netbsd.org/docs/Hardware/Machines/DEC/vax/vax-data

    Keine Angst vor grossen Eisen !!!

  • ReactOS scheint mir eher sowas wie eine SchnittstellenEmulation zu sein. Bißchen wie Wine. Aber wenn sowas schon läuft, wird es fürs Original nicht mehr lange dauern und dann wird zumindest der Notebookbereich wieder sehr interessant. Da sind dann Books mit 36 Stunden Laufzeit möglich, ganz ohne MacOS (wo sowas ja jetzt schon geht).


    ARM und DEC sind aber zumindest historisch zwei recht unterschiedliche Sachen. Erst ab StrongARM wirkt sich da dann der Einfluß von DEC auf die Computergeschichte massiv aus. Das betrifft aber nicht den ARM7TDMI. Heute ist das wahrscheinlich schon auch anders.



    Habe noch eine schöne Seite gefunden - das Schweizer Projekt "Alpha 7" , eine Mehrprozessor-Maschine, die gewissermaßen handgestrickt ist. Superrechner für kleine Fakultäten oder sowas, ist aber später dann wohl auch zu einem echten "Produkt" geworden inkl Ultrix Anpassung.


    Infos da


    https://web.archive.org/web/20…ch/music/alpha/alpha.html (archive)


    und bei


    https://web.archive.org/web/20…~tiemann/performance.html (archive)


    findet sich ein sehr schöner Performancevergleich.

    Die Zeiten sind in ms (Millisekunden). Weniger ist besser.


    Und grafisch sieht das so aus (die drei letzten Maschinen habe ich mal weggelassen, weil zu träge - dabei waren das kurz zuvor auch noch Workstations)



    .

  • wird es fürs Original nicht mehr lange dauern und dann wird zumindest der Notebookbereich wieder sehr interessant

    Die Windows 10/11 ISOs für ARM-CPUs sind ja online... Und ARM basierte Tablets mit Win 10/11 gibt / gab es ja auch schon, insofern nichts neues. Ein paar Hersteller (AMD, nVidia, Qualcomm) haben für den Bereich für nächstes Jahr neue ARM-CPUs angekündigt.

    1ST1

  • Beim Suchen auf archive gefunden ???


    So in der Art - einfach Deinen Link an eigenartigen Stellen weitergeklickt. Ist schon schade, daß so vieles schon weg ist oder nur noch halb da. Gerade solche Seiten sind heute nix wert, aber mal irgendwann richtig spannend. Die Hardware selbst hat den Weg nach Hel ja schon lange angetreten, oder Hardware-Himmel, je nachdem.


    Der Artikel ist auch schick ! Danke.


    Das Teil war mit 300.000 Franken zwar heftig teuer, aber in Anbetracht der potentiellen Rechenleistung wahrscheinlich fast schon ein Schnäppchen, wenn man die passenden Berechnungen zu machen hatte. Außerdem ist der Aufbau interessant - letztlich ist das ja ziemlich so wie heute bzw. seit SGI Supercomputer gebaut werden, d.h. einzelne Rechenknoten mit lokalem Speicher (hier je CPU ein SCSI Anschluß, heute ein Einschubserver mit 2 CPU Plätzen und bis zu 4 (8,12) Platten) und das Ganze verbunden über ein schnelles Interface was nur aber eigentlich nur noch Datenan- und Abtransport macht (NUMA Link like).


    Und wenn das Ultrix da wirklich vollumfänglich drauf lief, ist es eigentlich erstaunlich, daß DEC das Teil nicht einfach direkt angekauft hat und als SuperPowerServer angeboten hat. Schränke und Netzteile und Platten und Netzwerk konnten die ja richtig gut; alles das fehlt dem Ding so bißchen (und das Gehäuse ist zu klein - wenn auch ohne Ende "stylisch")



    Die Windows 10/11 ISOs für ARM-CPUs sind ja online... Und ARM basierte Tablets mit Win 10/11 gibt / gab es ja auch schon, insofern nichts neues. Ein paar Hersteller (AMD, nVidia, Qualcomm) haben für den Bereich für nächstes Jahr neue ARM-CPUs angekündigt.

    Habe neulich mal in einem Podcasst gehört (heise ?), daß da gerade viel Action im System ist und man eher gerade sehr daran arbeitet, daß es mal eine Art definierte Basis für Software wie Win auf ARM Geräte gibt, soll heißen - so eine Art BIOS. Erst dann würde da wahrscheinlich so richtig durchstarten. Bisher macht da wohl jeder ARM Hardwarehersteller sein eigenes Ding weshalb z.B. Linux / Win etc an fast jedes Gerät speziell angepaßt werden muß.


    Vor allem ging es auch darum, daß ARM gegen Qualcomm klagt, weil diese eine Firma gekauft haben, die eigentlich die Leute hat, die das erste Apple Silicon entwickelt haben. Nur ARM stellt sich jetzt quer, weil das ihre Lizenzen verletzen würde, denn da steht nicht drin, daß jemand mit einer Voll-Lizenz das geändert Chipdesign (und sich selbst) an andere weiterverkaufen darf. Und die Standard ARM Designs sind wohl nicht ganz so perfekt (weil eben "genersich"), wie die, die solche Firmen selbst für bestimmte Anwendungen (hier Phone und Notebook) angepaßt haben.


    Außerdem meinten die auch, daß Win on ARM nach wie vor immer noch etwas zäh daherkommt, was sich nach dem Ausräumen diese beiden Problem (BIOS, Firmenverkauf) aber sehr schnell ändern könnte.


    Im Serverbereich sind ARMs ja mittlerweile ziemlich gut angekommen. Das hätte man vor Kurzem auch nicht erwartet. Calxeda fällt mir da als Googlebegriff zum mal Schauen, wie das so war, ein. Wer das nicht kennt: einfach mal die Bildersuche anwerfen. Tolles Zeugs. :)

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Die Avanti und die Mustang gibt es.