486er zugelaufen, geht an, aber kein Bild

  • Heute habe ich im Keller meiner Dienststelle einen alten 486er SX entdeckt und auf Nachfrage geschenkt bekommen. Zuhause abgeklemmt, angeschaltet und: Festplatte (240 MB) läuft an und macht auch die üblichen Geräusche, aber dann gehts nicht weiter; kein Bild und kein Beep vom Mainboard. Anbei ein paar Bilder; wäre für Tipps bei der Fehlersuche sehr dankbar.

  • Lochfraß...


    Als erstes muss die Varta raus. Hast du eventuell eine andere Grafikkarte von der du weißt, dass die funktioniert. Oder kannst du die Karten aus diesem Rechner in einem anderen testen?

    Schaut doch mal in meinem Blog vorbei.

  • oh - Glückwunsch


    ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass damit dann auch deine Suche nach einem Pentium 1 Board hinfällig geworden ist?


    dann räum ich das Board wieder nach Münchberg zurück ;)

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Soll ich die entsprechenden Stellen mal mit Isopropanol reinigen?

    Da der Inhalt dieser Batterie alkalisch ist (pH-Wert > 7) musst Du die ausgetretene Flüssigkeit erst einmal neutralisieren. Mit Isopropanol wirst Du hier nicht weit kommen. Ich würde eine Kunststoffwanne (geschlossen Wäschewanne) nehmen und dort klares Wasser samt einen ordentlichen Schuss Essig Essenz einfüllen. In dieses Bad legst Du dann das Board für etwas eine halbe Stunde ein, so dass durch das Bad auch die letzten Ritzen im Board gereinigt werden. Zusätzlich kannst Du im Vorfeld die großen Schadstellen schon mal mit reiner Essig Essenz und einem Borstenpinsel oder mit einer Zahnbürste vor reinigen.


    Zum Schluss musst Du das Bad mit klarem Wasser noch einmal wiederholen, wenn es geht mit destilliertem Wasser.

    Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft!


    Es ist nicht Deine Schuld dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt!

    • Offizieller Beitrag

    Das ist ganz schön heftig angefressen.

    Als Einstieg in die Reparatur solcher Schäden eine ziemliche Herausforderung.

    Zum erfolgreichen Neutralisieren müssen auch einige Bauteile runter.

    Wahrscheinlich gibt es auch zerstörte Bauteile zu ersetzen.

    Das Entlöten der angefressenen Lötstellen ist deutlich schwieriger, als im Normalfall.

    Es werden höchstwahrscheinlich auch einige Leiterbahnen und Durchkontaktierungen unterbrochen sein.

    Leider sind die Leiterbahnen bei Multilayer-Platinen nicht alle sichtbar.

    Wenn zwischen den äußeren Lagen liegende Leiterbahnen unterbrochen sind, wird die Rekonstruktion ohne ein identisches Vergleichsboard verdammt schwierig. Selbst mit kann das zu einer ziemlichen Geduldsaufgabe werden.

    Bei diesem Zustand solltest Du Dir überlegen, ob Du dir das zutraust.

    Denn es besteht durchaus auch die Möglichkeit, bei der Arbeit Kollateralschaden anzurichten, wenn man in dem Bereich wenig Erfahrung hat.

  • Hm, ich bin da wenig erfahren, könnte ich das Board ausbauen und jemand Erfahrenem schicken? Ich hab allerdings Probleme das Board herauszubekommen.... gibt es da einen Trick, wie ich die Plastikhalter aufbekomme?

  • gibt es da einen Trick, wie ich die Plastikhalter aufbekomme

    Am besten mit einer Zange leicht zusammendrücken und dann das Board langsam hoch ziehen... Zumindest hab ich das immer so gemacht... Und wenn mich das Board zur Weißglut gebracht hat, dann hab ich sie auch Mal oben abgezwickt ;)

  • Eigentlich muss man die Kunststoffhalter nicht entfernen. Versuche mal das Board, wenn alle Schrauben entfernt sind, durch leichtes hin und her Bewegen nach unten zu ziehen, wenn der Midi Tower steht. Die Kunststoffhalter haben auf der Rückseite eine Nut mit der diese durch schieben arretiert oder gelöst werden können.

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  • Hallo,


    das Board müsste schon raus, das kann kein Hexenwerk sein, einfach mal schauen, dass alle Schrauben raus sind.

    Die Batterie muss auf jeden Fall auch raus, wie oben schon gesagt.

    Ich würde vielleicht mit "Kontakt Chemie LR" das Mainboard reinigen, das ist Platinenreiniger.

    Einfach was auf die Stelle sprühen, da ist auch ein Pinsel dabei, man kann sehr gut kontrollieren wo das Zeug hingeht,

    ansonsten was in nen Eierbecher oder so sprühen und mit nem Q-Tipp verteilen, nach 5 bis 10 Minuten würde ich dann mit einem neuen Q-Tipp versuchen die Korrosionen wegzuwischen.

    Mein Archi Board hatte vorher auch keinen Zuck mehr gemacht, allerdings sind da auch noch weitere Maßnahmen notwendig, da er nicht stabil läuft.

    Den Vorgang gegebenenfalls wiederholen und Einwirkzeiten verlängern.

    Dann siehst du was dich unter dem ganzen Grünspan erwartet.

    Wenn du das Mainboard danach mit Isopropanol spühlst oder zumindest die betroffenen Stellen, hast du den Vorteil das es sich schnell verflüchtig.

    Dann könntest du testen ob du zumindest wieder ins Bios kommst.

  • Das wird extrem viel Arbeit- wenn nicht unmöglich.

    Sämtliche angegriffenen Leiterbahnen müssen durchgemessen werden, dazu müssen auch haufenweise Bauteile/Komponenten runter. :(

  • Zum Üben und Lernen, wie man so eine Restaurierung angeht, finde ich die Platine nicht verkehrt. Wenn was schiefgeht, hast Du zumindest kein wertvolles/seltenes Stück beschädigt.


    Wenn es Dir aber eher um das Ergebnis als den Weg dahin geht, würde ich persönlich das Projekt nicht angehen. Der zu erwartende Arbeitsaufwand steht zu den Erfolgsaussichten und zum Ergebnis m.E. in keinem guten Verhältnis. Der Rechner ist ja ein generischer PC-Klon -- die Technik stellt aus meiner Sicht keinen bemerkenswerten Meilenstein dar, und die Marke sagt mir nichts.


    Das ist aber sicher auch eine individuelle Bewertung: Ich habe zu dieser Rechnergeneration einfach keinen persönlichen "Draht" mehr, sondern das war für mich schon eher Massenware und Mittel zum Zweck.

  • Als Versuchsboard sind selbst 486 zu schade. Dann lieber seine Lötkenntnisse an einem wirklich defekten Objekt erweitern.


    Ich könnte mich dem ja annehmen, aber im Moment habe ich ehrlich gesagt noch genug andere Baustellen, so dass mir hier einfach die Zeit fehlen wird. Daher dürfen sich gern andere versuchen.

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