16 MB RAM, "Super-CPU" und DOOM mit 50 FPS auf dem C-64...

  • Interessanter Ansatz, hätte gedacht jemand probiert das mit so einer 65C816 Turbo Karte und einer REU (so wie bei Sonic).

    Das mit den Raspberry PIs ist dann schon fast inflationär, weil man ja auch mit der/dem PI1541 Laufwerk schon ein Raspi am Start hat.

    Die RAD Karte ist wohl gar nicht so teuer, wohl aber der benötigte PI 3A+/3B+ bzw PI Zero 2 W.


    P.S.: Doom mit so einer SuperCPU gibt es tatsächlich schon -> https://scpu.amidog.se/doku.php?id=scpu:doom

    Wer das mit der SuperCPU ausprobieren will - WinVice gibt es auch als Version mit SuperCPU-Unterstützung...

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


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  • Sorry, aber ich finde solche Aussagen wie "DOOM läuft auf dem C64" ziemlich irreführend. DOOM läuft de fakto auf einem ARM-SoC, konkret dem BCM2837B0 des Raspi 3B+ in diesem Fall. Der hat vier Cortex-A53 mit >=1,4GHz und 1GB RAM. Dazu noch eine GPU, die evtl. die Color Reduction und das Dithering macht, um es in den "Framebuffer" des C64 zu bekommen.


    Der C64 ist nur eine Tastatur, PSU und ein Framebuffer für diesen Computer- mehr nicht. Mag ja technisch alles ganz witzig sein, aber es hat halt so rein gar nix mehr mit dem C64 und seiner 1MHz 8-Bit CPU zu tun. Da hat niemand mit viel Liebe und Können DOOM in 6502 Assembler nachgecodet.


    Wenn ich eine Cray XYZ an ein X11-Terminal hänge und da drauf irgendwas anzeige, kann ich ja auch nicht behaupten: das läuft auf dem X-Terminal.


    Mich beeindruckt der DOOM-Clone DREAD viel mehr: der läuft auf einem damals üblichen Amiga 500 (also mit 512 KB Slow-RAM Erweiterung) und einem vergleichbaren Atari ST/STE.

  • Jain, die haben das damit umgesetzt und steuern den C64 von Außen per ARM-CPU, dennoch, diese Hardware (RAD) ist zum einen was REU-artiges und kann noch ein richtiger CPU-Beschleuniger (ala SuperCPU) werden.


    GitHub - frntc/RAD: RAD Expansion Unit for C64/C128
    RAD Expansion Unit for C64/C128. Contribute to frntc/RAD development by creating an account on GitHub.
    github.com


    Zitat

    The RAD Expansion Unit is a cartridge/expansion for the C64 and C128 using a Raspberry Pi 3A+, 3B+ or Zero 2 to implement the actual functionality. Currently it emulates a RAM Expansion Unit up to 16mb (compatible to CBM 1700/1750/1764 REU, CLD Super 1750 Clone, CMD 1750/1750XL) and a GeoRAM/NeoRAM memory expansion up to 4mb. It also features a menu to browse, manage and launch REU- and GeoRAM-images, NUVIEs, and PRGs. The RAD is designed to not only emulate existing extensions, other things that have already been tested (but not yet included here) are, for example, MOS 6510/8500 emulation (incl. turbo mode) or using the RAD as a (co-)processor (in fact the menu runs on the ARM CPU only).

  • Der C64 ist nur eine Tastatur, PSU und ein Framebuffer für diesen Computer- mehr nicht. Mag ja technisch alles ganz witzig sein, aber es hat halt so rein gar nix mehr mit dem C64 und seiner 1MHz 8-Bit CPU zu tun.

    :neinnein: naja... der Sound kommt schon noch "aus dem SID"...

    und das Bild kommt "aus dem VIC" :capone:  ::heilig::


    ich finde es wirklich klasse :sabber: umgesetzt... aber jeder darf seine eigene "Meinung haben " :sunny:

    Meine Sammlung: PET2001,CBM8032,CBM610 Apple-1 + IMSAI8080 + ALTAIR "replicas"..

  • das Thema gibts ja schon lang ...wenn ich mir an den C64 ein Chameleon dran stecke.... hab ich dann noch einen echten 8-bit-Rechner?


    aber ja, auch ich hab mir ein RAD gekauft ...obwohl ich schon eine echte REU hab :tüdeldü:

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Der C64 ist nur eine Tastatur, PSU und ein Framebuffer für diesen Computer- mehr nicht. Mag ja technisch alles ganz witzig sein, aber es hat halt so rein gar nix mehr mit dem C64 und seiner 1MHz 8-Bit CPU zu tun.

    :neinnein: naja... der Sound kommt schon noch "aus dem SID"...

    und das Bild kommt "aus dem VIC" :capone:  ::heilig::


    ich finde es wirklich klasse :sabber: umgesetzt... aber jeder darf seine eigene "Meinung haben " :sunny:

    Natürlich ist das gut gemacht, keine Frage. Und wenn für Dich ein C64 vor allem VIC2, SID, Tastatur, Gehäuse ist: ja, dann hat man einen "echten" C64 vor sich, auf dem DOOM läuft. Halt mit einer kleinen, unauffälligen Erweiterung.


    Aber für mich ist der C64 ein in Stein gemeißeltes Gesamtsystem und der zentrale Part ist nunmal die "central processing unit" MOS 6510.

    Und wenn die nur doch Däumchen dreht und die eigentliche Rechenleistung zu 99.99% wo anders herkommt, ist das für mich auch nicht viel anders, als wenn man in ein C64 Gehäuse einen Raspi reinbaut und per Keyrah & co noch Tastatur und DB9 Ports hat.


    Geht mir beim Amiga auch so: diese PiStorm etc. "CPU-Beschleuniger" sind für mich nunmal keine echten Amigas mehr, weil da kein 680x0-Derivat rechnet, sondern ein ARMv7/ARMv8-basierter Emulator. Ein MiST/Mister/Apollo ist für mich mit seinem FPGA deutlich mehr Amiga, auch wenn keinerlei Original-Hardware genutzt wird - aber es wurden halt OCS/EGS/AGA und 680x0 auf Logik-Ebene nachimplementiert.


    Für mich ist das nunmal deutlich näher am Original, als Software-Emulation auf einer unendlich viel schnelleren modernen CPU/SoC.


    Aber im Falle von dem RAD-DOOM ist es ja nichtmal mehr Emulation eines 65xx, sondern einfach DOOM auf dem Raspi, nur dass I/O umständlich über einen C64 läuft.


    Das ist ungefähr so authentisch, wie wenn ich das Lenkrad vom Bobbycar in den Ferrari schraube, dann mit Tempo 280 über die Autobahn brause, und rufe: "Schaut mal alle her, ich bin soooooooooooo schnell mit meinem Bobbycar."

  • das Thema gibts ja schon lang ...wenn ich mir an den C64 ein Chameleon dran stecke.... hab ich dann noch einen echten 8-bit-Rechner?

    Was ist ein "echter 8-Bit Rechner" denn?


    Wenn es einfach ein Computer mit CPU mit 8 Bit Datenpfad ist, dann schon, sofern der FPGA im TC64 auch eine solche CPU umsetzt. Wenn da ein Amiga Core mit TG68 läuft, ist es schon eher 16/32 Bit.


    Wenn ich unter "echter 8-Bit Rechner" aber z.B. auch keinen Arduino-Uno verstehen, sondern einen 8-Bit Homecomputer der 70er/80er mit 65xx, Z80, 6809, 8080/85, etc. und nur mit zeitgenössischen Komponenten, dann ist es evtl. ja auch schon kein "echter 8-Bit Rechner" mehr, wenn ich einen ARM- oder FPGA-basierten SID-Ersatz in den C64 stecke.


    Für mich persönlich muss ein Retro/Vintage-Computer nicht originalgetreu sein. Klar kann man mit modernen Komponenten erweitern, nachbauen, neu bauen (Mega65, Spectrum Next, X16).


    Ich störe mich nur daran, dass man sagt "etwas läuft auf einem historischen Homecomputer", wenn es in Wirklichkeit ein in C/C++ geschriebenes Programm ist, dass auf einen ARMv8 64Bit Multicore-CPU + ca. 24 Gigaflops GPU läuft und den historischen Homecomputer nur als I/O-System nutzt.


    OK, eine GPU mit nur 24 Gigaflops (fp32) Leistung ist für viele heute auch schon seeeeeehr retro, aber als der C64 1982 rauskam, hätte man dafür ja noch eine Halle voller Cray X-MP ( 0.942 Gigaflops mit 4 CPUs ) gebraucht. ;)

  • Das mit den Raspberry PIs ist dann schon fast inflationär


    Das ist der Fluch der ARMs ... und anderer ; die Dinger sind so billig, daß mittlerweile (also seit 1997) alles was geht, damit gemacht wird. Letztlich der Truam von Chuck Peddle, nur anders. Das wird auch eher noch mehr werden und am Ende kann man sich vor potentieller Rechenpoer gar nicht retten - die aber ist eingebaut in Kleidung usw., wo sie etwa bei Dunkelheit die LEDs in der Rückseite der Jacke anschaltet.



    Und nein, daß ist keine Fantasterei (denkt mal an in lustigen Mustern blinkende Kinderschuhe oder Radhelme). Das wäre es erst, wenn man schreiben würde, daß die kommende KI nach Erreichen der Singularität irgendwann erkennt, daß es diese kleinen Prozessoren alle übernehmen / ownen kann. Dazu kommen dann noch die ganze IoT Toaster und Kühlschränke und plötztlich stehen da ungeahnte Kapazitäten zu Verfügung, die auch vorher nie jemand beachtet oder nur abgeschätzt hat.

    Zu dem Zeitpunkt, wo das passiert, sind auch alle großen Kraftwerke schon vom Netz und Sonne und Wind liefern unendliche Mengen an Energie, weshalb auch das letzte Notaus für so ein Szenario ins Leere läuft, denn das einzelne Kraftwerk hätte sich bei Überlastung erstmal selbst heruntergefahren, ein gepooltes Grid aus Kleinlieferanten, macht das nicht - und die Kontrolle über das Netz unterliegt ja sowieso ... nun, rate mal. :)


    ( so - genug Dystopie für heute ... )

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Das mit den Raspberry PIs ist dann schon fast inflationär


    Das ist der Fluch der ARMs ... und anderer ; die Dinger sind so billig, daß mittlerweile (also seit 1997) alles was geht, damit gemacht wird. [...]

    Momentan sind die gar nicht so billig, das war einmal (wohl seit längerem eine gestörte Lieferkette von/nach China).

    Ein neuer Raspberry Pi 3 B+ gibt es für knapp 120 Euro (1 GB RAM), ein neuer Raspberry Pi 4 B für knapp 200 Euro (mit 4GB RAM).

    Die waren schon mal viel billiger zu haben.

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  • Das stimmt - für die fertigen Computerchen. Ein Preistreiber dürften sicher auch Sachen wie die Pi Storm oder diese RAD hier sein ...


    Ich finde ja auch, daß 120 EUR für einen kleinen Bastlerrechner, der mal als Gerät für "jeden" und im Bereich bis 24$ angetreten ist, dezent übertrieben ist. Das liegt aber da auch am Designer und dem was die Leute dann damit machen wollten. (Videozentrale, Kameraüberwachung, Multimediastation, Emulationen aller Art, full-size Linuxe, OpenGL usf.)




    Hier mal noch der Link, um den es anfangs mal ging


    https://www.youtube.com/watch?v=tG2TMkBB6JU


    Doom auf dem C64 mittels RPi auf dem RAD

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ich finde ja auch, daß 120 EUR für einen kleinen Bastlerrechner, der mal als Gerät für "jeden" und im Bereich bis 24$ angetreten ist, dezent übertrieben ist. Das liegt aber da auch am Designer und dem was die Leute dann damit machen wollten. (Videozentrale, Kameraüberwachung, Multimediastation, Emulationen aller Art, full-size Linuxe, OpenGL usf.)

    Oder einen Schalter abfragen und per WLAN übertragen. Solche Anwendungen für den Raspi sieht man immer häufiger.

    Hier in einem Makerspace wird damit der Door-Status (das ist ein Schalter) ins Internet übertragen, und da es genau für diese Anwendung standardisierte Scripte gibt, braucht man dazu heutzutage eben einen Linux-Rechner.


    Das ist wohl der Fortschritt. Was nicht ordentlich Strom frist, das taugt nichts. :fp:

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    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Man muss die technische Leistung schon anerkennen. Das ist keine einfache Sache die man mal so eben aus dem Ärmel schüttelt. Beim C64 hängt alles so zusammen das ein reines Übertakten der CPU nicht geht. Daher hat die richtige Super-CPU Erweiterung auch eine eigene CPU und Ram. Alleine schon um den Speicher zu adressieren.


    Schöne Technikstudie. Allerdings muss man dabei aufpassen das der C64 nicht zum reinen Anzeigegerät degradiert wird.

  • Wird schon nicht passieren. Allerdings darf man auf das nächste Demo dann geradezu warten, wo er immer noch "nur Anzeige" ist: nämlich Surfen im Web. Würde mich wundern, wenn das nicht jemand damit probiert. Und evtl. Minecraft.

    Danach wird es wohl eher so eine Art CoProzessor werden. Vielleicht darf man ja gespannt sein auf echte C64 Demos, in die aber sich drehende und ge-raytracte Aladins Wunderlampen eingeblendet werden. Oder reflektierende Sinusscroller oder sowas. Ich würde da einfach auf die Findigkeit in dem Lager vertrauen, die werden sich dieses Spielzeug nicht kaputtmachen, indem sie es zum Terminal degradieren.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ich kann nicht nachvollziehen, was daran so spannend ist, wenn auf einem Raspi Doom läuft. Ob da jetzt ein C64 dranhängt oder nicht.

    Ich kann sowieso nicht nachvollziehen, wozu dieser C64-Anhängsel gut ist.

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  • Ich verstehe die Aufregung ob das nun legitim ist nicht so ganz. Klar, ist das alles in gewisser weise fake. Aber ich sehe das eher unter dem popkulturellen Aspekt. "Can it run doom???" wird ja heutzutage schliesslich fuer alles und jedes halbwegs digitalelektronisches Ding gefragt. Egal ob Fotokopierer, Waschmaschine oder eben Doom auf dem Schwangerschaftstest.


    Fuer den C64 kann man da jetzt einen Haken dran machen. :)


    Doom wurde 1993 raus gebracht. Man stelle sich vor, jemand haette Mitte der 90er ein Modul fuer den C64 raus gebracht, dass mittels externer CPU (386er oder 68k) Doom auf den C64 gebracht haette. Das waere ja absolut der Knaller gewesen und damals haette nie und nimmer jemand behauptet, dass das ja gar nicht wirklich auf dem C64 laeuft.


    The final Chesscard ist auch so ein Beispiel mit eigener 5MHz 65C02 CPU. Stammt von 1989 und benutzt den gleichen Ansatz einer schnelleren externen CPU. Auch hier hat sich niemand darueber beschwert, dass es ja gar nicht der C64 ist, auf dem das Schachprogramm eigentlich laeuft.


    Also meine Meinung: Zuruecklehnen und geniessen. Und davon traeumen, wie das gewesen waere, wenn das 1996 schon raus gekommen waere... .

  • Ich verstehe die Aufregung ob das nun legitim ist nicht so ganz. Klar, ist das alles in gewisser weise fake. Aber ich sehe das eher unter dem popkulturellen Aspekt. "Can it run doom???" wird ja heutzutage schliesslich fuer alles und jedes halbwegs digitalelektronisches Ding gefragt. Egal ob Fotokopierer, Waschmaschine oder eben Doom auf dem Schwangerschaftstest.


    Fuer den C64 kann man da jetzt einen Haken dran machen. :)

    Legitim ist das schon. Ist halt ein cooler Hardware-Mashup von alt und neu.


    Ich finde es nur bedenklich, wenn in Medien wie Golem - wo ja nicht nur fachkundiges Publikum ist - dann steht: "DOOM läuft auf dem C64"


    "Can it run doom???" hat für mich da beim C64 gar keinen Haken. Genausowenig wie die Variante, mit Raspi Zero in der NES-Cartridge.


    Naja, aber mal ehrlich: ich mochte DOOM schon auf dem PC nicht sonderlich, und ich brauche es auch nicht auf dem Microcontroller einer smarten IoT-Glühbirne (muss man AFAIR auch noch irgendwie ein kleines OLED dranfummeln).


    Wen es glücklich macht, soll's machen. Aber bitte, bitte nicht unbedarfte Aussenstehende dann Quatsch vermitteln, wie "DOOM läuft auf C64".

    Denn wenn die dann mal eine coole echte C64 Demo/Spiel sehen (also auf naturbelassener Hardware) werden sie nur mit den Schultern zucken und sagen: "Sieht nicht wild aus, das Ding kann viel mehr, das kann doch auch DOOM."


    Naja, wahrscheinlich ist diesen Leuten eigentlich vollkommen wurscht, was genau welcher 30-40 Jahre alte Computer kann. Aber auch dann muss man nicht solche historischen Halbwahrheiten verkürzt in den Medien verbreiten.

  • Ich verstehe die Aufregung ob das nun legitim ist nicht so ganz. Klar, ist das alles in gewisser weise fake. Aber ich sehe das eher unter dem popkulturellen Aspekt. "Can it run doom???" wird ja heutzutage schliesslich fuer alles und jedes halbwegs digitalelektronisches Ding gefragt. Egal ob Fotokopierer, Waschmaschine oder eben Doom auf dem Schwangerschaftstest.

    Klar ist das lustig, wenn Doom auf einem Schwangerschafttest läuft. Aber auf einem Raspi Pi? Wo ist da das besondere was eine solche Meldung Wert wäre?


    Doom wurde 1993 raus gebracht. Man stelle sich vor, jemand haette Mitte der 90er ein Modul fuer den C64 raus gebracht, dass mittels externer CPU (386er oder 68k) Doom auf den C64 gebracht haette. Das waere ja absolut der Knaller gewesen und damals haette nie und nimmer jemand behauptet, dass das ja gar nicht wirklich auf dem C64 laeuft.

    Klar 1995 ein 386er Modul für den 64er. Das wäre echt der Knaller gewesen. Das Ergebnis wäre dann ein Rechner mit Homecomputer-Tastatur ohne Umlaute und 40-Zeichendarstellung zum Preis eines ordentlichen PCs gewesen. Auf letzterem hätte man übrigens neben Doom auch alle anderen angesagten PC-Spiele hätte spielen können. Ja das wäre echt der Knaller gewesen. :D

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  • Aber auf einem Raspi Pi? Wo ist da das besondere was eine solche Meldung Wert wäre?

    Der Raspi benutzt einen C64 als Grafik-, Soundkarte und Tastatur, ich finde das schon sehenswert. Ein Stück C64 in die moderne Zeit gerettet.

    Also als soundfähiges Terminal. Die Anhänger von Turbo Chameleon und ähnlichen Erweiterungen wird's begeistern.

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  • Andere haben kein Problem damit, in ihren VW Käfer einen Porsche-Motor einzubauen.

    Find ich auch gut. Der Käfer ist ja auch der Vorläufer vom 911. Sozusagen der 911 als die Turbo-Variante, leicht tiefer gelegt ;)


    Aber der Raspi hat wenig mit dem C64 zu tun. Im Archimedes wäre er passender.


    Wie schon gesgt:technisch finde ich das RAD eine gute, interessante Sache. Toller HW-Mashup von uralt und aktuell.


    Ich stör mich nur an der Golem Headline, dasd DOOM auf dem C64 liefe. Das ist nunmal kein klassischer C64 mehr, sondern ein C64 mit Superduperturbo-Raketen-CPU, die vollkommen inkompatibel zu 65xx ist (im Gegensatz zur SuperCPU).


    Mih stört nur, dass historisch weniger informierte Golem Leser nun denken könnten, ein C64 hätte 1982-1993 was im Kaliber von DOOM abspielen können, wäre er nur „richtig programmiert“ worden.

  • Das liest man öfters mal - aber eigentlich ist es eine steile These. Er macht verschiedenes, was so gar nicht RISC ist. Diskutierbar wird das nur, wenn man die Zeropage wirklich als erweiterten Registersatz sieht - und das ist bei weitem nicht so oft in der Form benutzt worden.


    Gründe:


    • im Vergleich zum direkten Vorgänger (der "Kopievorlage") reduziert er den Registersatz auf ein absolutes Minimum; üblicherweise baut RISC den Registersatz aus - z.B. auf 16 oder 32 vollwerige Register und zusätzlich noch "versteckte" für die Interrupt Modes oder bei SPARC für die Register Windows
    • der Zugriff aufs RAM direkt ist jederzeit möglich und auch so Sachen wie INC $75BC sind nicht direkt RISC like
    • es gibt keine Befehlspipeline sondern jeder Befehl braucht letztlich schon die Takte, die er braucht. Es gibt so ein bißchen ein Miniüberlappen durchd en komischen Lademodus, aber das ist keine wirkliche Pipeline. Von 1 Befehl pro Takt ist das Ganze daher auch weit entfernt.


    Trotzdem ist er natürlich klein, der Befehlssatz, und der Chip braucht dafür wohl extrem wenig Transistoren insbesondere im Vergleich. Dieses Ladeüberlappen bzw Warten der CPU ist verantwortlich für die Möglichkeit, daß ein Graifkchip quasi parallel aufs RAM zugreifen kann, das war wohl neu, und gut, aber auch nicht notwendigerweise RISC. Sehr schön sind die Indexregister, aber die finden sich in der Form vmtl auch woanders nicht so wieder. Der Stack ist ziemlich klein ($FF) und oft dann ein Problem, wenn er wirklich mal benutzt wird; woanders und auch bei allen RISCs kann der ziemlich viel größer sein.

    Es gibt keinen echten Mikrocode - das wieder geht dann eher in die richtige Richtung.


    Über alles ist es wohl irgendwie etwas total Eigenes. (Wäre sicher als 32 Bit Chip auch mal interssant zu sehen, mit entsprechend größeren Werten an den knappen Stellen (wie groß mag da wohl die Zeropage sein) und evtl mit einem zweiten "Akku" der als Swapregister zur Verfügung steht. X und Y würde ja vmtl in 16 Bit reichen (was das Ganze aber schon massiv ändert). Mit Pipeline und Cache kann das evtl sogar ziemlich schnell sein.)



    Irgendwie denke ich ja auch, daß so eine add-on in einem Archimedes nicht so "herausstechen" würde wie beim 64er. Irgendwie ist es aber vielleicht auch einfach nur der gewaltige Unterschiede in der Rechenleistung, der das so seltsam wirken läßt. Am BBC Micro hat sich zumindest nie jemand an den Second-Prozessoren gestört, die man über die sogenannte TUBE anschließen konnte (z.B. ein zweite 6502, eine Z80, ein NS31016). Dort gibt es auch die Erweiterung mit einem Pi schon ein Weilchen ( >= 3 (?) Jahre), ist dort aber historisch gesehen nicht so auffällig. Obszön schnell ist die allerdings dort auch.


    https://www.youtube.com/watch?v=ihlE6rEGvj8

    Doom on the BBC Micro B

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Am BBC Micro hat sich zumindest nie jemand an den Second-Prozessoren gestört, die man über die sogenannte TUBE anschließen konnte (z.B. ein zweite 6502, eine Z80, ein NS31016). Dort gibt es auch die Erweiterung mit einem Pi schon ein Weilchen ( >= 3 (?) Jahre), ist dort aber historisch gesehen nicht so auffällig.

    AFAIR war der ARM1 sogar erstmal so ein BBC-CoPro, erst der ARM2 war im Archimedes.

    Und Raspi als (Co)Prozessor gibt es ja nun fast schon inflationär. Beim Amiga(500) erst in der Trapdoor als A314 und heute eher als PiStorm.

    Denise wird dann gerne noch mit einem kleinen Pi als Flickerfixer/HDMI-Converter ersetzt/ergänzt.


    Ist alles nett und witzig und in anbetracht immer weniger original Erweiterungen auch sinnvoll. Aber meist geht es dann immer noch darum, Amiga-OS und Software laufen zu lassen (auch teilweise aberwitzig schnell). Oder beim A314 den Raspi als Netzwerk-Adapter und CoPro zu nutzen.


    Aber halt weniger darum, ein 20 Jahre altes PC-Spiel auf dem Pi laufen zu lassen, um dann zu behaupten: "Seht her, DOOM läuft super auf dem Amiga".


    BTW: natürlich läuft DOOM auch als 68K-Compilat auf schnellen Amigas, Minimig-FPGA-Cores, Vampires oder in der 68K-Emu auf dem Pi ganz gut. Der Übergang von "läuft auf einem hochgerüsteten Amiga" zu "läuft auf einer Amiga-Emulation" ist recht flüssig und im Endeffekt Geschmackssache.


    Aber DOOM läuft nunmal nicht auf einem Stock A500/A1000/A2000/A1200 (und wohl auch nicht A3000/A4000 etc.) Das ist nunmal die historisch wirklich verbreitete Hardware gewesen.


    Spannend finde ich dann halt das DOOM-like Spiel DREAD, weil es zeigt, was man auf einem 68000-Amiga oder Atari-ST wirklich hätte machen können - statt wie John Carmack damals einfach zu sagen: "die ollen Kisten sind zu lahm, supporten wir nicht..."

  • Ist alles nett und witzig und in anbetracht immer weniger original Erweiterungen auch sinnvoll. Aber meist geht es dann immer noch darum, Amiga-OS und Software laufen zu lassen (auch teilweise aberwitzig schnell). Oder beim A314 den Raspi als Netzwerk-Adapter und CoPro zu nutzen.


    Aber halt weniger darum, ein 20 Jahre altes PC-Spiel auf dem Pi laufen zu lassen, um dann zu behaupten: "Seht her, DOOM läuft super auf dem Amiga".

    Da fehlen doch nur noch ein paar "Kilobytes" Software auf dem RAD, um auch den 6510 zu emulieren, und die sind schon dran. Das heißt letztendlich, du aktzeptierst das Ding, sobald da ein 6510 drauf emuliert wird. Na dann ist ja alles gut!

    1ST1

  • [...] Aber DOOM läuft nunmal nicht auf einem Stock A500/A1000/A2000/A1200 (und wohl auch nicht A3000/A4000 etc.) Das ist nunmal die historisch wirklich verbreitete Hardware gewesen.


    Spannend finde ich dann halt das DOOM-like Spiel DREAD, weil es zeigt, was man auf einem 68000-Amiga oder Atari-ST wirklich hätte machen können - statt wie John Carmack damals einfach zu sagen: "die ollen Kisten sind zu lahm, supporten wir nicht..."

    Apropos DREAD... das sieht *richtig* gut aus, und ähnelt DOOM doch sehr (da würde ich das Original gar nicht vermissen). Ist das Spiel (DREAD) inzwischen fertig geworden, also mit allen Maps und mit dem dazu geplanten Sound ?

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  • Ist alles nett und witzig und in anbetracht immer weniger original Erweiterungen auch sinnvoll. Aber meist geht es dann immer noch darum, Amiga-OS und Software laufen zu lassen (auch teilweise aberwitzig schnell). Oder beim A314 den Raspi als Netzwerk-Adapter und CoPro zu nutzen.


    Aber halt weniger darum, ein 20 Jahre altes PC-Spiel auf dem Pi laufen zu lassen, um dann zu behaupten: "Seht her, DOOM läuft super auf dem Amiga".

    Da fehlen doch nur noch ein paar "Kilobytes" Software auf dem RAD, um auch den 6510 zu emulieren, und die sind schon dran. Das heißt letztendlich, du aktzeptierst das Ding, sobald da ein 6510 drauf emuliert wird. Na dann ist ja alles gut!

    Bin jetzt zu faul, um es zu suchen, aber vor einer Weile hat einer einen BBC Micro Emulator geschrieben, mit einem 6502-JIT, der auf einem modernen AMD86 extrem performanten Code erzeugte. Soweit ich mich erinnere, liefen BBC Basic Programme darauf so schnell, wie es einem 5GHz 6502 entsprechen würde (war auch auf einer sehr hochgetakteten Intel CPU).


    Mal vorrausgesetzt, man fände einen C Compiler für den 6502, der den DOOM Code wuppt (vbcc vielleicht?) und optimiert noch die ein oder andere Routine in 6502 Assembler (Raycasting? Texturzugriff? Dithering?), dann könnte ich mir durchaus vorstellen, dass DOOM auch sehr gut als 6502-Binary auf dem emulierten 6502 im Raspi 3/4 läuft. Nur so eine Vermutung.


    Das fände ich deutlich witziger, als die jetzige Sache (mit DOOM als ARMv8 Binary). Aber würde ich behaupten, dass es dann "auf dem C64 "liefe?


    Nein, es läuft dann halt auf einem C64 mit einem CPU-Emulator, der mehr als 1000 mal schneller ist, als das was ein historischer C64 wirklich hatte.


    Beim Amiga ist die Situation (historisch) nicht ganz so eindeutig, weil natürlich der Amiga selbst zu Lebzeiten von 7MHz 68000 bis 33 MHz 68040 verkauft wurde, und da ja schon Faktoren in der Performance üblich waren. Auch gab es AFAIR (zumindest zu ESCOM-Zeiten) auch Turbokarten von Drittherstellern mit 68040/40 und 68060/60 MHz. Dazu natürlich die Ansätze mit PPCs und Grafikkarten mit SVGA-Chips.


    Ein Amiga war also in der Rechenleistung nie so klar definiert, wie ein C64. Historische Tatsache ist aber auch, dass er als Massen-Plattform nunmal 1985-1993 vor allem als 7MHz 68000er Kiste mit 512Kb-1MB existierte: A1000, A500, A500+, A600, A2000.


    Alles andere esotherisch und keine Spielekiste.