CBM 8296D Netzteil ersetzen gegen ATX?

  • Hallo zusammen.


    Mir sind zwei 8296D zugeflogen, beide mit RIFA Schaden und auch sonst sehen die Bauteile in den NTs nicht mehr so toll aus.

    Da ich quasi auf einem Haufen neuer Netzteile sitze (u.a. mini-ATX) stellt sich mir die Frage: Warum nicht ein solches verwenden? Mechanisch würde es passen, Spannungen (12V und 5V) sind da und Leistung passt auch.

    Generell hätte ich da ja keinerlei Zweifel dies zu tun, aber mit einem PET (Netzteil) hatte ich es bislang nicht zu tun. Spricht etwas dagegen?

  • Die Puristen mögen das gar nicht, aber ich hatte das zumindest temporär auch schon gemacht. Bei älteren CBMs ist es wegen der Takterzeugung nicht so einfach, aber der 8296 sollte problemlos laufen.

    Vorher aber checken, ob es irgendwelche Kurzschlüsse am Board gibt!

  • Technisch sehe ich da kein Problem.

    Takterzeugung vom Netzteil gibt es bei den älteren CBMs nicht, da wird alles vom Taktgenerator auf dem Board abgeleitet.

    Nur bei den CBM II gibt es ein 50 Hz Rechtecksignal vom Netzteil.


    Das Netzteil des 8296 für die nächsten 40 Jahre wieder fit zu machen sollte aber eigentlich auch möglich sein.


    Wenn Du die aber tatsächlich ersetzt, wäre ich ein dankbarer Abnehmer für die alten Netzteile. :tüdeldü:

    +++ ATH

  • Der 8296 hat ganz klassisch einen Trafo und den Rest (Gleichrichter und Spannungsregler) auf Mainboard und Monitor-Board.

    Der 8296D hat ein Schaltnetzteil, das +5V und +12V direkt an Mainboard, Floppy und Bildschirm liefert.

    Daher haben die beiden auch unterschiedliche Monitore - der 8296 den vom CBM 8032, und der 8296-D den vom CBM 700.

    Trotzdem ist das Mainboard das gleiche, aber in einer anderen Bestückungs-Variante.


    MIG : Auch über die nackten Platinen würde ich mich freuen. :)

  • hm entweder vom 720er oder vom 8296D hab ich das Netzteil gegen ein Standard Netzteil getauscht... ah der 720er ... https://www.flickr.com/photos/…/albums/72157647798386959


    Das alte Netzteil hab ich noch aber da traue ich mich nicht ran...


    Kann ich zur CC mitbringen wenn mir jemand hilft das zu fixen.(edit also dort in der Reparaturecke)

  • Die 700er Netzteile brauchen gewöhnlich frische Elkos.

    Da sind meist Roedersteins drin, die inzwischen völlig taub sind.

    Oft reicht das schon, um die wieder zur Mitarbeit zu überreden.

    Und natürlich müssen auch die Netzfilter-Kondensatoren erneuert werden.

  • The purists are not amused. Das kann man doch sicher fixen. Wahrscheinlich sind nur die Rifas im Kondensatorhimmel.

    ...und die Elkos trocken. Ist in diesen Netzteilen leider (meist) der Standard.

    Welche baust Du denn derzeit ein, damit nicht in 5 Jahren schon wieder Elko-Kur ist ?

  • Welche baust Du denn derzeit ein, damit nicht in 5 Jahren schon wieder Elko-Kur ist ?

    Ich gehe mal davon aus, dass wir die Rechner ohnehin nicht mehr so exzessiv verwenden, wie es 1983 der Fall war. :)

    Bislang hab ich da immer 105°C Elkos verwendet, Marken wie Panasonic (FR, besser FC) sind da sicher nicht verkehrt. Vishay ist bstimmt auch ok.


    Fakt ist: Die in genau diesen Netzteilen meist verbauten Röderstein sind TROCKEN. Es handelt sich hier also nicht um das (manchmal umstrittene) Recapping, sondern um eine notwendige Instandhaltungsmaßnahme.

    Da müssen die Elkos raus (der "primäre 385V- Elko ist bislang immer ok gewesen, es geht um die Sekundärseitigen) und die Rifa Knallfrösche.

    Dann sollte das Netzteil wieder laufen. Ach ja: Und falls vorhanden: Tantalkondensatoren auch gleich tauschen.


    Mir sind diese Netzteile auch nicht sympathisch- in einem 8296-D könnte man sie durchaus gegen Innereien von Meanwell tauschen, weil hier kein 50Hz-Signal benötigt wird. Aber solange mit dem Kondensatorwechsel wieder Leben in der Bude ist, kann man es ja machen, um die Originalität nicht zu zerstören. :)

  • ...ein paar Fotos aus dem Inneren

    mit Edotronik Speedos! Super :applaus:

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Was auch immer das ist - hab keine Ahnung :)


    Die Rechner müssen bei mir immerhin den Museumsbetrieb überstehen, also pro Woche 5 Stunden Dauerbetrieb. Da setze ich lieber auf frische Netzteile. Finde es halt nur befremdlich, so "viele" Strippen (12V/5V/GND) zusammenzufassen und auf jeweils eine Klemme zu packen. Da kotzt der Elektromeister, der irgendwann mal was von Leitungsquerschnitt gehört hat^^

  • Die Rechner müssen bei mir immerhin den Museumsbetrieb überstehen, also pro Woche 5 Stunden Dauerbetrieb. Da setze ich lieber auf frische Netzteile. Finde es halt nur befremdlich, so "viele" Strippen (12V/5V/GND) zusammenzufassen und auf jeweils eine Klemme zu packen. Da kotzt der Elektromeister, der irgendwann mal was von Leitungsquerschnitt gehört hat^^

    Dann könntest du auch gleich sagen: "da setze ich lieber auf neue ICs, Kondensatoren, etc... bzw. gleich auf einen Emulator, statt der alten Originalhardware :) "

    Will sagen: Das Netzteil ist neben den RAM-Bausteinen, den PLAs und den ROMs auf der Hauptplatine, bzw. den RRIOT-Bausteinen, den Laufwerken, den Bauteilen im Monitor, etc... EINE der vielen Komponenten, welche in den Dingern ausfallen können (und auch werden).


    Aber klar: Bau was von Meanwell ein, dann sollte eine Baustelle weniger vorhanden sein.


    Meiner Erfahrung nach sind die 8296-D die anfälligsten CBM-Rechner, da sie in Summe die meisten Komponenten enthalten (+ das anfällige Schaltnetzteil haben).

    Ich hab davon zwei Stück komplett überholt- und werde es ganz sicher nicht nochmal machen.

    Dann lieber zehn 8032 oder noch besser 8296 (ohne D). ;)

  • Derzeit ist ein 8296 (ohne D) im Museumseinsatz. Das D-Modell steht Gewehr bei Fuß, sollte der ohne-D mal reparaturbedürftig sein.


    Ein kleines Meanwell lässt sich hübsch im Originalgehäuse verstecken, so dass die Museumsgäste beim Aufklappen der "Motorhaube" keinen Verdacht schöpfen werden ;) Würde da drin hingegen ein Raspi sitzen und "so tun als ob" wäre dies...irgendwie...doof ^^

  • Finde es halt nur befremdlich, so "viele" Strippen (12V/5V/GND) zusammenzufassen und auf jeweils eine Klemme zu packen. Da kotzt der Elektromeister, der irgendwann mal was von Leitungsquerschnitt gehört hat^^

    Wie denn sonst? :grübel:

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Ist dem denn tatsächlich so? Ich habe, erstmal nur für Versuchszwecke, die ganzen einzelnen Strippen zusammengefasst, so dass der gesamte Rechner auf einem einzigen Molex-Stecker hängt und an das ATX Netzteil geht. Also komplette Querschnittsverachtung. Computer eingeschaltet, laufen lassen und das Konstrukt mit ner Wärmebildkamera betrachtet. Ich hätte erwartet, dass sich die konstruierte "Hauptleitung" kräftig erwärmen würde. Tat sie aber nicht. Nicht mal nach ner Stunde Dauerbetrieb (ohne Diskettenbetrieb wohlgemerkt).

  • Ist dem denn tatsächlich so? Ich habe, erstmal nur für Versuchszwecke, die ganzen einzelnen Strippen zusammengefasst, so dass der gesamte Rechner auf einem einzigen Molex-Stecker hängt und an das ATX Netzteil geht. Also komplette Querschnittsverachtung. Computer eingeschaltet, laufen lassen und das Konstrukt mit ner Wärmebildkamera betrachtet. Ich hätte erwartet, dass sich die konstruierte "Hauptleitung" kräftig erwärmen würde. Tat sie aber nicht. Nicht mal nach ner Stunde Dauerbetrieb (ohne Diskettenbetrieb wohlgemerkt).


    Mir sind im Normalbetrieb noch nie warme Zuleitungskabel untergekommen. Höchstens mal primäseitig, wenn ich lange im Garten den Häcksler laufen lasse.


    Angeregt durch Deine Nachfrage habe ich mal ein wenig gegoogelt und bin u.a. auf das hier https://www.conrad.de/de/ratge…uerschnitt-berechnen.html gestoßen


    Dort gibt es eine Formel, die den nötigen Querschnitt bei einem maximal tolerierbarem Spannungsabfall bei einer gegeben Stromstärke und Länge berechnet.

    Ich habe die Formel umgestellt nach dem Spannungsabfall bei einer gegeben Stromstärke, Länge und Querschnitt dann die Verlustleistung berechnet.


    Wenn ich mich nicht verrechnet habe, beträgt der Spannungsverlust eines 30 cm langen Kabels mit 0,8 mm² Querschnitt in dem ein Strom von 5 Ampere fließt 0,065 V


    2*0,3*5 : (58 * 0,8)


    Das macht bei den angenommen 5 Ampere eine Verlustleistung auf der Leitung von (P=U*i) 0,3 Watt.

    Da wird nichts warm ;)


    obbi