Fotothread: Historische Festplatten zerlegt

  • Ist vermutlich wirklich was dran.

    Als neulich bei einem Kunden für eine räumliche Umgestaltung einige Server vorübergehend Platz machen mussten, hat man dort auch Wert darauf gelegt, die aus eben diesem Grund nicht in einer anderen Lage zu betreiben.

  • Ist vermutlich wirklich was dran.

    Als neulich ebi einem Kunden für eine räumliche Umgestaltung einige Server vorübergehend Platz machen mussten, hat man dort auch Wert darauf gelegt, die aus eben disem Grund nicht in einer anderen Lage zu betreiben.

    Shit. Du meinst ich bin selber schuld am vorzeiten Tod meiner beiden SDI Festplatten? Die waren in der VAX vertikal eingebaut, ich habe sie zum testen horizontal hingelegt.....

    Telex 563140 goap d

  • Klar, das ist doch einleuchtend:

    im Lager bilden sich Riefen/Spuren, wo die Kugeln dauernd reiben.

    Stellt man dann die Platte 90 Grad gedreht, dann laufen die Kugeln nicht mehr in der Spur, sondern auf dem Grat.

    Je älter, "eingelaufener" eine Platte ist, desto verheerender der Schaden.

  • Absolut vernünftig, denn die Platte versucht sich ja auch in die Ebene auszurichten wie ein Kreiselkompass und dementsprechend drückt und mahlt das im Lager, wenn die Lage nicht absolut eben (oder vertikal) ist.

    Ich habe in Erinnerung die Angabe von 5% als Maximum für die Neigung, glaube mich zu erinnern, dass das für eine leichtgewichtige Laptop-Platte war.

    Die also schon konstruktiv weniger neigungsempfindlich ist als eine Desktop- oder Serverplatte.

    Die Hersteller wollen ja verständlicherweise, dass Schäden möglichst erst nach Ablauf der Garantiezeit auffallen.


    Schwergewichtige Altplatten mit tief eingelaufenen Lagern können also sehr schnell in Schrott konvertiert werden.

    Toshi, machst Du vllt Fotos Deiner VAX-Platten für den Thread über historische Festplatten? :)

  • Norbert-97801 : Interessante Sache das mit den Lagern. Ist das ein Fakt, das einmal "eingelaufene" Platten keine Lageänderung vertragen?

    Ja, auch bei Lüftern. Besonders oft bei 12cm Netzteillüftern (Lüfter unten). Die machen oft Probleme, wenn man die probeweise auf der Seite laufen lässt.


    Interessant mit dem Glasplättchen. Von 10MB MFM bis 3TB SAS und 1,8" bis 5,25" dürfte ich alles schonmal zerlegt haben, aber noch nie gesehen. Dieses Decoderprinzip kenne ich z.B. aus Tintenstrahlern. Haben Festplatten nicht Spurinfos, damit der Kopf immer weiß wo er ist?


    Ob man diese Plattenlager irgendwie tauschen kann.

    Die sind quasi ganz hinten, ganz unten... kommst erst ran, nachdem Du alles rausgenommen hast, einschl. dem Plattenstapel...

    Fall fürs Datenrettungslabor, wohl eher teuer...

    Kopf zur Seite, Plattenstapel raus (die dürfen zueinander nicht verdreht werden, dafür gibt es extra Gestelle). Dann entweder Motortauschen oder direkt in Spenderplatte einsetzen. Steuerung von alter HDD übernehmen und sollte laufen (außer die Köpfe sind zu unterschiedlich ausgerichtet zwischen den beiden HDDs (Fertigungstolleranz)

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Mir ist gerade etwas wieder eingefallen, das die Theorie des "Kugelager-Verschleißes durch Einbaulage-Änderung" meiner Meinung nach untermauert: in einer meiner anderen MX300i lief 15 Jahre lang eine Micropolis 1558-15 mit kurzen Unterbrechungen wegen verschiedener Umzüge, bis ein Wasserschaden sie zerstörte. Sie hat dabei ihre Einbaulage nie gewechselt.

  • Ein Grund dafür könnte sein, dass vermutlich der Metallabrieb im Kugellager sich nach und nach an einer Seite festsetzt. Wird die Platte gedreht wirbelt der Dreck wieder durch das Kugellager.

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Na, da verweise ich auch mal auf meine Reparatur an einem IOMEGA JAZ-Laufwerk, hatte ich vor einiger Zeit im Forum schon gepostet:


    Innenleben und Reparatur IOMEGA JAZ


    Hoffe, der Link funktioniert....

  • Eine Microscience HH825 20Mb MFM-Platte, vom Vorbesitzer mit einem Sichtfenster versehen. Mittels MFM-reader getestet mit dem Resultat : keine defekte Sektoren !

  • Ich habe zwei Maxtor ESDI Platten (XT-8760E) mit 760 MB (5.25 volle Höhe, 8 Scheiben) aus Apollo Domain Workstations.

    Leider laufen sie nicht korrekt: Bei einer ist das Controller-Board komplett hinüber (das System meldet "controller failed initialization test"). Bei der anderen bekomme ich entweder "not found" oder "drive failed read test" (wenn ich die Platine anwärme). Ich vermute also kalte Lötstellen und/oder defekte Kondensatoren. Hat hier zufällig jemand Erfahrung mit solchen (oder ähnlichen) Maxtor Platten?

  • Ihr wisst schon, wenn ihr die Hoffnung habt, die Platte wieder in Betrieb zu nehmen, dass ihr einen Reinstraum braucht, um die zu öffnen? Besser zu lassen!

    Ach wo, ich habe schon oft alte MFM Platten in meiner Werkstatt geöffnet. Nach den jeweiligen Reparaturen wurden sie wieder zusammengebaut und erfolgreich in Betrieb genommen. Alles kein Problem, solange man nicht genau daneben Stauf aufwirbelt ;)

  • Bis in den GB-Bereich reicht ein sauberer Raum ohne viel Staub in der Luft (Luftfilter/Hepa-Staubsauger), darüberhinaus gibt es Bastellösungen.


    Eine Microscience HH825 20Mb MFM-Platte, vom Vorbesitzer mit einem Sichtfenster versehen.

    Sehr cool, schön gearbeitet, aber auch ich hoffe mit Dichtung.


    Ich vermute also kalte Lötstellen und/oder defekte Kondensatoren. Hat hier zufällig jemand Erfahrung mit solchen (oder ähnlichen) Maxtor Platten?

    Allgemein gilt immer Elkos tauschen/prüfen, Steckkontakte prüfen, Controllerboards tauschen (Fehler übertragbar?)

    ::solder::Ich "darf" beruflich basteln...

  • Genau, die "kleinen Platten" sind recht unproblematisch was das Öffnen betrifft.

    Die Logik Boards der ESDI Platten habe ich schon getauscht, der Fehler wandert mit...