Fotothread: Historische Festplatten zerlegt

  • Leider gibt es sehr wenige Bilder vom Inneren von Festplatten.


    Das ist ein wenig schade.

    Denn gerade solche Bilder vermitteln einen Eindruck über die Zeit und die Technologie.


    Deshalb möchte ich anregen, fotografisch festzuhalten, wenn Ihr irreparable historische Festplatten zerlegt.


    Um einen Start zu machen, zerlege ich jetzt eine frühe 15k Festplatte, eine U320 Seagate 18GB von 2000.


     


     


     



    Beginnen wir also mit dem Teardown.

    Zuerst mal alle Aufkleber abziehen, um verdeckte Schrauben zu finden.



     



    Dann das PCB auf der Rückseite abgenommen. Zum Vorschein kommt eine vergammelte, grossflächig von weiss nach gelb verfärbte, von selbst zerfallende Art "Faserfolie".


     

  • Der Spindelmotoranschluss ist interessant, ohne Filmkabel


     



    Nach dem Entfernen aller Aufkleber und Schrauben wollte der Deckel immer noch nicht aufgehen.


     



    Nach vorsichtigem Aufhebeln mit dem Stechbeitel eröffnete sich ein schöner Anblick.


     


     


     

    • Offizieller Beitrag

    Ohhhh, sieht ja intern wie 2.5 zoll aus!

    Eine Erklärung dafür warum die 10k und 15k Platten im Vergleich wenig Speicherplatz haben.


    Wegen Abwärme und Stabilität sind die dann halt recht ausladend.

  • Auf die Schnelle habe ich drei offene Festplatten aus den 80ern aus meiner Vitrine genommen und fotografiert; weiter zerlegen wollte ich sie bisher nicht und staubig sind sie auch etwas... ;)


    Priam V185, 5,25"-RLL-Festplatte, 120 MB unformatiert, 1986, ca. 2,8 kg



    Fujitsu M2344K, 8"-HSMD/SCSI-Festplatte, 690 MB unformatiert, 1987, über 17 kg!


    Seagate ST-138L, 3,5"-SCSI-Festplatte, 32 MB formatiert, 1989, ca. 0,7 kg

    Sammle Computer, Tisch- und Taschenrechner bis ca. 1990, CPUs, Speicher, Speichermedien aller Art und suche u. a. EPROM C1701, Intel C4040 CPU, i487SX-CPU, IBM-XT-Tastatur Model F, Video Seven FastWrite und V-RAM ISA-VGA-Karten, Texas Instruments Notebook TravelMate 3000, Citizen W1D 3,5"-Disklaufwerk, MiniSD- und eMMC-Karten, Magnetblasenspeicher, Bänder (3/4"/1"/AIT/Mammoth/Travan/VXA) und Medien (2" LT-1, Apple Twiggy-Disk 5,25", Bernoulli Box II, HiFD, Jaz, Quest, SQ100-400)

    • Offizieller Beitrag

    Wow - das ist mal n Angebot ! Besten Dank ! Wobei ich dazu sagen muss, das das leider keine dauerhafte Ausstellung ist, sondern ne zeiltich befristete Aktion in einer örtlichen VHS - die auch schon n bischen her ist ... Vitrinenausstellung zum Thema Speicher

    Konnte dort aber schon einige Male kleine Ausstellungen durchführen - die sind, glaub ich, immer ganz froh, wenn dort nicht nur "Hardarbeitsartikel" und Töpferarbeiten in den Vitrinen liegen ...

    Und - wenn sich die Gelegenheit für eine Ausstellung ergibt, wird zugegriffen ;)


    MfG


    Cartouce

    • Offizieller Beitrag

    Bevor Apple damals die HD20 gebaut hat, die beim Macintosh am externen Diskettenanschluss lief, hatten sie auch ein anderes Modell in Planung, dass aber nie über den Prototypen-Status hinaus kam.

    Dafür hatten sie auch vom japanischen Lieferanten der Platte ein paar Modelle mit durchsichtigem Deckel. Ich möchte dieses Model nicht gerne öffnen, aber man sieht ja auch so hinein :-;

    Ichhabe grade mal zwei Fotos gemacht. (Sorry für die schlechten Lichtverhältnisse)


  • Hallo Jonas,


    ich habe nur jeweils eine 8"- und 14"-Scheibe (14" auch als Stapel, siehe Bild), aber keine Köpfe und Mechanik. Falls Cartouce die Sachen also nicht braucht, dann würde sich meine Vitrine auch sehr darüber freuen... :tüdeldü:



    Viele Grüße

    Michael

    Sammle Computer, Tisch- und Taschenrechner bis ca. 1990, CPUs, Speicher, Speichermedien aller Art und suche u. a. EPROM C1701, Intel C4040 CPU, i487SX-CPU, IBM-XT-Tastatur Model F, Video Seven FastWrite und V-RAM ISA-VGA-Karten, Texas Instruments Notebook TravelMate 3000, Citizen W1D 3,5"-Disklaufwerk, MiniSD- und eMMC-Karten, Magnetblasenspeicher, Bänder (3/4"/1"/AIT/Mammoth/Travan/VXA) und Medien (2" LT-1, Apple Twiggy-Disk 5,25", Bernoulli Box II, HiFD, Jaz, Quest, SQ100-400)

  • Ich möchte dieses Model nicht gerne öffnen, aber man sieht ja auch so hinein :-;

    Find ich richtig. Man sollte Festplatten nur öffnen, wenn man daran was zu suchen hat, oder sich sicher ist, daß sie eh schon hinüber ist. Und solche besonderen schon gar nicht. Man weiß nie, wann, wer oder wozu man sie evtl. mal noch benutzen mögen möchten würde.



    So, nun mal noch zu einem Modell, was sich durch eigenartige Geräusche mitteilte, aber zunächst noch eine Weile lief und als "voll in Ordnung" angeboten war - es darf geraten werden wo ; Tip: der Name des "Ladens" beginnt mit einem großen "E".


    Irgendwann war das Filesystem aber wirklich der Meinung, daß da irgendwas defekt sein müßte - und so war es dann auch ...


    die Platte ist eine von den Quantum Atlas Platten, die mal eine zeitlang top-notch Platten in GamerPCs etc. waren.


      


     


    ab Überschreiten dieser Grenze erlischt die Garantie ! :


     


     

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    2 Mal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • nach Abheben des Deckels, eröffne(te)n sich unerwartete Einblicke


     


       


     



    und weil es so schön war, noch ein Kunstfoto für den Desktop-Hintergrund



    Laut oben verlinktem Video handelt es sich eindeutig um eine sogenannte "spanabhebende Datenverarbeitung". Ein (zu)treffender Terminus technicus (#).

    .

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

    2 Mal editiert, zuletzt von ThoralfAsmussen ()

  • Holger

    Superinteressantes Teil!

    Nicht nur die meines Eindrucks recht sparsame mechanische Ausführung, sondern auch das (nahezu) völlige Fehlen jeder Elektronik.

    Würde mich nicht weiter wundern, wenn der Controller ungefähr so komplex ist wie der Disk II Controller... hast Du da evtl. auch noch Fotos? :)


    Wie Dein (früheres) "Motto" halt sagt, Apple...



    ThoralfAsmussen

    Sehr schöner Teardown!

    Allein die kunstvolle ringförmige Ausführung der Hobelarbeit... habe sowas glaube ich noch nie gesehen.

    Vielleicht eine Betriebssystem/Filesystemfrage?

    Kann es vielleicht sein, dass die durch das gezielte Glätten von Superblöcken entstanden ist?


    Abgesehen von den künstlerischen Aspekten, die Kühlrippen an der Aussenseite sind interessant... scheint wohl nicht nur Seagate Wärmeprobleme bei 10k+ Platten empfunden zu haben.

  • Wessen Bilder darf ich für meine Webseite und für Poster verwenden?

    Hallo Axel,


    meine Bilder darfst Du gerne verwenden. Bei Gelegenheit werde ich die Platten eventuell mal etwas reinigen, mit besserer Ausleuchtung, von mehreren Seiten und eventuell auch noch Details fotografieren...


    Viele Grüße

    Michael

    Sammle Computer, Tisch- und Taschenrechner bis ca. 1990, CPUs, Speicher, Speichermedien aller Art und suche u. a. EPROM C1701, Intel C4040 CPU, i487SX-CPU, IBM-XT-Tastatur Model F, Video Seven FastWrite und V-RAM ISA-VGA-Karten, Texas Instruments Notebook TravelMate 3000, Citizen W1D 3,5"-Disklaufwerk, MiniSD- und eMMC-Karten, Magnetblasenspeicher, Bänder (3/4"/1"/AIT/Mammoth/Travan/VXA) und Medien (2" LT-1, Apple Twiggy-Disk 5,25", Bernoulli Box II, HiFD, Jaz, Quest, SQ100-400)

  • Wessen Bilder darf ich für meine Webseite und für Poster verwenden?


    Meine darfst Du dafür auch explizit benutzen.

    Allerdings ist das wohl "stillschweigend" sowieso so geregelt, daß hochgeladene eigene Sachen automatisch unter einer CreativeCommons Lizenz landen, weshalb Du eigentlich alle quasi auch ohne explizite Erlaubnis benutzen können solltest. Keine Ahnung, ob mit Namen oder Quell-Nennung und ob nur nicht-kommerziell.


    Ich nehme mal an, daß das solange gilt, bis es jemand explizit im Text ausschließt.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Also dass hochgeladene Bilder automatisch unter CC fallen, glaub ich nicht. Es ist eher so, dass ohne explizite Erlaubnis eine Weiterverwendung nicht zulässig ist.

    Das Genie beherrscht das Chaos

  • Quantum Fireball 1280 SCSI.

    Aus einem Power Mac.

    "Original Apple"

    Leider defekt.



    Oooh... was zeigt sich nach Abziehen des Etiketts...


    Eine ganz gewöhnliche Quantum?



    Leider klemmen zwei Schrauben auf der Rückseite.

    Passenderes Werkzeug nötig.



    Knirsch, und ab. Der Schaumstoff zeigt keine Zersetzungserscheinungen.



    Interessanter Motoranschluss, ohne Filmkabel oder hauchdünne Drähte!


     



    Der Deckel klebte, deshalb ein anderes Werkzeug.



    Nach Einstechen und Aufhebeln ein enttäuschend leerer Anblick.


  • Jetzt erstmal ein paar Bilder vom Inneren.


     


     


    Hier ist die Kopfarretierung gut zu sehen, welche die Köpfe in der Parkposition festhält.



    Irgendwie machen die Köpfe auf mich keinen so guten Eindruck.


     


    Mit gelöster Arretierung lassen sich die Köpfe bewegen.



    Zwei Magnete mehr für meine Magnetsammlung :)



    Die Spule des Köpfe-Linearmotors


  • Noch ein paar Detailfoto-Versuche...


     


    Ich war mir eigentlich sicher, dass die Platte aus Metall ist.

    Trotzdem ist sicherer, die Biege-Hebelprobe mit einem Splitterschutz (Mülltüte) herum zu machen.

    Die erforderliche Kraft zum Biegen war bei dieser Platte sehr klein.

    Vielleicht sollte ich zukünftig mit Messchieber auch immer ausmessen, wie stark die Scheiben sind.





    Nach dem Abendessen kommt die nächste "Apple"-Quantum mit der Schlachtung dran: