Epson PX-8: Schwacher LCD-Bildschirm

  • Hallo zusammen,


    mein PX-8 hat seit Längerem ein extrem kontrastarmes Display - mit dem Regler kann ich nur zwischen ganz Dunkel und ganz hell einstellen, aber einen vernünftigen Kontrast bringe ich nicht zustande.


    Jetzt hatte ich bei User Werner_8085 das SD-Kartenprojekt für den PX-8 gefunden und wollte das mal ausprobieren, aber mit der miserablen Darstellung macht das keinen Spaß.

    In den Epson-Tips von Martin Hepperle wird ja geraten, die Elkos zu tauschen - ich hatte schon welche besorgt und den Epson jetzt geöffnet, aber die sehen noch sehr gut aus. Kein Siff, keine matten Lötstellen - optisch einwandfrei. Selbst der Backup-Akku scheint noch keine Probleme zu machen.

    Überhaupt stellt sich mir die Frage, ob schwächelnde Kondensatoren auch für die schlechte Leistung des Displays verantwortlich sein können, oder ob das einfach von Natur aus schlecht ist, oder ob die LCD-Displays selber so extrem altern? Kann da jemand was Belastbares zu sagen?


    Ich möchte nicht unbedingt den Aufwand treiben, das Board auszubauen und die Kondensatoren zu tauschen, wenn es unterm Strich nichts bringt ...


    Ein paar Bilder:




  • .. man muss natürlich im Einzelfall nachsehen - grundsätzlich ist es nicht sinnvoll immer "blind" alle Bauteile auszuwechseln. Oft sind aber die undichten Kondensatoren nur bei genauem Hinsehen zu erkenne, da das Elektrolyt schon getrocknet ist. man sieht dann weißliche matte Rückstände.

    Aber das hängt sicher auch von der Charge bzw. dem Hersteller ab. Es gibt Kondensatoren, die auch noch nach 30 Jahren einwandfrei sind.. In Grunde sind das ja Flüssigkeitsbehälter, die unten mit einem "Gummi"-Stöpsel verschlossen sind und der Kunststoff alterte/schrumpft eben. Außerdem gibt es da mal die schöne Geschichte dass aufgrund falsch spionierter Chemierezepte ganze Generation von Elektrolytkondensatoren auch kurzer Zeit ihre Wirkung verloren haben.


    Wie auch immer, bei den drei HX-20 die ich hier habe, war das bei allen klar erkennbar. Einer funktionierte nach Erhalt etwa eine Woche und verlor dann auch seinen Kontrast. Es gibt aber wohl auch welche, die mit Originalbestückung noch einwandfrei arbeiten.


    Die LCD Displays selbst altern im Prinzip auch. Was aber wohl häufiger vorkommen, z.B. bei warmer feuchter Lagerung ist, dass die Ränder undicht wird. Die LCDs sind ja ein sehr dünnes Aquarium/Küvette/zwei verklebte Scheiben, die nach der Füllung mit dem Flüssigkristall an den Rändern vergossen/zugeklebt werden. Diese Vergussmasse kann sich auflösen. Manchmal sieht man dann schwarze Ränder wachsen- dort kommt dann wohl Luftsauerstoff mit in die Chemie und ruiniert das Display.

    Die letzte Schadensquelle, die ich kenne, ist eine Ablösung oder Auflösung der Reflektorfolie. Hinten ist ja eine Spiegelfolie aufgeklebt die das Licht reflektiert und auch die kann sich zersetzen und dann ein fleckiges Bild hervorrufen.


    Wenn der Kontrast nicht stimmt, würde ich eher auf Probleme in der Ansteuerung des LCDs tippen. Die LCDs werden ja mit genau getakteten Wechselspannungen betrieben und wenn da etwas nicht stimmt, arbeiten sie nicht mehr richtig. Wenn das länger so ist (mehr Gleich- als Wechselspannung), kann es wohl auch zu Elektrolyse kommen und die Flüssigkristalle werden zersetzt.

    Von daher sind Bauteile die etwas mit der AC Spannungsversorgung schon verdächtig und Kondensatoren spielen da wohl schon eine Rolle.


    Als Einäugiger ... sind das alles nur meine laienhaft angelesenen Kenntnisse, da gibt es vielleicht auch fundiertere oder professioneller Ratschläge.

  • Danke für Eure Meinungen.


    Toast_r : Das hatte ich auch schon überlegt, aber alleine das Ausbauen der Hauptplatine ist schon ein ziemlicher Akt, den ich mir gerne ersparen wollte, wenn abzusehen ist, dass es nichts bringt.

    Da das Projekt mit der SD-Karte als Disk-Ersatz jetzt erfolgreich läuft überlege ich es aber trotzdem, denn so ist das "Arbeiten" mit dem Epson eine Qual.


    Toshi: Genau die Frage habe ich mir auch gestellt. Der einäugige Martin ;) hat da ja einiges zu geschrieben - aber so ganz sicher bin ich da eben nicht.


    Martin Hepperle : Ich habe mich lange gegen diese allgemeine Verunglimpfung von Elkos gewehrt, weil ich eine Menge alter Geräte (70er bis 80er) habe, die in der Hinsicht keinerlei Probleme haben. Kapazitätsverlust - ok, das ist gut möglich, aber das Auslaufen scheint eher ein "modernes" Problem zu sein: Amiga, Macs, verschiedene CBM-Geräte. Leider habe ich davon inzwischen auch einiges, sowie auch vereinzelte Diskettenlaufwerke und auch schon ein HX-20 bzw. dessen Bandlaufwerk.


    Ich habe mir die Kondensatoren in dem PX-8 ziemlich genau angesehen, aber nichts feststellen können: Keine Kristalle, keine Soße, keine Veränderungen der Lötstellen.

    Aber das die nicht auslaufen heißt nicht, dass die noch ihre volle Kapazität haben - und da stimme ich mit Dir überein, dass das Auswirkungen auf die bei LCDs benötigten Wechselspannungen haben *kann*. Aber ob das tatsächlich so ist, und ob das durch neue Kondensatoren besser wird, oder ob die Displays davon irreversible Schäden bekommen haben - da hatte ich auf Erfahrungen von Leuten gehofft, die das auch schon durchgemacht haben.

    Hattest Du denn nach dem Kondensatortausch eine bessere Displaydarstellung?


    Die Variante mit den undichten Displays kenne ich natürlich auch - dann laufen so schwarze Flecken vom Rand aus in das Display rein. Das ist es zum Glück hier aber nicht.

  • Also wenn die Fotos von Dir direkt von Deinem Board gemacht wurden, dann denke ich muß man erstmal nicht gleich das Board extrahieren. So wie die Kondensatoren eingelötet scheinen, lassen die sich doch auch von oben ggf. entlöten, da sie nicht plan auf dem Board aufliegen, oder ?

    Gruß Torsten

    BFZ MFA, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, MSX VG8010, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Amiga 500 & 1200, Atari Portfolio, HP200LX, IBM PC5155, TP755c, TP755cx, T20, T41, T61, PS/2 (Model 40SX), PS/2E, Accura 101, Apple //e, Sharp PC1401 & PC1403H, TI59 m. PC-100c, HP48SX & HP48GX


    An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz:


    ::matrix::

  • Mmh, das stimmt zwar, dass da einige mit "viel Luft" eingebaut sind - aber von oben auslöten ist schon etwas verwegen. Raus geht ja vielleicht noch, aber da man das Lot nicht absaugen kann wird es dann schwierig, die Löcher freizubekommen, um einen neuen einzubauen.

    Hast Du so was schon mal gemacht?


    Aber im Grunde habe ich wenig zu verlieren: schlimmstenfalls muss ich das Board eben doch ausbauen. Von daher kann ich das gleich mal versuchen :/

  • Mit einer Handpumpe sollte sich doch auch das Lot absaugen lassen...


    Lot erwärmen und den Kondensator zur Seite biegen, sodaß der Anschluß aus dem Lötpad kommt, dann die andere Seite.

    Dann das Lot mit Handpumpe absaugen.

    Gruß Torsten

    BFZ MFA, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, MSX VG8010, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Amiga 500 & 1200, Atari Portfolio, HP200LX, IBM PC5155, TP755c, TP755cx, T20, T41, T61, PS/2 (Model 40SX), PS/2E, Accura 101, Apple //e, Sharp PC1401 & PC1403H, TI59 m. PC-100c, HP48SX & HP48GX


    An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz:


    ::matrix::

  • Georg,


    an eine spektakuläre Verbesserung der Bildqualität kann ich mich nicht mehr erinnern - mein PX-8 war vorher noch o.k. - ich hatte nur die weißlichen Salzreste an der Unterseite einiger Kondensatoren gesehen und deshalb, nach den Erfahrungen mit den HX-20 und da das Gerät schon für den Akkutausch offen war, alle Elkos ausgetauscht. Von daher kann das Problem natürlich auch woanders liegen - da müsst man nochmal sehen ob es Soll-Signal-Traces im technischen Handbuch gibt. Mehr kann ich da leider auch nicht sagen.


    Vom Auslöten nur von oben her würde ich in diesem Fall abraten. Ich fand die Bohrungen in den Epson Geräten immer sehr eng, teilweise musste ich die nach dem Auslöten noch aufweiten (mit Nadel oder ganz vorsichtig mit einem Bohrer, von Hand gedreht) um die neuen Beine durchfädeln zu können. Außerdem finde ich es besser, nach dem Löten beide Seiten zu inspizieren - manchmal fließt das Zinn nicht gut durch die engen Spalte der Durchkontaktierung und dann löte ich ggf auf der Gegenseite nochmal nach. Das schlechte Entlöten lag vielleicht auch an dem alten Lötzinn, das teilweise durch das Elektrolyt verändert war.

    [Am Wochenende habe ich 20 Polyester Filterkondensatoren in ein ein paar HP Geräten ausgetauscht und dort fallen einem die alten Kondensatoren nach dem Absaugen einfach entgegen weil die Bohrungen nicht so eng sind - da mach das Auslöten richtig Spaß.]


    Sooooo aufwendig ist der Ausbau des Boards aber auch nicht, mit ein paar Skizzen/Photos und genügend Platz bekommt man das alles auch wieder zusammen. Mit den Flachbandkabeln und den Buchsen mit Verriegelung muss man natürlich vorsichtig sein.

  • ...

    Jetzt hatte ich bei User Werner_8085 das SD-Kartenprojekt für den PX-8 gefunden und wollte das mal ausprobieren, aber mit der miserablen Darstellung macht das keinen Spaß.

    Hi Georg,

    ich habe auch einen PX8, daher würde mich das o.g. SD-Kartenprojekt interessieren.
    Vieleicht hättest du da mal einen Link dazu.

    Zum Kontrast Problem: Diese LCD Displays haben ja meist noch diese negative Kontrast Spannun, evtl. sollte man mal messen wie hoch, bzw. wie negativ die ist. Falls diese zu "schwach" ist, könnte evtl. der Kontrast gering sein. Bei Bedarf kann ich mal bei meinem PX8 auch diese Spannung mal messen.


    mfG. Klaus Loy

  • Hallo klaly, die Seite von Werner ist ja schon verlinkt. Dort findest Du dann auch den Link zum Original Projekt von William Cooke. Mit dem habe ich auch schon kurzen Mailkontakt gehabt, sehr nett.


    Auf der Seite von Werner ist auch das Problem beschrieben, das er mit aktuellen Arduino-Versionen hat. Aber statt einem Downgrade habe ich den Sketch so angepasst, dass er mit alten und neuen Versionen läuft. Du musst in der Schreibroutine beim Öffnen der Datei statt FILE_WRITE den Wert O_WRITE verwenden. Das sollte dann laufen.


    Zu den anderen Themen:

    Mir ist wieder was dazwischen gekommen, ich kann mich wohl erst in ein paar Tagen wieder um den PX-8 kümmern. Dann werde ich mal sehen, ob ich a) was Sinnvolles messen kann und b) das Board ausbaue oder es von oben versuche.

    Die Auswirkungen enger Bohrungen kenne ich nämlich auch, beim Auslöten können da Welten zwischen liegen.


    Ist eigentlich in dem Bildschirmgehäuse auch noch Elektronik (sprich Kondensatoren) oder ist da nur das nackige LCD drin? Das hätte ich noch nie auf und würde auch gerne drauf verzichten...

  • ... das Display-Gehäuse habe ich nie geöffnet...


    Und: das SD Kartenkästchen habe ich mir auch nachgebaut - es funktioniert gut.

    Ich habe mir die Software um einen Befehl erweitert, sodass ich Image Dateien für die Laufwerke von CP/M aus per Kommandozeile wechseln kann.


    Allerdings scheint mir in der Arduino SD Karten-Library mindestens ein Fehler zu sein, vielleicht noch mehr, die für die merkwürdigen Effekte verantwortlich sind, die W. Cooke in seinem Code nett kommentiert hat.

    Ich denke, beim initialisieren des SD Objekts wird ein Parameter zu wenig übergeben, was dann zu einem Stapelfehler führen müsste. Da das aber nur einmal verwendet wird, merkt man das normalerweise nicht. Aber irgendwie hinterlässt so etwas einen kleinen Beigeschmack. Wie gesagt, ein Arduino-Library, nicht W. Cookes Fehler. Wollte ich gelegentlich mal an die Arduino-Leute weitergeben.

  • Ich habe mir die Software um einen Befehl erweitert, sodass ich Image Dateien für die Laufwerke von CP/M aus per Kommandozeile wechseln kann.

    Kannst Du da mal ein bisschen was zu erzählen?


    Ein Kommandozeilenbefehl wird vom CP/M ja im Allgemeinen als Aufruf eines Programms gewertet und in eine Folge von Lesezugriffen umgesetzt - wie schaffst du es, aus diesen Lesezugriffen den Wunsch zum Wechsel der Image Datei zu erkennen?

    Die Kommunikation mit dem Teil läuft ja nicht auf der Ebene "Lade das Programm XY", sondern "lese Sektor N". Da fehlt mir im Moment noch die zündende Idee, wie ich auf der Ebene Informationen zum Image-Wechsel transportieren kann.

  • Die schrecklich nette Epson-Family konversiert ja mit externen Diskettenlaufwerken und Bildschirm-Geräten über das Epson-eigenes Protokoll EPSP.

    Da werden genau definierte Datenpakete hin- und hergesendet. Eines der Pakete verpackt z.B den Befehl "Lies Sektor x".

    Ich habe nun einfach ein neues Paket (sozusagen eine Spracherweiterung) erfunden, mit einer nicht schon von Epson belegten Paketkennung. Darin schicke ich dann den Laufwerksbuchstaben und den Image-Dateinamen an den Emulator. Im Laufwerksemulator wird diese Paket dann ausgewertet und einfach das neue Image (das schon auf der SD Karte liegt) in das gewünschte Laufwerk geladen.

    Auf dem Epson braucht man dann nur ein kleines Progrämmchen, das die Kommandozeilenparameter in das Paket verpackt und an den Emulator sendet.

    Man gibt dann auf der CP/M Kommando-Ebene einfach einen Befehl wie "SETDSK F: IMAGE_1.IMG" und die Datei IMAGE_1.IMG wird in Laufwerk F: geladen.

    Ich fand es irgendwie schade, dass man 16 MB oder größere SD Karten hat und da nur 4 x 300 KB Daten ablegt.

    Außerdem ist es schön, diverse Disketten für diverse Programmiersprachen etc. schnell zur Hand zu haben ohne dass man die Daten neu mit dem PC auf die SD Karte kopieren muss


    [So ähnlich wird auch die Grafikausgabe vom PX-8 zum meinem MH-20 Display Emulator gemacht: Der PX-8 kennt die Grafik-EPSP Pakete des HX-20 BASIC nicht, man kann aber diese Pakete leicht selbst zusammenstellen und versenden, da das Betriebssystem schon die Grundfunktionen dafür beinhaltet. Das habe ich in meinem Dokument zum PX-8 kurz beschrieben]

    Im Prinzip könnte man auf diese Weise auch alle möglichen Ein-/Ausgaben mit dem Arduino machen, aber dazu gibt es vielleicht bessere Systeme.

  • Martin Hepperle, das ist die zündende Idee, von der ich schrieb. Ich war zu sehr in dem Gedanken verfangen, dass nur das Betriebssystem mit dem emulierten Diskettenlaufwerk redet - aber das kann natürlich auch von einem Programm übernommen werden, wenn man die Schnittstelle anzusprechen weiß.


    Deine Begründung ist genau auch meine: da hat man dutzende Images auf der Karte, und muss für einen Diskettenwechsel jedesmal die Karte in den PC stecken und Dateien umbenennen.


    Aber erst mal muss ich die Anzeige in den Griff bekommen, sonst macht es keinen Spaß..

    ENTSORGT? :neinnein:

    Naja, im Sinne von "eine Sorge weniger" ::heilig::

  • Inzwischen habe ich das Board ausgebaut, die Kondensatoren aus- und neue eingelötet und wieder alles zusammen gebaut.


    Der Eindruck von den Kondensatoren: Nötig war es wohl nicht. Von den 19 Elkos hat einer deutliche Spuren von austretendem Elektrolyt, bei zwei weiteren kann man etwas ahnen, und alle anderen sehen eigentlich recht gut aus:


       


    Der Ausbau war gar nicht so dramatisch - die meisten Probleme hatte ich, weil die Anschlussdrähte der Kondensatoren alle ziemlich scharf umgeknickt waren. Aussagen ist da schwierig, und gleichzeitig die Beine geradebiegen fast unmöglich. Und sie mussten ziemlich gerade sein, weil die Bohrlöcher - wie von Martin beschrieben, ziemlich eng waren.


    Die Messungen zeigten auch, dass durch den Austausch nicht viel zu erwarten war; alle Kondensatoren lagen noch im Toleranzbereich. Einige hatten sogar höhere Kapazitäten als angegeben - selbst den 100er mit den starken Elektrolytspuren habe ich mit 102uF gemessen.


    Eigentlich habe ich mich geärgert, die ganze Arbeit gemacht zu haben - etwas tröstet mich der Gedanke, dass zumindest der 100er definitiv nicht mehr ok war.


    Tja, und an dem ursprünglichen Problem hat sich dadurch auch nichts geändert: das Display ist immer noch blass und kontrastarm. die benötigten Spannungen sind da und innerhalb der Toleranz. Die Frequenzen werden von den Prozessoren erzeugt; da mache ich mir eigentlich wenig Sorgen, dass da etwas nicht stimmt.

    Es gibt auf dem Board einen Jumper, mit dem man die Ansteuerung des Displays modifizieren kann. Angeblich gibt es in der falschen Stellung je nach Display Schatten o.ä. - auch das habe ich versucht, aber in beiden Stellungen sehe ich keine nennenswerten Unterschiede :(


    Schade ...

  • So, ich hatte gerade die Gelegenheit, das Display eines anderen PX-8 zu begutachten - und musste enttäuscht feststellen, dass das genauso kontrastarm ist wie meins. Ich habe also den Verdacht, dass ich das nicht besser hinbekomme. Entweder waren die nie besser, oder die altern alle irgendwie gleichermaßen - jedenfalls muss man wohl damit leben.

  • prüf mal die negative Kontrastspannung - und mach den negativen Wert etwas grösser. Das könnte ggfs. eine Verbesserung bringen.

  • Wie gesagt, die ist in der Toleranz. Es sollen -15V +-10% sein - gemessen habe ich -14,2V.

    Leider kann man das wohl nirgendwo einstellen, sondern müsste ggfs. eine Z-Dioden tauschen.

    Reizen würde es mich trotzdem. Vielleicht erst mal per Fremdeinspeisung versuchen ...


    Auf jeden Fall Danke für den Hinweis. Ich kenne mich mit LCDs nicht so gut aus, dass ich wüsste, welche Spannungen und welche Ansteuerung welche Auswirkungen haben.

  • Code
    die negative Spannung wird mehrfach geteilt (Mux)  und ist für den Kontrast zuständig. Du kannst eine Fremdeinspeisung vornehmen - möglichst nicht mehr als - 16v einspeisen. Bezugsspannung ist GND. 
  • Ja, schade, aber wenn schon ein Kondensator anfängt auszulaufen, werden die anderen früher oder später folgen. So hast Du erst mal wieder 10+ Jahre Ruhe.

    Das Technische Handbuch hat ja noch einige Oszilloskop-Traces abgebildet, die Du vergleichen könntest, aber vermutlich ist das DIsplay so wie es ist und immer schon war.


    Ich denke jetzt aber nicht unbedingt, dass das eine Alterserscheinung ist, die LCD Technologie steckte damals noch in den Kinderschuhen und hat dann große Fortschritte gemacht.


    Zum Beispiel gab es von HP den 110 Portable und den Portable Plus. Der 110 und die erste Generation des Portable Plus hatten ein damals typisches graues LCD mit (nach heutigem Maßstab) schwachem Kontrast. Das war von Anfang an so und auch schnell ein Kritikpunkt der Kunden.

    Vom Portable Plus gab es dann nach ca. 1-2 Jahren eine zweite Serie, bei der man das graue Display durch eines mit anderer Chemie ausgetauscht hat und dieses hatte dann schon einen deutlich besseren Kontrast.

    Aber auch hier braucht man eine gute Beleuchtung - entweder direkte Sonneneinstrahlung oder eine gut ausgerichtete Lampe.


    Heutige LCDs sind da deutlich besser - allerdings of auch hintergrundbeleuchtet, was man damals auch für den Portable ausprobierte und für die HP Palmtops 100LX/200LX auch von Drittherstellern als Nachrüstung angeboten wurde. War aber vom Stromverbrauch her problematisch.


    Theoretisch könnte man so eine Hintergrundbeleuchtung auch beim PX-8 machen, aber wer möchte schon gerne sein altes Schätzchen riskieren? Ich experimentiere gerade etwas mit eine Lichtleiste aus einem Laptop display, als reflexfreie externe Beleuchtung, braucht aber leider 24V.


    Martin

  • Danke für die tröstenden Worte :)


    Ich habe langsam auch den Eindruck, dass das eine Frage der Technologie ist. Ich habe das gestern mit joshy bereits diskutiert - z.B. ist das Display des HX-20 besser ablesbar, allerdings auch wesentlich kleiner. Vielleicht hat man irgendwo Abstriche machen müssen, um zu der Zeit so ein vergleichsweise großes Display überhaupt hinzubekommen. :grübel:


    jefi: Ich werde das im Hinterkopf behalten. Aktuell habe ich erst mal genug davon, die Kiste ständig zu öffnen und wieder zusammen zu bauen.

    Stammen Deine Information konkret aus dem PX-8-Umfeld oder ist das eine allgemeine Situation bei LCDs? Ich war etwas irritiert wegen Deiner Formatierung und dachte erst, Du hättest irgendeine Dokumentation zitiert, die ich noch nicht kenne.

    Bei der Überlegung, die Theorie hinter solchen Displays mal an irgendwelchen Billigteilen zu testen und durchzumessen ist mir aufgefallen, dass die aktuellen Textdisplaymodule auf Basis des HD44780 solch hohen negative Spannungen gar nicht verwenden - im Gegenteil, die meisten Typen nutzen auch für den Kontrast eine positive Spannung. Umso mehr würde mich interessieren, aus welchem Kontext Deine Informationen stammen bzw. wie das i.A. bei LC-Displays aussieht.

  • Hi es ist eine Info aus Richtung der LCD Technik - ich war dort ettliche Jahre unterwegs.


    Bei den Displays wird das zum Teil auch vom Controller oder der Peripherie selbst erzeugt. Bei den monochromen LC Displays kann man mit steigender Auflösung und Mux Rate Kontrastspannungen bis über -30V benötigen - wie gesagt hängt das auch von der Beschaltung ab.

  • moin, moin zusammen,

    habe mal ein paar Bilder von meinem PX-8 gemacht:

    - Bild 9 Kontrast auf Optimum

    - Bild 10 etwas übersteuert

    - Bild 10 am Anschlag

    so gesehen habe ich noch genügend Reseven.


    Im Anhang habe ich einen Auszug aus dem Servicemanual beigefügt.

    Wenn ich das richtig lese, beziehen sich die -15V auf die Versorgungsspannung von +5V


    ggf. kann ich das bei meinem mal messen.

    Wird aber noch was dauern da derzeit bestes Mopedwetter ist...


    LG Werner

  • auf Hackaday gibts eine "Grafikkarte" für PX-4 und PX-8 ..kennt die schon jemand?

    könnte man die auch am HX-20 nutzen?


    Re-UD-80 - a larger display for Epson PX-4 / PX-8
    The Oval Automation Ltd UD-80 is an external screen device for the vintage CP/M PX-4 and PX-8 computers. It allowes the output to be displayed on an 80 by 24…
    hackaday.io


    rechnerfreak , wizardofOz , Martin Hepperle ?

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Der Adapter müsste auch am HX-20 für reine Textausgabe funktionieren. Grafik oder Diskettenlaufwerke emulieren kann er aber nicht.

    Der verwendete Chip hat auch "pseudo-Grafik" Möglichkeiten (siehe Datenblatt), die sind aber vermutlich ungenutzt.


    Der Nachbau des Oval-80 wurde in https://forum.vcfed.org/index.…-display-adaptor.1238329/ diskutiert.