Informations- und Erfahrungs-Sammel-Thread zum Thema "Sicherer Versand von CRT-Monitoren"

  • Moin,


    der Versand von CRT geht aufgrund ungeeigneter Verpackung nicht selten schief.

    Viele haben daher Angst, CRT zu verschicken.


    Zu wissen, wie man CRT richtig verpackt, und Transportschäden vermeidet, darauf kommt es an.


    Dieses gemeinsam herauszufinden, Erfahrungen, Wissen und interessante Links zusammenzutragen, das ist die Aufgabe dieses Threads.

    Idealerweise kann man aus dem ganzen Material einen Wissensdatenbank-Artikel zu diesem für viele Retro-Liebhaber wichtigen Thema extrahieren.

    Ich denke, viele von uns können zur Wissenssammlung beitragen.



    So beginne ich mit einer Transportschaden-Analyse, um den Unterschied zwischen "Palettenverpackung" und Versandverpackung zu verdeutlichen.


    "Originalverpackungen" sind in aller Regel Palettenverpackungen,

    Das heisst, ihre Belastbarkeit ist darauf ausgelegt, auf einer Palette von Absender zu Empfänger speditiert zu werden.

    Für CRT-Versender ist dies zu beachten sehr wichtig. Originalverpackungen sind für den normalen Versand nicht ausreichend.


    Gucken wir uns einmal den Transportschaden an - eine eingedrückte Stelle oben links an der Gehäusefront eines 19"-Flat-Trinitron-Monitors (ca. 30kg Gewicht).





    Das Paket hat offenbar ruppige Behandlung erfahren und ist auf die Vorderseite gefallen.

    Am Styropor kann man das gut sehen.

    Blau markiert sind die Risse, rot die Auflagefläche des Monitors, rot+grünschraffiert die Schadensstelle. Da muss der Monitor gut geflogen sein!


     




    Die Auflageflächen am Boden des Pakets waren sichtlich "mitgenommen":



     


     




    Äusserlich war dem Paket ausser ein wenig ausgefranstem Klapprand nichts anzusehen - es fiel mir erst bei der Analyse für diesen "Artikel" auf:


     






    Das illustriert anschaulich an einem vergleichsweise harmlosen Transportschaden, dass "Palettenverpackungen" für den CRT-Versand unzureichend sind.

    In meinem nächsten Bilderartikel werde ich meinen Versuch beschreiben, einen 17"-Monitor heil zu verschicken.

  • Vor längerer Zeit fand ich auf ebay einen Nokia 447Xi, ein 17-Zöller selten geworden hoher Qualität und mit für 17-Zöller sehr guten 92kHz.

    Der Verkäufer wollte nicht verschicken.

    Aber er war bereit, mir den Monitor zuzusenden, wenn ich ihm eine geeignete Verpackung zuschicke und er nicht für Versandschäden haften muss.

    Der Monitor kam dann in einwandfreiem Zustand ohne Schaden bei mir an.


    Genommen habe ich einen doppelwandigen Karton ca. 55x55x57cm von einem 19-Zoll-CRT, der gerade da war.


    (Anmerkung der Monitor darin ist nicht der Nokia, sondern der etwas kleinere Sony CPD-220E, der jetzt mit derselben Versandverpackung verschickt werden soll)


    Den Boden habe ich mit einer passend zurechtgeschnittenen Spanplatte 16 (oder 18?)mm passgenau ausgelegt.

    Dann habe ich zuerst die Seiten und schliesslich das verbleibende "Bodenloch" mit 40mm Styroporplatten ausgekleidet.

    Zwecks besserer Haltbarkeit habe ich die Styroporplatten zuvor mit Folie beklebt.



    Da ohne Fuss die Bildfläche schräg ist, habe ich eine Styroporplatte zum Abdecken/als Auflage genommen:



    Anschliessend habe ich den Monitor mit Doppellage Lupo-Folie bedeckt und den Spalt zwischen o.g. Styroporplatte und Kartoninnenseite gut mit zugedrückt. Ebenso auf der Rückwand.

    Die Freiräume seitlich mit aus Abfällen passend zurechtgeschnittenen "Styroporziegeln" ausgefüllt.



    Den Oberteil habe ich dann ebenso "vermauert", damit der Monitor möglichst allseitig fest aufliegt und sich nicht bewegen kann, egal wie das Paket gewürfelt wird.


    Am Ende vor dem Zumachen, sah das so aus: rechts das Paket, links der Deckel.




    Leider ist das Ganze suboptimal.

    • Eine dickere Auskleidung wäre wünschenswert, um das bei einigen Versandunternehmen in deren Verpackungsrichtlinien geforderte Minimum von 5cm Auskleidungstärke einzuhalten.
    • Ganze Platten wären wohl auch sicherer. Aber vielleicht kann man für die Seiten auch Abfälle wiederverwenden?
    • Wünschenswert gewesen wäre auch, wenn mir vorher eingefallen wäre, den Monitor in eine Tüte zu verpacken. Andererseits ist ein Staubsaugereinsatz nach derartigen Styroporsauereien ohnehin unvermeidbar.
  • So richtig "gut" ist das aber noch nicht. Die Dicke ist wirklich nicht ausreichend, um starke "Stöße" abzufangen. Gut ist vmtl. die Sache mit den Platten außenrum, allerdings wohl eher für bzw. gegen Schläge oder Durchstiche von außen. Der Styroporschaum hat auch die interessante Eigenschaft sich gegenseitig oder an anderen Gegenständen durch Reibung aufzuladen (je nach Material) - suboptimal für Elektronik. Große Tüte um den Monitor ist daher zwar nötig gegen Krümelei aber eben auch suboptimal aus ESD-Sicht. Scheint aber auch bei Rechnern i.a. gut auszugehen.

    Die Einfüllstreu gibt es auch fertig, geformt in ungefähr Erdnußgröße zum Einschütten. Das Zeug ist viel besser schüttbar und auch gut zu verdichten, so daß man es straff stopfen kann - was mit dem Selbstbaubrösel nicht geht.


    Wogegen die Verpackung da wohl auch den kleinen Monitor nicht schützt sind Stürze direkt auf Ecken - was bei dem ersten Beispiel oben ja wahrscheinlich passiert ist. Und dort hat die Verpackung ja eigentlich gut funktioniert - ist multipel gebrochen und eingedrückt, hat also jede Menge Kräfte aufgenommen.


    Und was man auch beachten sollte: so ein Monitor wie der Sony 220 hat eine Streifenmaske. Wenn darin durch Erschütterungen die Drähte "verfilzen" bekommt man das höchst selten wieder gerichtet. Das sind also Kandidaten, wo man sich das Verschicken nochmal besonders gut überlegen sollte.


    Der einzige Monitor, der mal bei mir ankam, wo ich das Gefühl hatte, daß da jetzt wirklich nicht viel schiefgehen hätte können, war ein 17Zöller in einer Verpackung eines 22" Monitors. Ansonsten würde ich nur Originaleinsätzen (oder so einem aufwendigen Selbstbau wie oben) UND eingefüllter Streu über den Weg trauen.


    Und dann kommt natürlich noch Gewicht und Plastikfrage ins Spiel. So ein SM124 ist wohl ganz gut zu verschicken, ein 21er von SGI ist eher delikat und ein schwerer 21er mit Streifenmaske z.B. die großen IBM P260 oder ähnliches von Quato und Co gehen vmtl. nur per Palette oder Privattransport.


    .

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Das Problem sehe ich mehr darin, dass die Kraft, die abgefangen werden muss, möglichst gleichmässig auf grosse Fläche verteilt wird.


    In dem eingangs beschriebenen Schadenfall war die belastete Fläche zu gering.

    So dass die Kräfte an dieser kleinen Stelle grösser waren, als was das Gehäusematerial aushalten konnte.

    Wäre die Auflagefläche grösser gewesen, also die Belastung nicht so auf eine kleine Stelle am Gehäuse konzentriert gewesen, wäre meiner Vermutung nach gar nichts passiert.



    Die Paketfirmen geben 50mm als Mindeststärke an.

    Doch ich glaube, dass 40mm Styropor hier auch reichen, wenn nicht gerade irgendwas aussergewöhnliches passiert.

    Die Aufgabe der Polsterung ist ja das Aufnehmen der Kräfte von Stürzen usw.

    Durchstechsicherheit spielt eher wenig eine Rolle, und diesbezüglich wirkt die dicke doppelwellige Pappe ohnehin ziemlich gut.



    Ich habe selbst noch nie ein Problem mit Streifenmasken bezüglich Versand gehabt.

    Der einzige Schadenfall mit Trinitron den ich miterlebt habe, war die bleibende Verformung einer Trinitron-Maske nach hartem Fall eines (unverpackten) Monitors vom Arbeitstisch auf Betonfussboden.

    Das passiert mit Delta-Bildröhren auch, geht bloss ein wenig schwerer. Hatte in den 80er Jahren mal einen Goldstar-Portable-Fernseher gefunden und den wegen der schlechten Bildröhre mehrere Male hart auf den Boden geworfen. Solange bis keine weiteren Veränderungen des Bildes mehr hervorrufbar waren. Das war lustig :)



    "Plastikfrage" - da hast Du eine treffende Bezeichnung für einen weiteren Aspekt gefunden.

    Es gibt Monitore, die sollte man nur in Watte verschicken, wenn überhaupt.

    Wenn das Plastikgehäuse des Monitors brüchig ist, dann sollte man sich einen Versand gut überlegen.

    Da braucht man eigentlich schon PU-Schaum, um eine sichere Halterung/Polsterung zu schaffen.

    In diesem Post sind ein paar erheiternde Fotos zu sehen, wie ein Apple-Monitor bei schlechter Verpackung ankommt.

    Auch die beliebten Commodore-Monitore glänzen nicht mit robusten Gehäusen.



    Wegen dem Gewicht ergibt sich für den Versand per Paketfirma auch die Begrenzung bis 19 Zoll.

    Bis dahin ist Paketversand mit Abstand billiger als Spedition...



    Edit:

    ThoralfAsmussen könntest Du bitte ein Beispiellink geben, welche Einfüllstreu Du meinst?

    Einmal editiert, zuletzt von 6502 ()

    • Offizieller Beitrag

    Die professionelle Methode, die auch viele Hersteller bei Geräten verwenden, die in sehr kleinen Serien bzw. nur auf Bestellung produziert werden: PU-Schaum. Plastiksack mit Schaum in entsprechend großen Karton legen, zu verpackendes Gerät draufstellen. Der Schaum passt sich der Form perfekt an. Sämtliche verbleibenden Zwischenräume ebenfalls mit Schaum in Plastiksäcken auffüllen. Das ergibt eine perfekt formschlüssige Verpackung, die beim Auspacken auch nicht den Ärger des Empfängers durch Unmengen lose Verpackungsmaterialfitzel herausfordert.

  • Zwei Dinge sind wichtig:


    Erstens, Sicherung des Geräts innerhalb des Kartons


    Der Außenkarton sollte eine gewisse Formstabilität haben


    Zwischen Monitor und Außenkarton müssen mindestens 3-5 cm PLatz sein, und zwar in jede Richtung. Zwischen Monitor und Außenkarton muss aufgefüllt sein, so dass der Monitor sich nicht bewegen kann. Obige Beispiele zeigen das. Diese Art Verpackung funktioniert mit jeder Art von Geräten, auch z.B. mit Schreibmaschinen.


    Das Gerät sollte in eine Tüte verpackt werden, bei größeren Sachen kann das z.B. eine blaue/graue Mülltüte sein, sowas hat jeder im Haushalt


    Was man beachten sollte, ist dass überstehende Teile, wie angesteckte (Monitor/Netz/Schnittstellen-)Kabel oder sonstige Teile (Walzendrehknopfe, bewegliche Blenden,) abgenommen und separat in einem Beutel oben drauf gelegt werden sollen.


    Wenn das zu versendene Gerät irgendwelche Klappen hat, sind diese vor dem Einpacken mit Klebeband zu sichern.


    Über eine Tastatur oder andere empfindliche Details klebt man am Besten ein Stück Pappe, dass sie vollständig abdeckt (wenn so eine Abdeckung nicht schon zum Gerät gehört (wie bei manchen Schreibmaschinen)


    Wenn sich im Innenren des Geräts etwas bewegen kann (Druckkopf, etc.), dann ist dieser zu sichern, dass er sich nicht bewegen kann. Manche Drucker/Schreibmaschinen haben dafür einen Mechanismus, ansonsten den Holraum drumherum großzügig mit zerknülltem Zeitungspapier ausfüllen. (Auf keinen Fall diese Styropor/Mais-Chips, die können wer weiß wo rein geraten und man darf bei Ankunft das Gerät erstmal zerlegen...)


    Bei Laserdruckern/Kopierern sollte die Tonerkartusche rausgenommen werden und in einen luftdicht verschlossenen Beutel beigelegt werden, sonst hat man wahnisnnige Sauerei. Vorsicht: Laserdruckern/Kopierern nicht im geschlossenen Raum mit einem normalen Haushaltsstaubsauger aussaugen, dann hat man die ganzen feinen Tonerpartikel in der Luft (krebserregend!)


    Wenn ihr euch mal (gescheit) verpackte Neugeräte anschaut, werdet ihr all diese Schutzmaßnahmen entdecken.


    Zweitens, Äußerliches


    Den Karton beschriften, auf allen Seiten, und markieren, möglichst groß und gut lesbar:


    Auf allen Seiten, auch oben:


    VORSICHT GLAS

    ZERBRECHLICH

    NICHT WERFEN

    NICHT FALLEN LASSEN

    EMPFINDLICHE GERÄTE

    BLOSS NICHT - WEHE DU...


    Zusätzlich seitlich:


    OBEN (mit Pfeil nach oben)

    Auf der Unterseite:


    DU IDIOT, DASS HIER IST UNTEN, SOFORT RUMDREHEN

    WER DAS LESEN KANN HAT DEN KARTOB FALSCHHERUM HINGESTELLT

    WENN DAS HIER LESBAR IST, DANN IST DER PAKETINHALT KAPUTT



    Dann klappt das auch mit dem Paket... :xmas:

  • Man munkelt, dass bei einigen Versendern gerade diese Beschriftungen dazu einladen, das Paket fuer eine Runde Fussball in der Mittagspause zu verwenden...


    Besser so:

    https://www.sueddeutsche.de/pa…d-fernseher-usa-1.4318821

  • Hier mal Bilder von dem "Füllstoff". Die grünen sind stabiler und elastischer, die weißen sind eher gut komprimierbar und nehmen dann langsam wieder ihre Form an. Kann man auch in Beutel füllen und die Beutel ins Paket stopfen. In Drucker würde ich sowas auch nicht hineinfüllen wollen (siehe 1ST1).


        




    Was mir noch einfällt, abseits von Monitoren, sind Floppies ! Da gehören Schutzdisketten beim Versand rein und der Kopfmechanismus verriegelt, damit die Leseköpfe nicht aufeinanderschlagen.


    Und sowas ähnliches gibt es bei CPUs auf Extraplatinen. Die haben eine starke Tendenz bei solchen Transporten ihre Sockel zu verlassen und sollten daher schön einzeln verpackt sein und nicht im Rechner steckend transportiert werden.


    Drucker mit offenen Toner oder installierter Tonerkartusche kann man im eigenen Interesse danach eigentlich komplett entsorgen - nach dem Transport. Das Zeug bekommt man nie wieder aus dem Laserdruckerinneren heraus.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Bei mir haben schon Monitore, die wie rohe Eier auf dem Auto-Rücksitz in Decken gewickelt transportiert wurden, trotzdem den Geist aufgegeben.

    Ich glaube, da muss man einfach Glück haben, bzw. rate davon ab, gebrauchte Monitore überhaupt per Paket zu verschicken.


    Tobias

  • Wenn das Plastikgehäuse des Monitors brüchig ist, dann sollte man sich einen Versand gut überlegen.

    Da braucht man eigentlich schon PU-Schaum, um eine sichere Halterung/Polsterung zu schaffen.

    Bei brüchigem Plastikgehäuse gibt es nichts zu überlegen - normaler Postversand ist unmöglich, denn die schwere Glasröhre im brüchigen Plastik wird beim Transport beschleunigt und gebremst, es treten also Trägheitskräfte auf, und die Röhre bricht raus. Völlig egal wie man die verpackt. Bei der Post (DHL) rutschen die Pakete eine schräge Rampe runter. Damit schwere Pakete unten nicht mit zuviel Schwung ankommen, sind in die Rampen 15-20 cm hohe "Stufen" integriert, die das Paket runterfällt. Mehrfach.

    Den Karton beschriften, auf allen Seiten, und markieren, möglichst groß und gut lesbar:


    Auf allen Seiten, auch oben:


    VORSICHT GLAS

    Siehe oben. Diese Rampe müssen alle Pakete runter, egal wie beschriftet. Ob Ming-Vasen, Monitore oder T-Shirts. Und wer die Möglichkeit hat, sich ein Paketverteilzentrum im Betrieb anzusehen (Tag der offenen Tor oder Freunde die da arbeiten) sollte die Chance nutzen. Wenn man einmal gesehen hat, wie die Pakete da von einem Band aufs andere gekippt werden (vollautomatisch) wird den Unsinn irgendwelcher Beschriftung/Warnhinweise einsehen.

    Ich kenne nur einer Möglichkeit, irgendwelche Bildschirme sicher von A nach B zu transportieren: Selbst fahren oder jemanden mitgeben, der diese Richtung fährt. Oder zur CC mitbringen und dort übergeben. Alles andere birgt ein großes Risiko, ein selten gewordenes Schätzchen unwiederbringlich zu zerstören, was unserem Vereinszweck gerade entgegenläuft. Von Ärger und Streitereien wer Schuld hat (und zahlt, bei Verkäufen z.B) will ich gar nicht reden.


    Gruß, Jochen

  • Ich hab schon einige Bildschirme schicken lassen und es war nie was dran. Als ich hier mein Esprit Terminal aus Amerika bekommen habe, hab ich meinen Augen nicht getraut. Das Terminal in OVP und innendrin nur ein kleines Stück Schaumstoff. Und die Kiste hat überlebt.. :-)) Da hab ich echt Glück gehabt !


    Vielleicht noch als Ergänzung. Wenn man einen Monitor bekommt, sollte man ihn auspacken aber NICHT direkt anschließen. Ich lasse die Geräte immer mindestens 2 Tage in der Wohnung stehen vor der Inbetriebnahme. Wenn man direkt einschaltet, kann es sein, dass sich innen ein Kondensat bildet und dass dadurch ein Kurzschluß verursacht wird !


    Gruß Jan

  • Wenn man einen Monitor bekommt, sollte man ihn auspacken aber NICHT direkt anschließen. Ich lasse die Geräte immer mindestens 2 Tage in der Wohnung stehen vor der Inbetriebnahme. Wenn man direkt einschaltet, kann es sein, dass sich innen ein Kondensat bildet und dass dadurch ein Kurzschluß verursacht wird !

    Worauf du alles achtest ... ::respekt::.

  • Ja, gerade jetzt in der kalten Jahreszeit lasse ich alles erstmal in einem nicht so überheizten Raum 'abklingen'.

    Gerade eben habe ich einen Next4000A aus Amerika ausgepackt, der sieht gut aus. War in dicke Blasenfolie gewickelt

    und der sehr stabile und großzügige Karton war mit diesen oben gezeigt dicken Maispellets aufgefüllt. Fixiert war

    der Monitor mit schwarzem PU-Schaum-Formstücken. Die Funktionsprobe ist dann morgen. Ist eh nur ein S/W-Monitor,

    da kann nicht ganz so viel schiefgehen, glaube ich. Ich habe selbst schon 2 oder 3 Monitore versendet und auch schon weitaus

    mehr bekommen. Nie gab es Transportschäden. Am schlechtesten verpackt war vor 2 Jahren ein Atari SM144 mit dem

    zugehörigen Mega STE. Mehr oder minder mit notdürftiger Styroporsicherung in einen Karton gestopft.

    Sogar das ging gut, aber mir stand der Angstschweiß im Nacken, als ich die Paketbox öffnete und der Karton auch schon

    im Zerfall war/ein Loch hatte.

  • einen Next4000A aus Amerika

    Ist eh nur ein S/W-Monitor,


    Also so ein bißchen Understatement ist ja nicht schlecht, aber es geht ja vmtl. dann um

    http://www.store.blackholeinc.…h-monochrome-display.html

    den "ist eh nur ein S/W Monitor" da, oder ?


    (Wüßte nicht, welchen anderen Monitor man sich aus USA schicken lassen müßte.)



    Das mit dem Kondenswasser ist ein reales Problem und zudem gemein, weil es Beherrschung erfordert ...

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Ich hab schon einige Bildschirme schicken lassen und es war nie was dran.

    Es kommt halt ganz auf den Zustand des Plastik an. Ich habe hier ein Lötkolben-Set, zu dem ein passender Koffer gehört(e). Das Plastik dieses Koffers ist inzwischen so brüchig, das der Koffer zerbröselt, wenn ich nur mit dem Finger drauf drücke. Das Plastikgehäuse der Tastaturen für die Julia-Terminals ist ähnlich brüchig. Da sitzen die Bildschirme aber in einem schweren Metallgehäuse, nahezu unkapputtbar.


    Gruß, Jochen

  • Einfach super, was Ihr an Informationen beisteuert!

    Da kann man am Ende alle die Details zusammensortieren und einen guten "Retro-Versandratgeber" für die Wissensdatenbank zusammenstellen.


    Auch die ganzen Nebenaspekte hinsichtlich Lagerung, ESD, richtiger Umgang mit empfangener Ware (Akklimatisierung etc) sind in dem Zusammenhang sehr wichtig.

    Da gibt es viele Wissenslücken, die -eigentlich leicht vermeidbaren- Schaden verursachen.



    Ein paar Fragen, die mir im Moment durch den Kopf gehen:

    • Welche Möglichkeiten gibt es, den Brüchigkeitszustand von Plastik zerstörungsfrei einzuordnen? Welche Anzeichen gibt es, wenn nicht bereits Abplatzungen anzeigen, dass das Material spröde ist?
    • Toast_r erwähnte da solche gebrauchsfertige Schaumpads (oder wie man das nennt). Gibt es dafür eine gängige Bezeichnung, und wo kann man sowas kaufen?
    • ThoralfAsmussen Die Schutzdisketten habe ich eigentlich nur von 5.25" in Erinnerung: ein glattes gestanztes Stück Pappe. Die wurden aber meist gleich weggeschmissen, dürften heute sehr selten sein. Gibt es irgendwo eine "Bastelanleitung mit Schablone", selbst eine zu fertigen?
  • Ich hab schon einige Bildschirme schicken lassen und es war nie was dran. Als ich hier mein Esprit Terminal aus Amerika bekommen habe, hab ich meinen Augen nicht getraut. Das Terminal in OVP und innendrin nur ein kleines Stück Schaumstoff. Und die Kiste hat überlebt.. :-)) Da hab ich echt Glück gehabt !


    Vielleicht noch als Ergänzung. Wenn man einen Monitor bekommt, sollte man ihn auspacken aber NICHT direkt anschließen. Ich lasse die Geräte immer mindestens 2 Tage in der Wohnung stehen vor der Inbetriebnahme. Wenn man direkt einschaltet, kann es sein, dass sich innen ein Kondensat bildet und dass dadurch ein Kurzschluß verursacht wird !


    Gruß Jan

    Das Aufwärmen vor der Inbetriebnahme läßt Du besser in der Verpackung geschehen, oder wenigstens in einer dichten Tüte. Das dauert zwar länger, aber wenn keine warme Raumluft ans kalte Gerät kommt, gibt es auch keine Kondensation.

  • (Wüßte nicht, welchen anderen Monitor man sich aus USA schicken lassen müßte.)



    Das mit dem Kondenswasser ist ein reales Problem und zudem gemein, weil es Beherrschung erfordert ...

    Richtig, das 'Abklingen' erfolgt bei mir auch immer im Karton. So minimiert man drastisch Kondensatbildung.


    Ich habe z.B. noch einen originaldefekten AppleIIGS-Monitor aus USA bekommen, ging auch gut.

    Der kleine hat ein super Bild. Die Schäden 'Elkoauslauf und Bildröhre leicht zerkratzt' waren vorher schon

    und im Gesamtpreis verschmerzbar, da kaum teurer als ein guter 1084.

  • Hilft euch nicht wirklich, aber ich habe über meinen Arbeitgeber Zugriff auf wirklich hochwertige Kartons, die innen mit dicken Plastikfolien den Artikel schwebend aufbewahren. Blöd zu erklären, mit den Karton werden aber normalerweise wirklich teure Lasereinheiten verschickt.

    Der Karton ist schon recht schwer und groß, so das sich der Versand eigentlich nur für wirklich hochwertige Sachen lohnt. Monitore bis 15" gehen damit aber super zu verschicken.


    Habe auch schon mal ein Monitor bekommen, der gut verklebt in einer Plastiktüte in einen Karton gepackt wurde, der mit Bauschaum gefüllt wurde - der kam auch gut an :D