Holde Forist:INNEN:EN:EN&INNEN,
um ein wenig vom Commodore-Trip zu kommen und ein wenig Varianz ins Hobbyleben zu bringen, begann ich gestern mit dem IBM5155, welcher ein Geschenk, bzw. die Gegenleistung für die Commodore-Überholungen von Berti war (dafür reicht ein einfaches DANKE meinerseits nicht, aber das weißt du ja ).
Das Gerät von 1984 sieht noch recht gut aus und lässt sich sicherlich schön restaurieren- zumindest optisch. Ob ich ihn technisch wieder zu 100% hinbekommen werde, liegt maßgeblich an euch allen hier im werten Forum und Verein.
Plan ist: Tausch ALLER Tantalkondensatoren, evtl. noch ein paar Elkos, Grundreinigung (deshalb Vollzerlegung) und Hardwarereparatur. Er soll aussehen, wie 1984 im Verkaufsraum. (minus ein paar irreparabler Kratzer, aber es sollten wenige sein).
Hier der Ausgangszustand, ein Einschalttest fand selbstredend NICHT statt- die Tantalkondensatoren knallen mir zu derbe und ich bin schreckhaft.
Aaaaaaaaaaaaaaachchchchch, welch haptisches Feuerwerk das Verwenden dieses edlen Eingabegerätes erzeugt, ist nicht in Worte zu fassen.
IBM Model M - doesn't get better than this!
Also erstmal mit der Zerlegung begonnen, um an die Innereien zu gelangen und das Gehäuse duschen zu können:
Runter mit all den Blechhäubchen und raus mit den Schräubchen (zig verschiedene Typen- alleine die wiegen schon mehr, als ein Tablet heut ) :
...und raus mit den Innereien:
Das Innere ist quasi STAUBFREI, Wahnsinn! Wurde wohl gut gelagert.
Also erstmal die 16 Tantalkondensatoren des Mainboards (10µF/16V) durch Neue ersetzt (10µF/25V mit gleicher Gehäusefarbe):
Dann noch schnell die 7 Tantalkondensatoren auf der CGA-Grafikkarte getauscht und auf's Mainboard gesteckt, sowie einen Lautsprecher angeschlossen.
Einschalttest dann mittels eines AT-Netzteils und eines IBM 5153 CGA-Monitors. Und siehe da. TOT, kein Lebenszeichen.
Zum Glück gibts minuszerodegrees, dort stand, dass man den Speicher von Bank 0 mal tauschen sollte- was ich auch tat.
Und sieh da:
JUHU! 64k wurden erkannt, der Rechner ging mangels Laufwerken direkt ins Basic- soweit erstmal eine tolle Nachricht.
Ich hab dann nach und nach die Speicherchips von Bank 1 wieder eingesetzt und mir EINEN Chip aus der Speichererweiterungskarte geklaut, um nach und nach zu prüfen, welcher Chip defekt war- und konnte diesen lokalisieren.
Jetzt zählt der Rechner brav seine 256k hoch.
Da der MFM-Controller keinerlei Tantalkondensatoren drauf hatte, schloß ich diesen doch auch gleich mal samt zugehöriger ST-225 an:
Siehe da: Das Teil bootete DOS 5.00 und ich konnte kurz einen Blick auf den Inhalt (die Spiele) der Rechners werfen:
Allerdings war's das dann auch- nachdem ich die zwei Tantalkondensatoren des Diskettenlaufwerkcontrollers getauscht hatte, um diesen samt Laufwerk zu verbauen, wollte die Platte schon nicht mehr bei jedem Mal einschalten booten. Auch nahmen die Lesefehler massiv zu, aktuell geht sie garnicht mehr.
Hoffentlich kann man die mit LLF wieder ins Leben holen (jaja, damit hab ich aktuell keine guten Erfahrungen).
Ich hab dann noch das Diskettenlaufwerk gereinigt, die Führungen geschmiert und die Köpfe mit Iso + Wattestäbchen aufpoliert.
Der Riemen ist sehr schlapp, hoffentlich "spielt" sich das noch ein wenig ein. Es geht gerade noch so, aber beim Anfahren bleibt die Diskette kurz stehen.
Gibts da Ersatzriemen für das Original IBM-5 1/4" Laufwerk einfacher Bauhöhe?
Gestern also in Summe 25 Tantalkondensatoren getauscht und einen defekten Speicherbaustein lokalisiert.
Heute gehts bisserl weiter mit Gehäusereinigung, außerdem warten noch einige Steckkarten auf Kondensatortausch.
Bleibt dran- es wird wieder so langweilig, wie all meine anderen Restaurationsthreads- aber es vermag eventuell so manch feine Erquickung beim Betrachten der Bilderchen auslösen... Who knows?
Viele Grüsse,
der Bekloppte