Werkzeug um DIP-ICs zu "ziehen"

  • Hallo zusammen,


    gibt es diese China-Kracher auch in qualitativ hochwertig? Ich finde sie an sich super. Wegen des billigen dünnen Metalls strecken die beiden Haken vorne links und rechts aber schon nach wenigen Einsätzen die Flügel.



    Viele Grüße


    Jens

  • Ich mag meinen IC-Hebel aus einem Platinenbesteck-Set welches ich vor Jahren bei Conrad erstanden hab...

    Der ermöglicht einen guten "Ansatzwinkel" auch mit benachbarten Teilen, wo ein kleiner Schraubendreher nicht hinkommt...

    Und mit viel Gefühl angewandt hat er mich noch nie im Stich gelassen :0)



  • wobei der Hebel eigentlich gar nicht für Chips gedacht ist sondern für Bauteile :D


    Früher hatte Conrad ein Werkzeugset im Angebot mit einer einfachen Zange für DIP14/16 und einer Bestückungszange. Das Plastikzeug funktioniert prima, scheint aber nicht mehr zu kriegen zu sein

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe letztens einem Bekannten ein EX-2 von Jonard Tools mitbestellt.



    Das Teil ist fuer 24 - 40pol IC, gibt's aber auch fuer kleinere.

    Macht m.E. einen anstaendigen Eindruck.


    Einfach mal nach jonard tools ex-2 suchen.

  • Nachdem der viel gelobte und auf Youtube angepriesene, ar***teure Jonards Tools EX-2 Chippuller sich als größtmöglicher Flop erwiesen hat (viel zu kleine, viel zu weiche Greifer aus Dosenblech die den Chip bestenfalls zerkratzen) hab ich mir dieses formschöne Spezialwerkzeug gebaut und seitdem keine Probleme mehr:


    Ja, das ist eine auf- und umgebogene alte billige Pinzette. Mit der kleinen Seite vorarbeiten, dann durch verkanten (nicht hebeln mit) der langen Seite an allen 4 Ecken des Chips ohne Verbiegen der Beine den Chip vorsichtig ausdrücken.

    A

    • Offizieller Beitrag

    Das Teil ist fuer 24 - 40pol IC, gibt's aber auch fuer kleinere.

    Macht m.E. einen anstaendigen Eindruck.

    wenn du noch stornieren kannst, tu es. Unbrauchbarer Müll.

    Mein Bekannter wollte es haben, weil er damit sehr zufrieden ist.

    Ich hab's nur einmal aus Neugierde ausprobiert.

  • Beim ersten Chip aus einem guten Sockel gings ok-ish, aber die kleinen Blechlein biegen sich extrem schnell nach außen, genau am Übergang, wo das Blech vom U-Profil zum Flachprofil übergeht. Das, in Verbindung mit den viel zu kurzen Haltenasen führt nach zwei, drei mal Nutzen zum Abrutschen und verkratzen. Gerade wenn der Chip nicht komplett Senkrecht-Plan ist, sondern eine kleine Nase aufweist, wo Unter und Oberschale zusammenkamen.


    PS: das ist 0.4mm Blech und die Haltenasen an meinem sind einen mickrigen Millimeter lang

  • Gute Erfahrungen habe ich mit Zahnarzt Instrumenten gemacht. Die sind solide aus Edelstahl gefertigt und die Auswahl an beliebig geformten Hebeln, Nadeln, Spateln lässt kaum Wünsche offen. Das taugt für alle möglichen feinmechanischen Arbeiten.

  • Mein Spezialwerkzeug:



    Mir ist es wichtig, dass ich beim Raushebeln den Krafteinsatz zu jedem Zeitpunkt unter Kontrolle habe.

    Die etwas längere Klinge hat den Vorteil, dass ich ggf. nur von einer Seite hebeln muss, wenn ich weit genug unter das IC kommen.

    Denn manchmal kommt man nicht von beiden Seiten ran.

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

  • Das Ding sieht aber auch nicht so aus, als ob man den Krafteinsatz unter Kontrolle hat. Ich denke, das IC kommt da auch ziemlich ruckartig.

    Das sehe ich besonders dann kritisch, wenn einzelne Pins hängen. Für mich wäre das nichts.


    Diese IC-Zieher (auch die professionellen) sind ja nicht unbedingt für Chips gedacht, die schon seit 40 Jahren in der Fassung sitzen.



    Nachdem der viel gelobte und auf Youtube angepriesene, ar***teure Jonards Tools EX-2 Chippuller sich als größtmöglicher Flop erwiesen hat (viel zu kleine, viel zu weiche Greifer aus Dosenblech die den Chip bestenfalls zerkratzen) hab ich mir dieses formschöne Spezialwerkzeug gebaut und seitdem keine Probleme mehr:

    Oh! :(


    Genau das ist mein Alptraum. Dass so ein IC-Zieher bei unkontrolliertem Krafteinsatz einseitig abrutscht und mir mein IC schrottet.

    • i-Telex 7822222 dege d

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    2 Mal editiert, zuletzt von detlef ()

  • Ja, genau. Und wenn die Klinge des Schraubenziehers so breit ist, dann kann man auch schon durch leichtes Drehen den Chip herausbekommen.

    • i-Telex 7822222 dege d

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    Einmal editiert, zuletzt von detlef ()

  • so einen ähnlichen hab ich auch:


    https://de.elv.com/wiha-picofinish-bauteil-ausheber-077490

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • ich habe früher die ics ohne werkzeug,

    nur mit meinen fingern, ohne probleme, aus den fassungen gezogen.

    und das x mal am tag.


    gruß

    helmut

  • Moinsen,

    Ich habe letztens einem Bekannten ein EX-2 von Jonard Tools mitbestellt.

    dieser Bekannte ist übrigens meine Wenigkeit. Wir haben hier 3 Stück in Dauerverwendung und das seit Jahren. Uns ist einer kaputt gegangen, weil ein Kasper damit rumgespielt und es fallen lassen hat.

    wenn du noch stornieren kannst, tu es. Unbrauchbarer Müll.

    Kann ich nicht nachvollziehen, wie Du zu dem pauschal Urteil kommst. Ich denke, es gibt nicht "die" Methode, sondern das handhabt a) einfach jeder für sich anders und b) ist der Einsatzort auch nicht ganz unwichtig. Einem PET würde ich mit dem EX-2 z.B. auch nicht unbedingt zu nah kommen wollen. Vor allem auch völlig unnötig. Die IC's fliegen ja schon fast vom angucken raus.


    Ich gebe zu, anfangs haben wir uns auch etwas schwer damit getan, weil man es gewohnt war, hebeln zu müssen. Das ist mit dem Ex-2 aber völlig unnötig. Die Greifer sind aus Federstahl. Die zu verbiegen, da muss man aber schon ordentlich Gewalt anwenden (man sollte halt irgendwann auch mal aufhören, wenn man merkt, dass das IC zu stramm drin sitzt:) und Alternativen überdenken).


    Der Vorteil von dem Tool ist ja, dass die seitlichen Stege plan auf dem Sockel aufliegen und durch das heranziehen fest aufgedrückt werden, damit man das zu entfernende IC nicht versehentlich verkeilen oder verkanten kann. Wenn man das ein paar mal gemacht hat geht das sowas von easy. Wie man es allerdings schafft, mit dem Tool IC's durchzubrechen, ist mir ein Rätsel :huh:.


    Was ich bei den neuen allerdings auch nicht so toll finde - das ehemals aus Alu gefertigte Gehäuse ist nun einem Kunststoffgehäuse gewichen. Wir haben hier noch zwei mit Alugehäuse.


    Allerdings Obacht! Das EX-2 Tool wird derweil in Chinesien billig kopiert und die Dinger sind wirklich eine Gefahr für Leib, Leben und jedes IC!!! Ich hatte mal so ein Ding auf ibäh für 5 EUR gekauft (konnte ich kaum glauben). Als es dann hier war, wusste ich warum es 5 EUR kostete :fp:.


    Kritischer find ich da ja eher so manchen PLCC Puller oder Alternativabenteuer. Wenn ich mir da so manchen verhunzten Sockel angucke, frag ich mich ob da jemand mit Messer und Gabel am Werk war.

    nur mit meinen fingern, ohne probleme, aus den fassungen gezogen.

    und das x mal am tag.

    Nur die harten kommen in den Garten :D Das wäre nix für meine zartbesaiteten Hände.

  • Ich hab meines von Digikey, also "original". Und wie gesagt, 0.4mm Dosenblech was sich beim scharf draufschauen verbiegt + grade mal so einen Millimeter (eigentlich 0.8, da Biegeradius die Auflage nach außen treibt) Auflagefläche sind für mich unbrauchbar.

  • Ich hab meines von Digikey, also "original". Und wie gesagt, 0.4mm Dosenblech was sich beim scharf draufschauen verbiegt + grade mal so einen Millimeter (eigentlich 0.8, da Biegeradius die Auflage nach außen treibt) Auflagefläche sind für mich unbrauchbar.

    Ich kann an unseren kein Dosenblech erkennen ;)


    edit: hast Recht, wir wollen ja politisch korrekt bleiben - geändert ;) :thumbup:

  • Ich mach das meistens auch mit nem Schweizer Taschenmesser oder Ähnlichen... Und dann auf beiden Seiten abwechselnd langsam raus hebeln...

    Nur bei den VIC am C64 ist die Methode ziemlich blöd... da kommt man dank dem Abschirm-Blech außen nicht direkt hin.

    Bin schon lange am Überlegen mir auch so n Slotblech dafür zu bauen...

  • Erstmal vielen Dank für die super vielen konstruktiven Rückmeldungen! Der Hinweis mit den Zahnarzt-Werkzeugen hat mir irgendwie am Besten gefallen. In die Richtung schaue ich mal. Ich habe einen Zahnarzt im Ruhestand in der Verwandtschaft, vielleicht geht da was. ;)


    So ganz mag ich das Bashing des China-Tools nicht unterstützen. Das Werkzeug stützt den Chip durch einen Stempel in der Mitte (Oberseite) und die zwei Haltenasen (Unterseite) relativ stabil ab. Wenn man das Werkzeug dann mit einer der langen Seiten auf dem IC-Sockel abstützt, Dann kann man die Chips sehr zuverlässig und ohne sie zu zerkratzen heraushebeln. Man muss nicht unbedingt mit roher Gewalt gezogen werden. Wie schon zweimal im Thread erwähnt ist das einzige Problem, dass die Nasen sich nach außen biegen. Meiner Meinung nach müsste da einfach mal jemand Qualität produzieren.


    Die ganzen selbstgebastelten Folterwerkzeuge sind alle meiner Meinung nach nicht das gelbe vom Ei und zeigen doch, dass es da offensichtlich ein ungelöstes Problem gibt. (Ohne die handwerkliche Leistung schmälern zu wollen!! :-D) Da komme ich ja her und das ist einfach immer ein unprofessionelles Herumgeprokel. Je nachdem wie fest der IC sitzt ist auch da eine große Abrutsch- und damit Kratzer- und Beschädigungsgefahr. Dann gibt es das Problem mit dicht angrenzenden höheren Komponenten (ISA-Slots etc.), sodass man keinen Hebelpunkt findet. Und schließlich muss man sich immer irgendwo auf einer angrenzenden Komponente abstützen. Also ist man gezwungen irgendetwas weiches unterzulegen bzw. belastet die angrenzende Komponente. Ist es auch ein gesockelter IC (sehr wahrscheinlich) drückt man ihn noch fester in den Sockel.


    Jedenfalls vielen, vielen Dank bis hierhin. :thumbup::thumbup::thumbup: :)

  • Bei den ganzen Tool soll eben NICHT nach oben/unten gehebelt werden, die werden zwischen Sockel und IC verdreht. Das ist sauber und kontrollierbar, gezielt an allen 4 ecken anwendbar und braucht eben keine großen Freiräume. Und der IC wird nicht nur an den entfernten Ecken angehoben sondern über eine ganze Länge nahe dort, wo die Gegenkraft wirkt, so dass keine großen Biegemomente auftreten.

  • Die ganzen selbstgebastelten Folterwerkzeuge sind alle meiner Meinung nach nicht das gelbe vom Ei und zeigen doch, dass es da offensichtlich ein ungelöstes Problem gibt. (Ohne die handwerkliche Leistung schmälern zu wollen!! :-D)

    Nö, da hast du einen falschen Eindruck bekommen. ;)

    Diese ganzen selbstgebastelten Werkzeuge sind größtenteils aus jahre oder jahrzehnte langer Erfahrung entstanden und funktionieren einwandfrei. :mrgreen:


    Wir haben damals in der 80ern (bei meinem ersten Arbeitgeber) bereits alle möglichen Werkzeuge ausprobiert. Damals gab es noch mehr Auswahl, weil man ja noch häufiger mit Eproms und anderen hochpoligen DIL-ICs hantierte. Die Schraubenzieherlösung hatte sich als die einfachste und zuverlässigste herausgestellt.


    Ich empfehle statt theoretischer Überlegungen einfach mal selber ausprobieren. :mrgreen:

    • i-Telex 7822222 dege d

    • technikum29 in Kelkheim bei Frankfurt

    • Marburger Stammtisch

    Douglas Adams: "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature. Apply this list to movies, rock music, word processors and mobile phones to work out how old you are."

    2 Mal editiert, zuletzt von detlef ()

  • Mal ein gaaanz anderes Thema. Wie zieht ihr denn zerstörungsfrei PLCC Chips? Gibt es dafür anständiges Werkzeug, das zuverlässiger Zerstörung vermeidet als diese popoeligen Billigstzangen? Die verdrehen und verziehen sich regelmäßig. Damit habe ich schon mehr als ein IC ruiniert. Kann natürlich auch an mir liegen :rolleyes:



  • Mal ein gaaanz anderes Thema. Wie zieht ihr denn zerstörungsfrei PLCC Chips? Gibt es dafür anständiges Werkzeug, das zuverlässiger Zerstörung vermeidet als diese popoeligen Billigstzangen? Die verdrehen und verziehen sich regelmäßig. Damit habe ich schon mehr als ein IC ruiniert. Kann natürlich auch an mir liegen :rolleyes:


    So ein Teil haben wir anfangs auch verwendet. Das Ding neigt aber zum Abrutschen und verkratzt den Chip. Die Ecken platzen ab.
    Später habe ich dann auch hier einen passenden schmalen Schraubenzieher verwendet.

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    Einmal editiert, zuletzt von detlef ()

  • Von diesen Dingern halte ich nix.

    Ich verwende immer eine Slotblende als Hebel. Damit hat man genug Hebelkraft und den Hebelweg exakt unter Kontrolle.

    Beim Ziehen (statt Hebeln) sind schon reichlich Schäden entstanden.

    ja, ein slotblech ist dafür ideal.

    probiert es mal auch aus, bevor ihr viel geld für spezialwerkzeuge ausgibt.


    lg an euch alle

    helmut