8" FDD Toshiba MKM 0144B

  • Im Fundus liegt noch ein ganz seltsames Laufwerk von Toshiba (Toshiba MKM 0144B), kennt das hier vielleicht jemand bzw. weiß ob die beiden 50-Pol-Pfostenstecker (statt des üblichen einzelnen Platinensteckers) die übliche Shugart-Belegung aufweisen?

    Da erstaunlich günstig und (optisch) gut erhalten, habe ich mir vor kurzem auch so ein Toshiba MKM 0144B zugelegt. Das 144B in der Modellnummer ließ mich zunächst an ein 3,5" FDD denken, aber es ist ein 8" FDD. Überraschenderweise gibt es keine Informationen zu diesem Drive – geschweige denn ein Service/User Manual oder eine andere Doku. Wozu das Teil zwei separate 50 pol. FDD Interfaces hat, erschließt sich mir bis dato nicht. Die Stromversorgung ist relaxed über 24/5V realisiert (wie bei anderen "modernen" 8" FDDs) - mit einem sonst nicht üblichen (?) Steckersystem.

    Hat einer hier im Forum nähere Informationen zu diesem 8 Zoll Floppy Drive Model von Toshiba?

  • Du meinst bestimmt die PERTEC Schnittstelle.

    Diese ist aber m.W. nach nur für Bandlaufwerke.

    Das 8" hier kenne ich nicht, es wäre aber vorstellbar das das einfach klassisch DaisyChain ist auf weitere Laufwerke...

    Keine Angst vor grossen Eisen !!!

  • Die beiden NEC und Toshiba Chips sind nach einer kurzen Schnellsuche übliche Chips die für Floppy Laufwerke verwendet werden.


    Ich postuliere mal das man nur einen Adapter / Kabel auf die üblichen Stecker benötigt und man kann das Laufwerk normal benutzen.

    Evtl. muss man noch den richtigen Anschluss rausfinden, aber man kann ja auch mal die Leiterbahnen der beiden 50Pol. verfolgen und sich eine Meinung bilden...

    Have fun :)

    Keine Angst vor grossen Eisen !!!

  • Du meinst bestimmt die PERTEC Schnittstelle.

    Diese ist aber m.W. nach nur für Bandlaufwerke.

    Das 8" hier kenne ich nicht, es wäre aber vorstellbar das das einfach klassisch DaisyChain ist auf weitere Laufwerke...


    In diesem Falle müssten man das ja einfach durchpiepen können, 1:1

    Das sieht mir nicht nach einem einfachen DaisyChain aus.

  • Ich postuliere mal das man nur einen Adapter / Kabel auf die üblichen Stecker benötigt und man kann das Laufwerk normal benutzen.

    Evtl. muss man noch den richtigen Anschluss rausfinden, aber man kann ja auch mal die Leiterbahnen der beiden 50Pol. verfolgen und sich eine Meinung bilden...

    Have fun :)

    Genau - darin liegt ja hier der Reiz. Keine Ahnung, ob gpospi mit seinem MKM 0144B da weiter gekommen ist.

  • Öhem.

    Der Floppycontroller ist ja direkt mit verbaut (NEC D765).

    Somit wird an den Anschlüssen ein CPU Bus oder ähnliches liegen.

    Vielleicht auch an einem Anschluß ein CPU Bus, und der andere Anschluß für weitere 'normale' Laufwerke.

  • Ich würde auch darauf tippen, dass das der "normale" 50-pin Anschluss ist.


    Das Panasonic JA-751 8" FDD hat auch den 50 pin Pfostenstecker - OK nur einen...



    -------------------------------------------------------------------------------
    Suche Rechentechnik aus Deutschland, bzw. Computer Deutscher Hersteller - z.B.

    ANKER, AKKORD, CTM (CTM 70, CTM 9000, CTM 9032), DIEHL/ DDS, DIETZ, FEILER, ISE,
    HOHNER GDC, KIENZLE, KRANTZ, NIXDORF, OLYMPIA, PCS/CADMUS, RUF, SALOTA, S.E.I.,
    SIEMAG, SIEMENS, TAYLORIX, TRIUMPH ADLER - TA, WAGNER, WALTHER, WANDERER,...

    -------------------------------------------------------------------------------

  • Das Laufwerk stammt nach meiner Recherche aus einem Medizingerät, deshalb findet man wohl kaum Dokumentation. Ich gehe auch davon aus, dass der Controller darauf sitzt und es somit nicht einfach an einen normalen Shugart-Bus angeschlossen werden kann. Ich habe auch die üblichen Laufwerks-Jumper auf dem Board noch nicht gesehen...

  • Da hatte ich doch glatt die Labels auf dem PCB übersehen. Der linke 50 pol. Anschluss (PJ8) ist mit "Drive", der rechte 50 pol. Anschluss (PJ9) mit "System" markiert. Nach DaisyChain sieht das nicht aus.

  • Hab's gefunden.

    ;------------------------------------
    ;----- ENABLE NMI INTERRUPTS
    (aus: IBM BIOS Source Listing)

  • Ich habe da keinen Stecker gefunden, der mit dem power Stecker des Toshiba MKM 0144B übereinstimmt. Abstand zwischen den Polen ist 4mm.

    Hab's gefunden.

  • Ich habe da keinen Stecker gefunden, der mit dem power Stecker des Toshiba MKM 0144B übereinstimmt. Abstand zwischen den Polen ist 4mm.

    Das waere auch zu einfach wesen. ;)

    Das ist leider kein Stecker-Lexikon, sondern nur eine kleine Sammlung was ich mal gefunden habe.


    Ich wuerde auch mal die Pins messen und ueber die Crimp-Kontakte schauen. Vielleicht ist da schon was.

    Und wie Toast_r anmerkte, 3,96mm entspricht 156mil.

    ;------------------------------------
    ;----- ENABLE NMI INTERRUPTS
    (aus: IBM BIOS Source Listing)

  • Mittlerweile habe ich mein neues Netzteil (inkl. speziell angefertigtem Gehäuse via FreeCAD) für das Toshiba MKM 0144B mit einem passenden Stecker komplettiert und mit der FDD Analyse begonnen. Wie von mir vermutet, bietet keiner der beiden 50 pol. Anschlüsse (PJ8 "Drive" und PJ7 "System") eine Shugart-50 konforme Pinbelegung. Neben ersten vorsichtigen Tests mit Labornetzteil, Experientierboard und Oszi habe ich dann die Leiterbahnen via "durchklingeln" überprüft. Der Aufhänger waren hier die zwei 15 Ohm Pullup-Resistor Schaltkreise (898-3-R150) , die höchstwahrscheinlich mit den FDD INPUT Leitungen auf PJ7 und PJ8 verbunden sind. Spätestens hier zeigte sich, das hier eine komplett andere Pinbelegung vorliegt. Der erste Pullup-Resistor Schaltkreis bedient hauptsächlich PJ8 ("Drive") aber auch Pin 10 in PJ7 ("System"). Der zweite Pullup-Resistor bedient ausschließlich PJ7 ("System"). Bei nur einem 50 pol. Anschluss wäre die Aufgabe überschaubar, aber mit zwei Anschlüssen ist die Sache nicht ganz so einfach.

    Der Floppycontroller ist ja direkt mit verbaut (NEC D765).

    Somit wird an den Anschlüssen ein CPU Bus oder ähnliches liegen.

    Vielleicht auch an einem Anschluß ein CPU Bus, und der andere Anschluß für weitere 'normale' Laufwerke.

    Die Pinbelegung des NEC wird weitere Aufschlüsse geben. PJ7 ("System") wird vermutlich an einem CPU Bus hängen?

    Der T3930 von Toshiba ist wohl ein "Chipset" Schaltkreis für Toshiba 8" MKM FDDs

    http://sintran.com/sintran/har…hw-storage/nd-326093.html

    2 Mal editiert, zuletzt von frank128 ()

  • Nach einer eingehenderen Analyse der FDD Platine gehe ich davon aus:

    Das Laufwerk selbst kann nur über die direkte Ansteuerung des NEC D765 FDC über PJ7 („System“) angesprochen werden. Damit ist jeglicher 50/34-Pin-FDD-Adapter für das Toshiba MKM 0144B unbrauchbar. Der NEC D765 FDC steuert das Laufwerk direkt über den T3930-Chip von Toshiba (der auch in anderen 8"FDDs von Toshiba zur Anwendung kommt). Der 50 pol. PJ8 „Drive“ Anschluss könnte zur Steuerung eines optionalen (externen) Laufwerks über eine Shugart-50-kompatible Pinbelegung dienen. Allerdings handelt es sich bei dieser Verbindung nicht um ein klassisches DaisyChain, da das „interne“ Laufwerk nicht über das Shugart-50 Interface läuft.
    Das optionale (externe) Laufwerk wäre dann ein normales 8-Zoll-FDD mit Shugart-50-Schnittstelle, welches vom gleichen FDC wie das interne Laufwerk angesteuert wird (Selection über US0/US1 am NEC D765).

    Leider dürfte sich das nur sehr schwer testen lassen. Das MKM 0144B lässt sich mit konventionellen Mitteln (inklusive Kryoflux und FluxTEEN) nicht nutzen lassen.

  • Warum lötest Du den 765 nicht einfach aus?


    Der 50 pol. PJ8 „Drive“ Anschluss könnte zur Steuerung eines optionalen (externen) Laufwerks über eine Shugart-50-kompatible Pinbelegung dienen. Allerdings handelt es sich bei dieser Verbindung nicht um ein klassisches DaisyChain, da das „interne“ Laufwerk nicht über das Shugart-50 Interface läuft.
    Das optionale (externe) Laufwerk wäre dann ein normales 8-Zoll-FDD mit Shugart-50-Schnittstelle, welches vom gleichen FDC wie das interne Laufwerk angesteuert wird (Selection über US0/US1 am NEC D765).

    Ja, der 765 "besetzt" sozusagen den Shugart-Bus. Deshalb muss der weg.


    Wenn Du die Drive Select und Motor Enable Lines verfolgst, dann findest du, wo die angesteuert werden. Musst dann halt diese Verbindungen auch auftrennen / brücken so dass DS und ME vom Stecker an die internen Anschlüsse (T3930 usw) kommen.

    Quasi die Datenflussrichtung umkehren, so dass Du den vorh. Stecker nutzen kannst, um die Logik um den 765 herum umzugehen und die Floppy von aussen steuern kannst.

  • Warum lötest Du den 765 nicht einfach aus?


    Ja, der 765 "besetzt" sozusagen den Shugart-Bus. Deshalb muss der weg.

    Zur Ansteuerung des internen Drives über PJ7 („System“) gibt es nach meinem Verständnis keinen nachgelagerten realen Shugart-50 Bus, der hier modifiziert werden könnte. Der FDC (NEC D765) verbindet sich direkt und indirekt (über diverse Schaltkreise) mit dem Toshiba T3930. Der T3930 ist über die Steckleiste PJ3 mit der Laufwerkselektronik des internen Drive, die beiden Schreib-/Lese Köpfe über PJ1 und PJ2 verbunden.

    Quasi die Datenflussrichtung umkehren, so dass Du den vorh. Stecker nutzen kannst, um die Logik um den 765 herum umzugehen und die Floppy von aussen steuern kannst.

    PJ8 „Drive“ sieht tatsächlich nach einem Shugart-50 Interface aus, nur das auf der Seite des Computers und nicht des FDD. PJ8 ist aber nach meinem Verständnis nicht mit dem T3930 und damit auch nicht mit dem internen Drive verbunden. Eine Umkehrung der Datenflussrichtung mit dem originalen Control-Board wäre praktisch kaum ohne eine totale Verunstaltung realisierbar. Da wäre vermutlich ein neues FDD Control-Board, in dem man den T3930 einbaut, einfacher zu implementieren.

    Als Alternative zu einem neuen FDD Control-Board könnte man versuchen, das FDD über PJ7 („System“) anzusprechen, via Teensy oder Arduino (falls der dazu schnell genug ist). Das ist dann aber eine ganz andere Baustelle, würde aber das Drive im Originalzustand belassen.

  • Das geht auf jeden Fall, da der verbaute NEC D765 ja mit genau den Signalen arbeitet, die auf den Shugart Bus gehen.

    Es erfordert aber schon etwas Aufwand, die Schaltung soweit nachzuvollziehen und anzupassen, daß das klappt.

    Auf jeden Fall aber mit ein paar 'Allerwelts'-ICs machbar.

    +++ ATH

  • Der "Shugart-Bus" ist doch nicht abhängig von der Pinzahl. Die ist doch egal. Je mehr [ungenutzte] Pins desto teurer und "professioneller" das Ganze.

    Das Schwierigste (ausser dem Datenseparator) liegt am 765 an: RDATA, WDATA, INDEX, STEP, TRK0 etc.


    Einige Sachen wie Drive Select und Motor On sind so trivial, dass sie besser individuell durch diskrete Logik implementiert werden.

    Das Hauptproblem sehe ich in der fehlenden Dokumentation, so dass halt die Herausforderung darin besteht, herauszufinden, was getrennt/gebrückt werden muss, um die nicht am 765 anliegenden Signale vom externen Stecker auf das Laufwerk durchzuschleifen.


    Im Endeffekt ist die Frage, ob Du das LW nutzen oder für die Vitrine haben willst.

    Wenn Du es nutzen willst, kommst Du nicht um ein paar Modifikationen herum.

  • Im Endeffekt ist die Frage, ob Du das LW nutzen oder für die Vitrine haben willst.

    Wenn Du es nutzen willst, kommst Du nicht um ein paar Modifikationen herum.

    Also definitiv nicht für die Vitrine. ;)

    Das geht auf jeden Fall, da der verbaute NEC D765 ja mit genau den Signalen arbeitet, die auf den Shugart Bus gehen. Es erfordert aber schon etwas Aufwand, die Schaltung soweit nachzuvollziehen und anzupassen, daß das klappt. Auf jeden Fall aber mit ein paar 'Allerwelts'-ICs machbar.

    Also kommt das auf meine Projekt Liste für 2024.

  • Am wenigsten invasiv wäre es, den D765AC sauber aus dem FDD Control-Board auszulöten, und dann durch einen DIP 40 Sockel zu ersetzen. Darin könnte man dann (ähnlich wie beim Amiga "Switchless Diskettenlaufwerk Boot Selector") eine Platine aufstecken, die dann die geänderte Funktionalität inklusive ein über ein Flachbandkabel abgesetztes Shugart-50 Interface bietet. Wenn etwas grundlegendes geändert werden muß, kann die Platine einfach ausgetauscht und sogar mit dem Einstecken des FDC (D765AC) der Originalzustand wiederhergestellt werden.

  • Guten Morgen

    frank128


    Bringt dich zwar technisch nicht weiter, sondern soll nur den Hintergrund etwas beleuchten

    anhand den Infos aus der Bucht, Blog Einträgen, und allgemein Medizin Technik stammt das Laufwerk wahrscheinlich aus dem MRI, MRT Bereich von Toshiba,


    als Beispiel MRI Scanner

    https://collection.sciencemuseumgroup.org.uk/objects/co442826/mri-scanner-by-toshiba-0-5-tesla-mri-scanner


    (die gesamte Sparte wurde übernommen von Canon, daher werden wir auch keine weitere Infos mehr dort bekommen,

  • Bringt dich zwar technisch nicht weiter, sondern soll nur den Hintergrund etwas beleuchten

    anhand den Infos aus der Bucht, Blog Einträgen, und allgemein Medizin Technik stammt das Laufwerk wahrscheinlich aus dem MRI, MRT Bereich von Toshiba,

    Danke für den Hinweis. Im Gegensatz zu den bekannten 8" FDDs hier im Forum gibt es für das Toshiba MKM 0144B keine (öffentlich) verfügbaren Service-/Maintenance-/User-Manuals und somit auch keine Schaltpläne. Das macht die Sache sehr kompliziert.

  • Ich würde auch darauf tippen, dass das der "normale" 50-pin Anschluss ist.


    Das Panasonic JA-751 8" FDD hat auch den 50 pin Pfostenstecker - OK nur einen...


    Hallo Rainer,

    hast Du mir bitte auch den Rest des Handbuchs? Im Internet konnte ich zum JA-751 leider keins finden. Ich habe so ein Laufwerk bekommen, das ich gerne anschließen und ausprobieren möchte.

    Vielen Dank und viele Grüße

    Michael

    Sammle Computer, Tisch- und Taschenrechner bis ca. 1990, CPUs, Speicher, Speichermedien aller Art und suche u. a. EPROM C1701, Intel C4040 CPU, i487SX-CPU, IBM CGA-Karte, Netzteil für IBM 5155, Video Seven FastWrite und V-RAM ISA-VGA-Karte, Texas Instruments Notebook TravelMate 3000, Citizen W1D 3,5"-Disklaufwerk, MiniSD- und eMMC-Karten, Magnetblasenspeicher, Bänder (3/4"/1"/AIT/Mammoth/Travan/VXA) und Medien (2" LT-1, Apple Twiggy-Disk 5,25", Bernoulli Box II, HiFD, Jaz, Quest, SQ100-400)