Feinsicherung 2.75A 125V > Wo kaufen? Welchen als Ersatz nutzen?

  • Hallo,


    bei Arbeiten an einem Netzteil zu einem Apple ist mir die Feinsicherung durchgebrannt. Suche ich im Internet nach Ersatz, finde ich nichts passendes mit 125V. Welche Alternativen kann ich mir besorgen? Ich frage als Elektronik Anfänger :)


    Danke fürs Feedback!

    Ich suche: Atari 800, MPF-IP

  • Würde und probieren? Hhhuuuiii ☺️ Kannst Du mir das ein wenig erläutern? Was genau sagen die Werte aus. Ja ich weiß: Stromstärke und Spannung, aber warum könnte ich den Ersatz nutzen? Welche Berechnungen helfen mir? Danke.

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    Einmal editiert, zuletzt von discmix ()

  • discmix betreibst Du den Apple an einem 220V->110V Trenntrafo ?


    Falls nicht, sollten 1.4A/1.5A bei 250V reichen. Bekommst Du im Baumarkt.

    Falls doch, brauchst Du wieder 2.75 A (oder ähnlich) auch wenn 250V auf der Sicherung steht.

  • Korrekt wäre natürlich, mit der Betriebsspannung zu rechnen, nicht mit der auf der Sicherung angegeben Spannung.

    Also 117V / 230V.


    Meist finden sich bei Netzteilen, die für mehrere Spannungsbereiche geeignet sind, auch Angaben darüber, bei welcher Betriebsspannung welche Sicherung verwendet werden soll.

    +++ ATH

  • Wenn du das Netzteil so betreibst, wie es der Hersteller angibt (also an der richtigen Netzspannung), ist die Sicherung mit einer mit gleicher Stromstärke zu ersetzen, also 2,75 A, wie es der Hersteller angibt. Ich sehe gar keinen Einsatzfall, dass man da mit 1,4 A hinkommt (schaden tuts nicht, die fliegt dann halt früher unnötigerweise raus)


    Wichtig ist noch die Auslöseempfindlichkeit: träge, mittel oder fein, wird mit den Buchstaben T, M oder F auf der alten Sicherung angegeben.


    Die Spannung (125 oder 250 V) ist egal


    Roland

  • Bei Netzteilen in alten Apple Geräten ist das wohl sowieso mit Vorsicht zu genießen.

    Auf der CC hatten wir einen Apple III auf dem Tisch, dessen Netzteil auf 117V eingestellt war, und so offenbar seit Jahr und Tag in .de betrieben wurde.

    Da die Umstellung der Spannung durch Brücken im Schaltnetzteil erfolgt, und das ganze erst nach dessen aufwendigem Ausbau sichtbar wird, war das erstmal niemandem aufgefallen.

  • Vielen Dank für das viele Feedback. Es handelt sich tatsächlich um ein Apple III Netzteil. Ich hatte die RIFAs gewechselt und am Deutschen 😄 Stromnetz angeschlossen. Alle Werte waren normal bis auf -12V, da kamen nur ca. -10V an.

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  • Apple Schematics: Astec Power Supplies Aug82 : Free Download, Borrow, and Streaming : Internet Archive


    Eigentlich müsste dort ein/e Kabel/Steckbrücke sein um von 115V auf 230V zu stellen. (Die Fahne mit 115 drauf?)


    EDIT: zur 230V Sicherungswahl habe ich nur das gefunden Apple /// with Astec AA11190 PSU - mod from 110V-to-240V or transformer - help needed | Vintage Computer Federation Forums (vcfed.org)

    Dort wird von 2,5A/250V gesprochen, allerdings nicht welche Auslösecharakteristik ( FF, F, T, ...)

  • jetzt mal ganz ehrlich ...ist bei Sicherungen nicht eigentlich IMMER der Strom interessant?

    der Draht wird doch so lange gestreckt, bis er einen möglichst exakten Widerstandswert erhält ... und mittels des Widerstands kann man die Charakteristik ermitteln - die Spannung, die auf der Sicherung angegeben ist, sagt doch nur aus, bis zu welcher maximalen Grenze man diese Sicherung verwenden darf?


    also müsste eine 2,75A - Sicherung doch auch bei ..30V einsetzbar sein und auch dort bei 2,8A auslösen?

    funkenzupfer ?

    ich bin signifikant genug:razz:

  • jetzt mal ganz ehrlich ...ist bei Sicherungen nicht eigentlich IMMER der Strom interessant?

    der Draht wird doch so lange gestreckt, bis er einen möglichst exakten Widerstandswert erhält ... und mittels des Widerstands kann man die Charakteristik ermitteln - die Spannung, die auf der Sicherung angegeben ist, sagt doch nur aus, bis zu welcher maximalen Grenze man diese Sicherung verwenden darf?


    also müsste eine 2,75A - Sicherung doch auch bei ..30V einsetzbar sein und auch dort bei 2,8A auslösen?

    funkenzupfer ?

    Genau SO ist es!!!

    Die Spannung ist nur die maximale Spannung bei der man die Sicherung verwenden darf.

    Wichtig ist Strom und Kennlinie.

    Sämtliche Sekundär-Feinsicherungen in Geräten sind doch auch 250V-Sicherungen ;)

  • Guten Morgen


    Etwas noch als Ergänzung

    die Angabe FF, F, M, MT, T, TT, bezieht auf den 10fachern Nennstrom , wobei wir von definierten Umgebungstemperaturen, ideeller Stromform mal vereinfacht ausgehen,



    habe vorhin extra noch die Werte nachgelesen


    FF löst dann bei 10fachem Nennstrom innerhalb 10ms aus,

    F innerhalb 20-30ms,

    M 50-90 ms

    T 100-300 ms

    TT 100-3000ms

  • ideeller Stromform

    Was ist denn ideeller Stromform?


    Da Feinsicherungen "durchbrennen", also über die Erwärmung auslösen, muss man hier wohl den IRMS, also dem Effektivwert, anehmen.

    ;------------------------------------
    ;----- ENABLE NMI INTERRUPTS
    (aus: IBM BIOS Source Listing)

  • Guten Morgen

    funkenzupfer


    Mit dem Begriff ideelle Stromform meinte ich ideel, ideale Einschaltbedingungen bei einschalten einer 100% ohmischen Last,

    was es aber real einfach nicht gibt,


    Für die Berechnung, optimale Auslegung einer Feinsicherung sollte man meines Wissens z. b

    dann auch noch unterscheiden in Kurzschlusstrom, Überlaststrom Einschaltstrom

    wofür es dann auch wieder Extra Formeln gibt, anzuwenden sind,

    (aber ab, wann welche mit welchen Temperaturen, welcher Stromintegral dann anzuwenden, dann welche der Formeln zu trage anzuwenden ist, müsste ich auch erst nachfragen, nach Studium der Datenblätter (wobei auch dort schon manch andere Bezeichnung Auslegung vorkommt, der verschiedensten Hersteller) im Einzelfall,


    Wenn du z..b einen Trafo einschaltet, kommt es je nach Phasenlage im Einschaltmoment zu einem mehr oder weniger höheren Einschaltstrom (wobei dann auch noch weitere Faktoren wie Material, Sättigung und zig anderes dann berücksicht werden sollte,


    Die CAD Systeme unsere Elektro Konstruktion zeigen z. b. auch schon in der Konstruktionsphase den Wert der Sicherung des Einzelpfades an (abhängig von den hinterlegten Daten der digitalen Zwillinge),

  • Hier z. b. Bei diesem Netzteil ist die Sicherung deklariert,


  • Es ist keineswegs egal bei welcher Spannung eine Sicherung betrieben wird.

    Schaut mal auf auf die Hinweisschilder von Geräten, die man auf unterschiedliche Netzspannungen einstellen kann. Da sind

    unterschiedliche Werte für die einzusetzende Sicherung angegeben.

    Hier geht es um die maximale Leistungsaufnahme. Die ändert sich nicht. Bei unterschiedlicher Netzspannung MUSS sich

    die Stromaufnahme ändern. Die Schmelzsicherung ist von dieser physikalischen Gesetzmäßigkeit nicht ausgenommen.

    Es ist bleibt ein Stück Draht der bei Überbeanspruchung anfängt zu glühen und durchzubrennen Dazu wird wird das

    Produkt aus Spannung und Strom benötigt--> Leistung (Watt)

    Die Spannungangabe auf der Sicherung steht daher immer im Zusammenhang mit der Stromangabe

    Ich nehme an, daß wir hier von der gebräuchlichen Glasrohrsicherung 5x20mm sprechen. Die sind immer für 250 V zulässig.

    Bei höheren Spannungen ändert sich bei dieser Bauform der Polabstand: 5x25mm, 5x30mm,..

  • Die Spannungangabe auf der Sicherung steht daher immer im Zusammenhang mit der Stromangabe

    Da wage ich aus physikalischer Sicht zu widersprechen.


    Ja, ein Gerät an verschiedenen Spannungen betrieben (soweit das geht) hat natürlich die gleiche Leistung. Daher bei (bleiben wir bei plakativen Zahlen, ohne +-10%) 220V halber Strom gegenüber 110V. Entsprechend brauche ich eine Sicherung, die dem Strombedarf angepasst ist.


    Über die Sicherung selber fällt auch eine Spannung ab, denn das Drähtchen braucht eine Leistung (U*I^2) um durchzuglühen. Diese Spannung U ist aber NICHT die Betriebsspannung. Sondern eine ganz kleine Spannung die sehr klein gegenüber der Betriebsspannung ist. Diese kleine Spannung ist für das Gerät als Spannungsverlust unerheblich. Insofern haben die aufgedruckten Spannungswerte auf den Sicherungen keine wirkliche physikalische Bedeutung für die Sache.

    Erst wenn sie durchgebrannt sind, liegt die volle Betriebsspannung an den Sicherungsenden an. Vermutlich für diesen Zustand benötigen die Bauteile irgendeiner Vorschrift nach eine Klassifizierung. Aber da bin ich nicht in der Materie....

    Suche Teile und Geräte für DEC PDP8 Systeme, DEC PDP 11/40 (Unibus) und Teletype ASR-33+ ASR-35. Sowie Zubehör, Doku usw. aus dem Umfeld.

  • eine Schmelzsicherung reagiert auf den Strom. Bis zum Moment des Durchbrennens ist die Spannung egal.


    Wenn sie durchbrennt, darf sich wegen zu hoher Spannung kein Lichtbogen bilden - deshalb die Auslegung auf eine zulässige Spannung. Und auch wenn sie durchgebrannt ist, muss sie gegen die Netzspannung isolieren. Deshalb ist die Spannungangabe wichtig.


    Schmelzsicherungen in Schaltnetzteilen sind deutlich überdimensioniert. Wenn der kritische Strom erreicht wird, ist definitiv etwas defekt. Hier ein Beispiel, an dem ich gerade gearbeitet habe:


    Netzteil vom Compaq Portable I: ein 130 W Schaltnetzteil für 120 - 240 V AC. Die vorgeschriebene Schmelzsicherung ist 2 A flink.

    Im Einschaltmoment gibt es einen Stromstoß von 0.5 - 1 A. Im Betrieb zieht das Teil 0,2 - 0,3 A. Bei Vollast wären es ca 0,6 A. Das ist alles weit ab von den 2 A der Sicherung.


    Die 2 A Sicherung dient einzig dazu, im katastrophalen Fehlerfall (Kurzschluß des HV-Elkos, Kurzschluß im Netzgleichrichter) sofort (flink) zu trennen, um Folgeschäden im Netzteil zu vermeiden.


    Überlastung des Netzteils durch zu hohe Verbraucherströme oder sekundäre Überspannungen werden üblicherweise durch elektronische Schutzschaltungen detektiert und das NT dann abgeschaltet. Das ist dann ein anderes Thema.


    Roland

  • Dem stimme ich zu. Wenn keine Spannung über der Sicherung abfällt, wird sie nie durchbrennen.

    Der "Draht" in der Sicherung hat durch seine Legierung gewollte besondere Eigenschaften.

    Aber es können ja mehrere von uns mal mit einem Labornetzteil testen, ob es eine 1 A Sicherung auch bei 1 V, 10v, 20V bei jeweils 1,1 A gleichermaßen

    durchbrennt. Wenn ja, würde ich mich über eine Erklärung dafür freuen .

  • Aber es können ja mehrere von uns mal mit einem Labornetzteil testen, ob es eine 1 A Sicherung auch bei 1 V, 10v, 20V bei jeweils 1,1 A gleichermaßen

    durchbrennt. Wenn ja, würde ich mich über eine Erklärung dafür freuen .

    warum willst du mehrere von uns hier beschäftigen ? Das Experiment kannst du doch selbst durchführen und hier berichten.

    Vorher lohnt ein Blick zB in die Wiki Stichwort "Schmelzsicherung" Kategorie "Feinsicherung". Dort wirst du sehen, dass die Betriebsspannung keine Rolle spielt und es nur eine maximal zulässige Spannung für die jeweiligen Sicherungstypen gibt.


    Roland

  • so wie ich das gelernt hab, hast du eigentlich einen ganz einfachen Spannungsteiler - die Eingangsspannung (egal ob 115V oder 230V) wird auf die "beiden" Lastwiderstände = Sicherung + Gerät aufgeteilt ..und da an der Sicherung annähernd nur 0,02V abfallen, nimmt das Gerät also den Rest der Spannung auf

    und diese Verteilung bleibt auch annähernd gleich - solange sich das Widerstandsverhältnis nicht "näherkommt"


    somit gilt: die Sicherung reagiert lediglich auf den Stromfluss, da an ihr eigentlich immer die gleiche Spannung abfällt ;)

    ich bin signifikant genug:razz:

  • Nochmal zurück zur ursprünglichen Fragestellung von discmix.


    Es geht ja darum welche Sicherung in das Netzteil gehört.

    Annahme meinerseits war Apple III und Sicherung mit Spannungsangabe 125V = USA-Gerät.

    Ursprünglich mit 115/120V betrieben. Oft sind die Netzteile ex-oder intern auf eine andere

    Netzspannung einstellbar. Dabei ist ein Wechsel der Sicherung notwendig:

    Drei Beispiele:




    Manchmal steht es aber auch nur auf der Netzteilplatine neben dem entsprechenden Jumper oder der Sicherung selbst.

    Habe in meiner Sammlung auch einige Geräte auf denen außen nur 115 bzw. 120 V 50/60Hz steht.

    Diese ließen sich trotzdem im Netzteil auf eine andere Eingangsspannung einstellen.


    Wenn die durchgebrannte Sicherung zur Netzspannung 115V gehört, liegt die Wattleistungs des Netzteiles erfahrungsgemaß bei:

    115V x 2,75 A = 316,25 Watt abzgl. Sicherheit: 250-300 Watt Netzteil.

    Wenn die 2,75 A zu unserer Netzspannung von 230V passen:

    230 x 2,75 A = 632,5 Watt abzgl. Sicherheit: 500-600 Watt Netzteil.


    Also mein Rat: Schau dir die Leistungsangabe deines Netzteiles an