Hier in
ging es ja neulich mal ganz kurz um Dokumentenerstellung etc. Dabei fiel das Wort TeX , neben asciidoc etc.
Bevor man sich einen komplexen "Textprozessor" ala Word "antut" und auch generell bevor man große Dokumente, oder auch kleinere, erzeugen will, sollte man zumindest schauen, ob es nicht evtl. schon brauchbare Alternativen gibt. Gerade solche Sachen sollten, insbesondere wenn es um größere Dokumente geht auch heute noch, man glaubt es ja eigentlich nicht ..., immer noch Anlaß dafür sein, sich wirklich vorab zu überlegen, was man an Software benutzt.
Prinzipiell ist ja das UNIX System auf seiner untersten Ebene absolut darauf abgestellt, Texte zu bearbeiten. Da es zunehmend in andere Bereiche schwappt (Windows "Shell"; MacOS Unterbau), ist es evtl. sogar eine Überlegung wert, die alten Unix Kommandlinetools auch direkt für sowas zu benutzen - insbesondere, wenn es um reinen Text geht, der dann an den Laserdrucker geschickt wird. Nur die Bedienung ist da schon ganz anders, als man das heutzutage gewohnt ist. Und es geht da rein um ASCII Texte, wenn auch heute als UTF mit Umlauten und richtiger Datumsschriebung.
Die Ebene darüber - nämlich Drucken von Fonts in beliebgien Auflösungen, Ausgabe von eingebetteten Bildern, Ausgabe auf grafikfähige "Druckerwerke" (bis hin zum Belichter) und v.a. aber eine zuverlässig funktionierende Datenverarbeitung, die Dokumente nicht zerreißt und zugleich solche Sachen, wie vollautomatische Indexgenerierung, Erstellen von auf Anhieb funktionierenden Inhaltsverzeichnissen und auch Zitatverwaltung/-einbettung - wird ganz fabelhaft von dem Programmpaket ( was man wörtlich nehmen kann ) namens TeX und dem dazugehörigen Komfortlayer LaTeX bedient.
Wer das noch nie gesehen hat und immer mal mit Texten zu tun hat - das ist unbedingt eine Sache, die man sich ansehen sollte.
Der Haupthinderungsgrund auf den Homecomputern war bisher v.a. immer "zuwenig Speicher" und "zuwenig Rechenpower". Das lag v.a. daran, daß TeX aus dem Großrechnerbereich kam, bzw. auf sowas entstanden ist und auch, weil es an sich als Hauptidee gar nicht Textverarbeitung hat, sondern sich auf Seitenbeschreibung und Textsatz spezialisiert hat und damit Pixelschubserei im Millimeterbruchteilebereich macht, was rechenaufwendig ist. In dem Bereich ist es wohl immer noch top. Mit den Zusatzprogrammen und insbesondere LaTeX wird es dann auch benutztbar und seitdem auch Privat-Rechner a.) sehr schnell sind und b.) viel RAM haben, ist das eigentlich noch VIEL BESSER benutzbar geworden.
Einziger (kleiner) Eintrittswiderstand an der Sache : Man muß es mal installieren und eine Handvoll Wörter / Kommandos lernen. Nämlich primär sowas wie "chapter" für Kapitelbeginn und "subchapter" für Unterkapitel.
Da so langsam die alten Webseiten mit den Homecomputer TeX Varianten verschwinden, sollte man evtl., wenn man daran noch Interesse hat, sehen, daß man die sichert solange sie noch da sind. Insbesondere, wenn man das mal später noch auf so einer Alt-Plattform anschauen will.
Aber - auf aktuellen Rechnern ist das jetzt auch direkt mit Oberfläche und Grafikhilfen benutzbar und daher eine Art bessere Textverarbeitung für die man nix zahlt, die stabil läuft, die schöne Ergebnisse liefert - und v.a., wo das einmal Gelernte stabil über Jahre hinweg benutzbar bleibt.
Und damit man jetzt weiß, wo man suchen muß
die große deutsche Einstiegsseite ist die vom Dante e.V.
die relevante Downloadseite für Styles, Pakete und Programme und Dokus ist das
Comprehensive TeX Archive Network
Bei Linuxen ist TeX / LaTeX gelegentlich sogar als Komplett-Paket direkt installierbar. Zum Beispiel bei Ubuntu ist das einfach direkt dabei, aber eben als Programmpackage, wa man mal einzeln "anfordern" muß
https://wiki.ubuntuusers.de/LaTeX/
https://wiki.ubuntuusers.de/TeX_Live/
Interessant für das angenehme Benutzen sind dann die vielen "kleinen" Tools, von denen man die für sich passenden raussuchen muß. Eines ist etwa PDFSYNC aus dem TeXLive Paket, was in einem parallelen Fenster die aktuell "gesetzte" Ausgabe des getippten Textes so anzeigt, wie sie auf den Drucker käme, also quasi WYSIWYG in "anders". Das z.B. ging auf einem Atari/Amiga in der Form nicht, auf einem QuadCore mit 3GHz ist das kein Thema mehr.
https://thinkwiki.de/index.php?title=TeX_und_LaTeX
Weitere Dinge, die man haben möchte sind Konverter, etwa: writer2latex (der OpenOffice Dokumente übersetzt) oder tex2html (generiert HTMLs, super für Website Frames/Divs) oder AnzeigeTools wie dvi2ps, was aus dem Ausgabeformat dvi eine Postscript-Datei macht, die man entweder direkt an den Laserdrucker schicken kann oder mit Ghostscript am Bildschirm anschaut. Aktuelle Sachen können auch PDF statt Postscript benutzen.
Und es gibt "fertige" Vollpaket-Sammlungen, die so daherkommen, wie eine Textverabeitung und i.a. auch genauso benutzbar sind.
Das sind insbesondere:
LyX : https://www.lyx.org/WebDe.Home
und als komplette Basis TeX Pakete
MikeTeX : https://miktex.org/
TeX Live : http://www.tug.org/texlive/
und speziell für Win ein "Editor", der alles per Maus bedienbar macht ( 31 Tage FreeTrial )
WinEdt : http://www.winedt.com/