Verzeichnisbaum von DOS-Rechner auf Windows PC kopieren.

  • Hi Leute,

    Ich habe hier einen 386SX Rechner, auf dem momentan MS DOS 3.2 installiert ist. Von diesem Rechner möchte ich den kompletten Festplatteninhalt auf einen modernen Windows Rechner kopieren. Entweder die einzelnen Dateien, oder womöglich sogar als Festplattenimage. Ziel ist es den Rechner später in einer DosBox laufen zu lassen.

    Aus der guten alten DOS-Zeit kenne ich noch Laplink womit man per Nullmodenkabel die Daten transferieren konnte. Aber das ging nur von DOS zu DOS. Mein Zielsystem ist aber Windows 10. Was also tun?

    :grübel:

  • Was spricht dagegen, die Festplatte an das Windows 10 System anzuschliessen? Noch nicht ATA bei 386SX?


    Alternativ könntest Du evtl. auch eine ATA Platte an den 386SX anschliessen.

  • Dosbox + USB Adapter - den Comport kannnst du durchschleifen, mit Norton Commander kannst du dann die Daten transferieren - was per RS232 jedoch recht _langsam_ ist.


    Sofern es sich bei der Festplatte um ein IDE Modell handelt, kannst du auch einen USB->ATA+SATA wandler nutzen (sind leider anscheinend alle USB2 und somit bei SATA-Festplatten etwas langsam, aber können halt SATA+ATA).

    Allerdings gibt es da mit ganz alten Festplatten (grob alles unter 300Mb) gerne Probleme.

  • Für einen einmaligen Vorgang ist es vermutlich am einfachsten die Platte direkt anzugehen, sofern es die Schnittstellen es zulassen.


    Für häufigere Vorhaben könnte man das mit einem Terminalprogramm machen. Zum Beispiel Kermit, was es für DOS und Windows gibt. Auf beiden Rechnern startet man ein Kermit welchen man als Verbindung die jeweilige serielle Schnittstelle angegeben hat, dann kann man zwischen den beiden Kermits Dateien transportieren.

    Ich nutze das für Filetransfer zwischen Linux und einer PDP8, denke das geht ebenso zwischen Windows und DOS.


    Oder per Netzwerk mit mTCP? Wäre auch eine schöne Lösung. Damit arbeite ich viel. Ich starte dann auf dem DOS Rechner einen FTP-Server von mTCP und kopiere per FTP tools von anderen Rechnern Dateien dorthin. Eine ISA Netzwerkkarte mit RJ45 sollte auch zu finden sein, die von mTCP unterstützt werden.

    Suche Teile und Geräte für DEC PDP8 Systeme, DEC PDP 11/40 (Unibus) und Teletype ASR-33+ ASR-35. Sowie Zubehör, Doku usw. aus dem Umfeld.

    • Offizieller Beitrag

    Da es sich um ein DOS 3.2 System handelt, ist da noch das alte FAT Dateisystem mit maximal 32MB Partitionsgröße drauf.

    Die Datenmenge dürfte also überschaubar sein, und die Übertragung per Nullmodemkabel keine Ewigkeit dauern.

    Beim Anschluß der Platte an ein modernes System würde ich in diesem Fall mit mehreren Fallstricken rechnen.

  • Man kann auch eine neuere DOS Version von CF booten um zu sichern... Oder gleich PartitionMagic oder so... Aber ja: Ich würde auch die Platte einfach raus und an einen modernen Rechner anschließen: Mit P-ATA->USB Wechselrahmen oder ist es eine MFM/RLL platte?

  • Ok, DosBox unter Windows mit USB nach seriell Wandler hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Das wäre ja eine sehr elegante Lösung! Plattengröße beträgt 20MB. Ist also auch seriell zu schaffen.

    War es nicht so, dass der Norton Commander so eine Nullmodemfunktion gleich eingebaut hatte? Ansonsten muss ich mich erst Mal auf die Suche nach Laplink für DOS machen... Hätte da zufällig jemand einen Link?


    Der Rechner ist übrigens ein Laptop und der Anschluss der Platte ist nichts, was ich jemals zuvor gesehen habe. Also vor allem ziemlich sicher kein IDE.

  • Zipdrive dran und kopieren. Ansonsten Nullmodemkabel, oder noch einfacher, Netzwerkkarte rein und TCPIP unter Dos installieren. Geht sogar mit 286/8 flott,

  • Dann gäbe es noch die klassische Methode mittels Disketten. Falls 3,5" 1.44MB am 386SX vorhanden, bräuchte man maximal 15 Disketten für die 20 MB.


    Für den Notbook gibt es externe USB-Diskettenlaufwerke für wenig Geld, mit denen man die Daten wieder einlesen kann.


    Soweit ich mich erinnere, gab es Programme mit denen man auch große Dateien über mehrere Disketten verteilen konnte.

  • Das kommt drauf an... wenn der schon PCMCIA Slots hat, kann man da auch Netzwerkkarten reinstecken.

    Wenn er noch keine PCMCIA Slots hat, geht eventuell als Netzwerk-Anschluß auch ein entsprechender Parallelport-Adapter für's Netzwerk.

    Siehe https://hackaday.com/2014/04/1…n-parallel-port-ethernet/ , s.a. das Bild dazu unten.

    Bilder

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


    Webseite und Blog ist immer noch - seit fast 20 Jahren - online.

  • Zipdrive dran und kopieren.


    Wenn man ein ZIP-100 Laufwerk mit Parallelport hat, sehe ich da überhaupt keine Probleme...

    WIr reden hier von DOS 3.30. Das kann nur Partitionen bis 32 MB. Das bekommt dicke Backen wenn es eine 100 MB ZIP Diskette bekommt.


    Das ließe sich aber durch ein Update auf 5.00 oder so lösen.


    Eine andere Möglochkeit wäre ParCP-USB, das Kabel kostet aber 40 Euro, die Software is Open-Source, und man muss zusätzlich auf der DOSe QEMM386 installieren. Dann kann man aber die Daten zwischen Parallelport am DOS-PC (oder ATARI ST) und dem PC mit USB (Windows ab 2000 bis 10, Mac-OS, Linux mit ca 60-100 kb/s hin und her jagen. Wenn man das öfters macht, lohnt das sehr, kann ich nur empfehlen!

    1ST1

  • Wenn du die Moeglichkeit hast einen Novell Server

    3.12 oder ELS II aufzusetzen, kannst du beide Welten

    miteinander verbinden und macht auch noch Spaß.

    Novell 4.xx sollte eigentlich auch gehen mit DOS 3.2 und hoeher.

    Dann kannst du recht entspannt mit XCOPY alles kopieren.

    Gab es XCOPY schon bei DOS 3.2 ???

    Beste Gruesse

    Alles geht - Nichts muß

  • Leute, ich will doch nur für eine einmalige Aktion die Daten von der Festplatte ziehen. Mit so wenig Aufwand wie möglich. Nullmodenkabel und USB nach seriell Adapter findet sich hier bestimmt noch irgendwo. Aber ein ZIP-drive oder eine Parallelport Netzwerkkarte lege ich mir für die Aktion jetzt bestimmt nicht zu...


    Auch wenn es sicher spannend wäre Mal wieder ein Novell Netzwerk aufzusetzen :)

  • Für mich gehört ParCP-USB inzwischen zum Basis-Werkzeug fürs Classic-Computing-Hobby dazu. Das kommt immer wieder zum Einsatz, soweit der Alt-Rechner mindestens ein 386SX oder einer aus der ST-Familie ist. (Wünschenswert wäre noch eine Amiga-Software dafür)

    1ST1

  • Ok, jetzt bin ich soweit gekommen, dass ich den DOS -Rechner mit einer Bootdiskette starte, dort ein DOS6.22 laufen lasse und intersvr.exe starten kann. Auf dem Windows Rechner läuft DosBox und bootet ein Image der gleichen Diskette. Wenn ich dort dann interlnk.exe starte, sehe ich die Laufwerke des DOS-Rechners. :)

    Jetzt bleibt noch das Problem, dass ich in der DosBox keinen Zugriff auf die lokale Platte des Windows habe. Das vorher gemountete Verzeichnis ist nach dem booten des Diskettenimages wieder weg. Ich fürchte, ich muss erst ein leeres Festplattenimage anlegen, dass ich dann in der DosBox fest mounte. Da kann ich dann die Daten rein kopieren und später mit dem eingebauten DosBox-Dos wieder auf die Platte kopieren. :wand:

  • Ich habe es endlich am Laufen!


    Leider konnte ich auf dem DOS-Laptop Norton commander nicht direkt ausführen, da ich den dort erst hätte installieren müssen und kein Plattenplatz mehr frei war. Ausserdem will ich die Platte dort nicht verändern bis die Daten gesichert wurden. Also funktionierte auch der Norton Commander link nicht. Daher kam letztendlich interlink zum Einsatz.


    Das größte Problem war, interlnk und intersvr unter der DosBox ans Laufen zu bekommen. Da das eingebaute DOS keine config.sys kennt, konnte man den interlink Dienst nicht dort eintragen. Also habe ich DOS6.22 von einem Diskettenimage gebootet - 6.22 ist so ziemlich die erste Version, die interlnk und intersrv von Haus aus mitbringt. Und da sich unter DosBox in einem gebooteten image keine Verzeichnisse mounten lassen, musste ich erst noch ein Festplattenimage erzeugen und konnte schliesslich dort hinein dann per Norton Commander die Files kopieren.


    Das Kopieren dauert einiges und ist auch noch nicht durchgelaufen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich alle Daten rüber bekomme.


    Übrigens noch eine kleine Korrektur: Der DOS-Laptop läuft unter DOS 5.0 und nicht 3.2 - da hatte ich falsch geguckt.


    Alles in allem wieder einmal ein schönes Beispiel dafür, was technisch so alles geht, wenn man die richtigen Tools miteinander kombiniert. Und dafür, dass ich mich bis jetzt noch nie mit DosBox beschäftigt hatte, hab ichs auch einigermassen schnell hinbekommen.


    Allen Tippgebern einen herzlichen Dank!

    Andi

  • da ich den dort erst hätte installieren müssen

    NC ->F9 (Müsste das menü sein) -> Rechts -> Link -> die richtigen Einstellungen wählen ->clone ;)


    oder einfach die NCMain.exe auf Diskette, sind auch nur 230kb,

    Da das eingebaute DOS keine config.sys kennt

    Der Abschnitt [DOS] in der Dosbox.conf soll wohl der config.sys entsprechen, müsste man aber testen...

  • Hast du einen USB<->RS232 Konverter dafür genommen? Ich stehe grade vor dem gleichen Problem, da ich meinen Compaq SLT 286 wieder zum laufen gebracht habe - jetzt möchte ich die verbaute Conner CP-3041 gerne so schnell wie möglich clonen, da die noch im Urzustand aus den tiefen 90ern ist, so wie ich den Rechner damals (noch via BBS :) ) gekauft habe.


    Kann jemand einen guten Konverter empfehlen, der auch unter Win10 mit Dosbox kooperiert?

  • Ich habe den Billigsten genommen und der hat immerhin ~ 18h am Stück die Sestplatte eines HP150 kopiert - ok, Gegenstelle war Putty - aber mit Dosbox läufts auch nicht anders.