Commodore PET, keine Funktion

Das sieht für mich nach einem RAM-Fehler aus.

Solchen Zeichensalat hat meiner angezeigt, als ein 6520 kaputt war.

Dieser Zeichensalat wird bei den PETs/CBMs ohne Videocontroller immer angezeigt, wenn die CPU nicht läuft.

Das kann die unterschiedlichsten Ursachen haben. Takt, Reset, RAM, ROM, CPU, Bus usw.

Hattest du schon mal vorsichtig alle gesockelten IC's abgezogen und wieder aufsteckt?

Ansonsten muss man sich da Schritt für Schritt vorarbeiten.

5 Volt an der CPU messen (und beide 5V-Schienen prüfen), -5V an den dynamischen RAMs messen (Vorsicht, keine Kurzschlüsse machen)

Reset und Takt an der CPU prüfen

Schauen ob der Adress- und Datenbus und die Chip-Selects an den ROM und RAM aktiv sind

usw.

Das ist kein typscher Fehler für einen defekten 6520 oder 6522, es seit denn, er blockiert den Datenbus. Aber sowas hatte ich noch nie.

Immerhin funktioniert schon mal die Video-Logik und das Character-ROM.

Und das Video-RAM scheint auch ok zu sein.

Hilfreich für die Fehlereingrenzung ist das PET RAM/ROM-Board.

Hier läuft gerade eine Bestellaktion:

Sammelbestellung 6502 RAM/ROM Platinen

So eine 6502 RAM/ROM Platine ist wirklich sehr nützlich in deinem Fall.

Auf der Platine steckt die CPU mit RAM und ROM.

Sofern der Takt da ist, läuft das Teil zumindest mal für sich.

Und wenn das Bildschirm RAM ansprechbar ist, dann zeigt es dir am Bildschirm schon mal was an.

Zitat von logic1208

Würde das auch für Commodore 128D gehen ( da habe ich auch noch zwei mit Zahlensaltag )...

Dafür wäre jeweils ein separater Reparaturthread gut, damit sich das hier nicht vermischt mit den Antworten.

Die empfohlene Platine geht nur für 6502 CPU (PET und VC-20)

Zitat von logic1208

so hab mal den einschalten schnell mehrmals hintereinander betätigt und dann auf ein stehen lassen.

jetzt hab ich folgendes Bild:

eine nette Methode, einen resetfreien Start zu machen (der RC-Ladekondensator ist beim Wiedereinschalten noch nicht genügend entladen).

Schaltplan ist ja da, Spannungen messen ist nun der nächste Schritt. Hat Toast_r ja schon zu erklären versucht.

logic1208 : ich entnehme mal deinem User-Bild, dass du Österreicher bist?

da ist natürlich das Porto bissl teuer - aber falls dich das nicht abschreckt, dann könnte ich zumindest die Spannungsregler instand setzten, falls du diese Arbeit "outsourcen" willst

ansonsten würd ich empfehlen, du findest dich auf diversen Treffen ein? - z.B. Waiblingen

Einladung zum 16. Waiblinger User Treffen am 7.3.2020

..oder auch (soll keine Werbung sein) mein eigenes in Münchberg am 15.02.

dort sind eigentlich immer Leute vor Ort, die dir helfen könnten

Es gibt auch regelmäßig Treffen in Wien in der HTL.

Da wird dir, bzw. deinem schönen PET auch geholfen.

Zitat von Shadow-aSc

logic1208 : ich entnehme mal deinem User-Bild, dass du Österreicher bist?

dem Bild?

Ja?

Dann eher Schweizer

Quatsch.

Er kommt aus Hamburg.

Sieht man doch an den HAMBURGERN.

Die Flagge sollte euch nur durcheinander bringen.,

Hallo Andy,

erstmal willkommen hier, Du bist auf jeden Fall am richtigen Ort gelandet!

Zitat von logic1208

Habe den PET daher als funktionsfähig gekauft. Aber manchmal wird man halt übern Tisch gezogen.

"Funktionsfähig" ist leider ein dehnbarer Begriff, und Leute, die sich als Anbieter bei Auktionen & Co. in der Beschreibung mit "kenne mich nicht weiter damit aus" und evtl. noch "der Rechner zeigt am Bildschirm was an" aus fachlicher Beschreibung herausstehlen, stellen schon gerne *jegliche* Reaktion eines Geräts als "funktionsfähig" dar. Wahrscheinlich würdest Du in dem Fall vom Verkäufer ein "ich dachte, das ist normal nach dem Einschalten" als Antwort kriegen, was dann in wortklauberischer Auslegung des Angebotstextes endet. Du hast da völlig recht, wenn Du Dir diesen Ärger ersparen willst.

Falls Du Bilder vom einwandfrei funktionierenden Gerät hattest, kann der Verkäufer eh jede Mitschuld bestreiten. Leider sind ja auch die Transportknechte von DHL, HerPes und Co. nicht gerade als Paketstreichler bekannt, weshalb man solch empfindliche Elektronik am besten abholt und dabei vor Ort testet. Geht leider nicht immer, klar, aber das Versandrisiko liegt bei explizitem Versandwunsch dann eben beim Käufer. Um das Transportproblem zu umgehen, gibt es hier im Forum / Verein viele sehr nette Sammlerkollegen, die bei Möglichkeit Geräte in ihrem Umfeld zumindest abholen, sichern und kurzzeitig unterstellen können, manchmal klappt sogar Aufsammeln und Mitbringen bei ohnehin stattfindenden Fahrten. Auch wenn das beim PET hier zu spät ist...

Zitat von logic1208

Sorry, ich hab geschrieben das ich da nicht wirklich Ahnung hab.

Ein Multimeter hast Du ja, kannst es denn auch bedienen und die Ergebnisse interpretieren? Das wäre schonmal die unverzichtbare Basis für eine erste Fehlerdiagnose und sinnvolle Arbeit an so einem Gerät. Deshalb auch die Reaktion von Toast_r , aber andererseits: an irgendwas muss man ja zu lernen anfangen.

Basis für eine Reparatur ist halt, erstmal den Computer und seine grundsätzliche (technische) Funktionsweise zu verstehen. Da hast Du ja schon diverse gute und fachlich versierte Tipps bekommen. Nur wenn man weiß, was eine Komponente macht, kann man sie auch ausschließen oder zu den "Verdächtigen" zählen. Infos zu bekannten Fehlerbildern (hier insbes. Spannungsregler, ROMs, RAMs, unzuverlässige Sockel, usw.) gibt es auch reichlich, zum Prüfen solltest Du dann aber bereits Dein Multimeter bedienen (und interpretieren) können.

Zitat von logic1208

Also Multimeter hab ich, Check 👍

Messbereich für 240v einstellen?

Wenn Du im sog. Primärbereich des Netzteils messen willst, stellst Du besser den Messbereich für 400V ein - macht das Dein Multimeter nicht evtl. automatisch? Im Netzteil wird der Wechselstrom aus der Steckdose i.a. erstmal gleichgerichtet und heruntertransformiert, da die meisten Komponenten auf dem Mainboard im Bereich von +12V bis -12V (das sind die Extreme) benötigen, und zwar GLEICHstrom ("DC"). Wird ein Monitor vom Netzteil mitversorgt, braucht DER meistens auch noch einen etwas höheren WECHSELstrom ("AC"), der aber i.a. dann per Kabel direkt vom Netzteil abgezweigt und nicht mehr übers Mainboard geleitet wird. Insofern solltest Du am Multimeter auch immer drauf achten, ob Du gerade AC oder DC messen willst.

Seufz... Jetzt hier schnell einen Grundkurz "Elektronik, Messtechnik und Fehlersuche" loszutreten, dazu fehlt Zeit und Muße. Optimal wäre es sicher, den Ratschlag bzgl. regelmäßig in Deiner Umgebung evtl. stattfindender Retrocomputertreffen zu checken und dort einem "Profi" bei der Fehlersuche und Reparatur inkl. Erläuterungen über die Schulter zu sehen. Know-How-Transfer auf diese Weise ist wirklich unbezahlbar...

Also, nun erstmal viel Erfolg beim Wiederbeleben Deiner Hardware - das kriegen wir schon hin...

Grüße aus Frankfurt,

Ralph.

Hallo Ralph,

finde ich gut, dass du so ausführlich auf Andy eingehst, aber man muss das doch realistisch sehen.

Spätestens nach der Überprüfung der Spannung kommt man mit dem Multimeter nicht mehr weiter. Dann braucht man ein Oszi oder wenigstens einen Logikstift. Und man muss den Schaltplan lesen können und grundlegende Kenntnisse in Elektronik und Digitaltechnik haben.

Und ob man die am lebenden Objekt (bzw. am defekten Gerät) erwerben kann, da bin ich skeptisch. Ausserdem braucht man meistens noch ein paar Ersatz-Chips.

Das Beste ist wohl, wenn Andy sich jemanden sucht, der Erfahrung hat und sich die Reparatur zutraut. Dann mit dem Gerät hinfahren und bei dem Fehlerbild ist die Reparatur üblicherweise an einem Nachmittag erledigt. Oder zu einem Treffen fahren, wo repariert wird.

Eine Alternative wäre noch, ein RAM/ROM-Board zu besorgen und das (nach der Überprüfung der Spannungen!) reinzustecken. Mit etwas Glück läuft dann die Kiste erstmal.