Ein Mutoh ET203 - eine elektronische Schablone für Zeichenmaschinen.
Boah, das Ding hätte ich damals als Azubi haben müssen!
Wir mussten damals einmal pro Monat auf so einem Zeichenbrett mit Tuschestift und diesen DIN-Normschrift-Schablonen einen zweiseitigen Bericht schreiben, einmal verschrieben und man musste - in der Theorie - wieder von Vorne beginnen. Und es war auch keiner so blöd, zwei Seiten mit Text zu füttern, sondern auf der zweiten Seite wurde meistens irgendwas gezeichnet, wobei da teils auch mit dem Fotokopierer getrickst wurde... Im Laufe der Zeit wurden wir Meister im geschickten Tippexen und Einkleben von einzelnen Rechenkästchen genau entlang der Linien um Schreibfehler möglichst unsichtbar zu kaschieren - das war dann die gängige Praxis. Zum Glück wurden die Berichte immer als Vorder- und Rückseite in eine Klarsichtfolie gesteckt, so dass man sie nicht so einfach gegen das Licht halten konnte... Aber so oder so, ein Samstag oder Sonntag im Monat war dadurch hinüber...
Dieses Gerät wäre damals der Traum gewesen! Gerüchteweise haben wir sogar gehört, dass es sowas geben soll. Und es heißt auch noch "ET 203", man hätte damals darüber sprechen können, ohne in Codewörter zu verfallen, denn die Schreibmaschinen hießen ja auch ET 1xx, 2xx und 3xx.
Heute ist das Heft ein tolles Souvenir an eine Zeit, als die Welt (verklärterweise) noch in Ordnung war.